Energie und Wetter
„Gravierender Faktor“ könnte Dortmund doch noch in Energie-Risikolage bringen
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Der aktuelle Winter ist nach wie vor eher mild, als kalt. Dortmunds Stadtspitze gibt deshalb leichte Energie-Entwarnung.
Dortmund – Der Januar 2023 gehört bislang zu den wärmsten Wintermonaten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die ersten Wochen des Jahres waren schlichtweg zu warm, richtige Wintergefühle kamen nicht auf. Sehr zur Freude der Verbraucher – es muss nicht viel geheizt und somit nicht viel gezahlt werden. Zwar wird es aktuell wieder kälter in Dortmund, eine Energie-Mangellage ist aber nicht in Sicht, weiß RUHR24.
Sorge vor Energie-Engpass in Dortmund – OB Westphal gibt leichte Entwarnung heraus
Die Sorgen waren groß vor dem aktuellen Winter: Wird das Gas reichen, um alle Menschen mit Energie zu versorgen? Nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine läutete die Bundesregierung im Juni 2022 einen Notfallplan zur Energieversorgung ein. Die Gasspeicher sollen gefüllt werden, die Städte und ihre Einwohner sollen Energie sparen.
Die Gasspeicher füllten sich rasch, meist sogar schneller, als es der Notfallplan vorgesehen hat. Die erste Kältewelle rauschte Anfang Dezember 2022 über Deutschland. Minusgrade sorgten für höheren Energieverbrauch. Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) appellierte, weiter Energie zu sparen, auch wenn das Heizen „allzu menschlich“ sei.
Vor allem die Monate Dezember, Januar und Februar würden zeigen, wie gut Dortmund durch den Winter komme, sagte er im Dezember. Jetzt, Mitte Januar 2023, gibt die Stadtverwaltung eine erste Entwarnung. Die aktuelle Energiesituation sei den Umständen entsprechend gut. Es sei keine Energiemangellage zu erwarten, heißt es vonseiten der Stadt.
Winter in NRW bislang eher mild – Energieversorgung in Dortmund ist stabil
„Wir sehen es auf unserer Seite ‚Dortmund machts‘ (Anm. d. Red: Energiesparprogramm der Stadt), dass wir mit aktuell 25 Prozent Einsparungen gut unter der Zielmarke liegen“, stellte OB Westphal nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands fest.
Auch die Bundesnetzagentur spricht von einer stabilen Gasversorgung auf Bundesebene. Die Versorgungssicherheit sei gewährleistet. Insgesamt bewertet die Bundesnetzagentur die Lage als weniger angespannt als zu Beginn des Winters.
Dennoch sind die Worte weiterhin vorsichtig. Obwohl eine Gasmangellage zunehmend unwahrscheinlicher werde, könne eine rapide Verschlechterung der Situation nicht ausgeschlossen werden. Gas zu sparen, sei nach wie vor wichtig, schreibt die Bundesnetzagentur.
Sorge vor Winter 2023/24 steigt in Dortmund – Energiekrise im Frühling nicht vorbei
Den mahnenden Worten schließt sich Dortmunds Verwaltungschef an. „Gravierendster Faktor für eine Risikolage ist natürlich das Wetter: Es sieht so aus, als würden ein paar kältere Wochen ins Haus stehen.“ Die Dortmunder sollen weiterhin Energie sparen, was sie in den Wochen zuvor schon getan hätten, lobt Westphal.
Sein Blick geht aber mittlerweile schon in Richtung Winter 2023/24. Die Energiekrise werde im Frühling nicht vorbei sein. Deswegen würde sich die Stadtspitze spätestens Anfang März zusammensetzen und die Herausforderungen für den nächsten Winter besprechen.
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