Strategische Fahndung

Dortmund: Grüne finden Polizeikontrollen in der Innenstadt „skurril“

In Dortmund dürfen Bürger nun ohne Anlass von der Polizei kontrolliert werden. Diese „strategische Fahndung“ wird von den Grünen kritisiert.

Dortmund – Seit Freitag (1. April) ist es der Polizei Dortmund möglich, Bürger ohne begründeten Anlass einer Kontrolle zu unterziehen. Die sogenannte „strategische Fahndung“ solle den vermehrten Straftaten im Stadtgebiet entgegenwirken, so Polizeipräsident Gregor Lange. Doch die Grünen sehen dieses Vorgehen als kritisch an (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).

Stadt Dortmund
MaßnahmeStrategische Fahndung
BehördePolizei Dortmund

Dortmund: „Strategische Fahndung“ gilt für vier Wochen in der Innenstadt

Die strategische Fahndung wird durch das neue Polizeigesetz in NRW ermöglicht und darf insgesamt 28 Tage andauern, bevor die Situation neu bewertet wird. Dadurch möchte die Polizei weitere Straftaten verhindern, denn vor allem im Bereich der Innenstadt hätten sich Raub und Körperverletzungen gehäuft.

Ein weiterer Grund für die polizeiliche Aktivität sind die Corona-Lockerungen. Die neu gewonnenen Freiheiten könnten weitere kriminelle Absichten hervorrufen, doch es werde alles getan, damit diese nicht ausgenutzt würden.

Michael Röls, Sprecher der Dortmunder Grünen, kritisiert die strategische Fahndung der Polizei Dortmund.

Dortmund: Grüne kritisieren Vorgehen als „kontraproduktiv“ und „skurril“ begründet

Die Fraktion der Grünen stimmt dieser Meinung der Polizei offenbar nicht zu. Diese anlasslosen Kontrollen seien mit den Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen mit „skurril“ begründet.

„Dass nun der Wegfall vieler Corona-Regeln die Gefährdungslage in der City beeinträchtigen soll, ist nicht schlüssig“, kritisiert Michael Röls, Sprecher der Dortmunder Grünen. Er gibt auch zu bedenken, dass die Attraktivität der Innenstadt unter den Maßnahmen leide.

Dass „unschuldige Menschen“ sich Kontrollen unterziehen müssten, könnte und werde viele Besucher abschrecken. Die Landtagskandidatin Katrin Lögerin führt das neue Polizeigesetz auf die schwarz-gelbe Landesregierung zurück und ergänzt: „Die anlasslosen Kontrollen öffnen z.B. ethnischem Profiling Tür und Tor. So droht die Polizei Vertrauen zu verspielen“. Daher fordern die Grünen, die Änderung dieses Gesetzes nach den Landtagswahlen.

Rubriklistenbild: © Bernd Thissen/dpa

Mehr zum Thema