Naturkatastrophe

Türkei-Erdbeben: In Dortmund mischt sich neben Entsetzen auch Neid

Die Erdbeben in Syrien und der Türkei erschüttern die Welt. Auch aus Dortmund werden Ängste und Unterstützung laut.

Dortmund – Es sind furchtbare Bilder, die uns aus der Türkei und Syrien erreichen. Nach schweren Erdbeben in beiden Ländern steigt die Zahl der Toten laut Tagesschau auf fast 5.000 (Stand 7. Februar, 10 Uhr). Viele Menschen sind verletzt oder werden noch vermisst. Auf Facebook fühlen viele Dortmunder mit den Opfern. Es werden aber auch eigene Ängste laut, wie RUHR24 erfuhr.

Erdbeben in der Türkei und Syrien – Dortmund ruft zum Spenden auf

Am Montagmorgen (6. Februar) bebte in der Türkei und Teilen von Syrien die Erde. Die Erdbeben mit einer Stärke von 7,5 bis 7,8 haben tausende Menschen unter Gebäudetrümmern begraben. Zahlreiche Länder wie Australien, China, Indien und auch Deutschland haben angekündigt zu helfen. In Wesel läuft heute eine internationale Erdbeben-Übung vom Technischen Hilfswerk. Auch in Dortmund sitzt der Schreck tief.

Auf Facebook schreibt die Stadt: „Dortmund ist bestürzt über das schwere Erdbeben in der Türkei und in Syrien. Die Stadt ist mit ihren Gedanken bei den Opfern, ihren Angehörigen und auch bei allen Helferinnen und Helfern“. Im Facebookbeitrag findet sich auch ein Spendenaufruf an die „Aktion Deutschland hilft“.

Unter dem Beitrag bekunden viele User ihre Trauer und ihr Mitgefühl. „Sofort Hilfspaket von mehreren Milliarden fertig machen. Deutschland hat doch genug“, schreibt eine Nutzerin. „Es ist echt wie immer. Die Ärmsten bzw. die, die es eh schon schwer und nicht viel haben, erwischt es immer am schlimmsten“, heißt es von einem anderen User auf Facebook.

„Die Ärmsten erwischt es immer am schlimmsten“ – Erdbeben trifft Flüchtlingsgebiete in Syrien

Und damit hat er leider nicht unrecht. Die Erde hat unter anderem in Regionen gebebt, in denen viele Geflüchtete leben. Das betrifft laut Welthungerhilfe besonders die betroffenen Gebiete auf syrischem Boden. Personelle Hilfe ist aufgrund der politischen Lage in Syrien schwierig. Das bemerken auch die Facebooknutzer: „Es wird nur über Hilfe für Türkei gesprochen, wer hilft Syrien?“, heißt es in einem Kommentar.

Geld kann ein Weg sein, um die Opfer zu unterstützen. Auf Facebook heißt es in einem Kommentar zu den Beben in beiden Ländern: „Natürlich wird Deutschland helfen, und es wird auch wieder viele private Spenden geben. Ich habe wie immer in solchen Fällen für die Notfallhilfe gespendet“. Auch Spenden für die Ukraine sind weiter nötig. Das DRK verrät, was in Dortmund am meisten gebraucht wird.

In der Türkei und Teilen von Syrien hat die Erde gebebt. Bisher (Stand 7. Februar) gibt es etwa 5.000 Todesopfer.

In wenigen Kommentaren wird allerdings auch Kritik an Deutschland laut. Das Geld solle lieber in die Flutgebiete im Ahrtal fließen. Diese werden allerdings durch Bemerkungen wie „Auch fürs Ahrtal wurde gespendet. Ebenso gab es internationale Hilfe“ entkräftet. „Schäbig, ein Elend gegen das andere aufzurechnen“, heißt es an anderer Stelle (mehr Dortmund-News bei RUHR24).

„Es geht um Kinder, verdammte Scheiße“ – Facebook-Nutzer aus Dortmund stellen sich Hass entgegen

„Ich hoffe, dass so etwas bei uns hier nicht passiert, weil wir dann verloren wären. Mit diesem Hass, den man hier von sich gibt, sollten wir keine Hilfe erwarten. Es ist egal wo oder wer, es sterben Menschen verdammt noch mal unter Trümmern sind Kinder verdammte scheiße. Wenn man keine Empathie hat, dann einfach mal den Mund halten“, fasst eine Nutzerin zusammen.

„Meine 84-jährige Mutter hat um die vielen toten Menschen geweint. Ab welchem Geburtsjahrgang ist Deutschland eigentlich die Empathie verloren gegangen?“, heißt es an anderer Stelle unter dem Facebook-Beitrag der Stadt Dortmund.

In Syrien und der Türkei laufen derweil die Bergungsarbeiten weiter. Das Gebiet ist immer wieder von Erdbeben betroffen, weil hier zwei Kontinentalplatten aufeinandertreffen. Das letzte größere Erdbeben in der Türkei gab es im Oktober 2020. Damals starben 117 Menschen.

Rubriklistenbild: © CHROMORANGE/Imago; ZUMA Wire/Imago; Collage: RUHR24

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