Star bei Social Media
Freestyle-Eisläufer aus Dortmund sorgt für tausende Klicks auf Instagram
Auf dem Eis fühlt er sich frei und unbeschwert. Hendrik vom Turtle-Style-Team aus Dortmund-Wischlingen ist Ice-Freestyler.
Dortmund – Sein Hobby ist was Besonderes: Hendrik Hüls ist Ice-Freestyler. Mit seinen Videos auf Instagram und Tiktok sorgt er für tausende Klicks auf Social Media. Seine Videos bestehen meistens aus kurzen oder längeren Sequenzen seines Eislauf-Trainings. Dabei fällt schnell auf, dass sein Hobby wenig mit dem klassischen Eiskunstlaufen zu tun hat. RUHR24 hat ihn im Interview zu seinen Anfängen befragt.
Freestyle-Eisläufer aus Dortmund lässt Fan-Herzen auf Social Media höher schlagen
Den meisten Fans dürfte Hendrik aus Herne eher als Toast-Offfical bekannt sein. Allein auf Instagram folgen ihm fast 8.000 Follower, auf Tiktok sind es sogar rund 117.000. Am Telefon ist der Influencer und Sportler freundlich und eher etwas zurückhaltend - sympathisch. „Was ist denn Ice-Freestylen genau und was unterscheidet es, vom herkömmlichen Eislaufen?“, frage ich den 25-Jährigen.
„Es ist eine Mischung aus Breakdance, Kampfsport und Akrobatik“, erklärt Hendrik. Und das erkennt man auch in den Videos auf Social Media. Die klassische Pirouette oder gar Kostümchen sucht man vergebens. Freestyle wirkt etwas progressiver und kantiger als Eiskunstlaufen, aber auch moderner.
„Für mich ist die Zeit auf dem Eis einfach Freiheit“, gerät der Influencer ins Schwärmen. Bei seinem Hobby gewinne er Abstand zur Arbeit, könne Ruhe finden und Verpflichtungen entkommen.
Ice-Freesytler Hendrik aus Dortmund träumt von einer noch größeren Karriere
In der Eishalle in Dortmund-Wischlingen trainiert Hendrik gemeinsam mit seinem Verein – dem Turtle-Style-Team. Zu seinen persönlichen Erfolgen gehören drei Deutsche Meisterschafts-Titel. Ein wichtiges Turnier, der Ice-Freestyle-Cup, sei aber Corona zum Opfer gefallen.
„Außerdem haben wir schon ein Team bei „Dancing on Ice“ gehabt. Auch bei ‚Alles was zählt‘ sind wir schon aufgetreten“, erklärt Hendrik. Für TV- oder Show-Auftritte gibt es dann auch Geld. Ansonsten kann der 25-Jährige von seinem aufwendigen Hobby aber nicht leben. „Ich sag mal so, nichts ist unmöglich. Aber bis es so weit sein könnte, ist es noch ein weiter Weg“, erklärt Hendrik, der eigentlich Industriemechaniker in Wechselschicht ist.
„Das Freestylen gibt mir einen guten Ausgleich zu meinem sonst sehr körperlich anstrengenden Job“, meint der Sportler und Influencer. Seit etwa 7 Jahren ist er aktiv beim Ice-Freesytelen dabei – Seit 5 Jahren trainiert bei den Turtles in Wischlingen mit. Dabei zählt er schon zu den älteren Mitgliedern. „Die meisten sind zwischen 15 und 20 Jahren alt. Es gibt aber auch ein paar, die älter sind als ich“, meint er.
Ice-Freestyle „kann jeder lernen“ – Training viermal die Woche in Dortmund-Wischlingen
„Bis wann kann man das denn noch lernen? Gibt es da aus deiner Sicht eine Altersgrenze?“, frage ich Hendrik Hüls im Interview. „Ich bin überzeugt, dass fast jeder – egal in welchem Alter – das noch lernen kann. Vielleicht sollten nur irgendwann die Ansprüche sinken und so Dinge wie Saltos wegfallen“, erklärt der Sportler (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).
Als er mit etwa 18 Jahren anfing, fielen ihm die coolen Moves direkt auf. „Ich habe die Jungs in Wischlingen gesehen und dachte sofort: Das will ich auch“. Heute trainiert Hendrik drei bis viermal in der Woche. Auch im Sommer wird weiter geübt. Dann allerdings ohne Eis.
„Traurig“: Klimawandel lässt Trainingsmöglichkeiten für Eisläufer in Dortmund schrumpfen
„Früher hatten wir etwa fünf Monate Zeit auf dem Eis, jetzt sind es nur noch zirka vier. Das liegt auch an den Folgen des Klimawandels“, erklärt er. Dass deshalb einige Eishallen komplett schließen oder nicht mehr renoviert werden, wie die Halle in Unna, findet Hendrik schade.
„Ich verstehe, dass wir gegen den Klimawandel kämpfen müssen. Trotzdem ist es traurig, Hallen komplett zu schließen. Die Nachfrage ist da, das sehen wir bei jedem Training. Die Menschen üben hier ihr Hobby aus und bewegen sich. Das ist gut“. Das Ruhrgebiet hat tatsächlich viele schöne Eisbahnen zu bieten.
Wenn das Training auf dem Eis wegfällt, machen die Jungs Krafttraining. Dafür haben sie entweder eine Turnhalle zur Verfügung, oder sie trainieren draußen. Mit dem Gefühl auf dem Eis ist das aber sicherlich nicht zu vergleichen. So träumt Hendrik weiter davon, seine Mechaniker-Stelle dauerhaft gegen die Schlittschuhe eintauschen zu können. Auch wenn es vielleicht ein Traum bleibt.
Rubriklistenbild: © Hendrik Hüls