Preiserhöhungen
Dortmunder Eiscafé will mit Preis „niemandem in die Fresse hauen“
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Lust auf ein Eis? Oder doch nicht, weil es zu teuer ist? Ein Eiscafé am Dortmunder U trotzt den Preiserhöhungen und findet sie „nicht alle gerecht“.
Dortmund – Egal ob Geschäfte oder Kunden, die Preiserhöhungen treffen im Jahr 2023 fast jeden. Zuletzt berichteten die Ruhr Nachrichten (Bezahlschranke) darüber, dass eine Eiskugel in Dortmund bis zu 30 Prozent mehr kosten kann als im Vorjahr. Ein Betreiber eines Eiscafés in der Nähe vom Dortmunder U sieht in den Preisen allerdings einen „Zug, auf den jeder aufgesprungen ist“.
Preiserhöhung in Dortmunder Eisdielen: „Viele haben diese Welle genommen“
„Preise hoch, Preise hoch“, sagt Nicola Losego, als er hinter der Theke seines Eiscafés Angelo Losego an der Rheinischen Straße steht. Laut dem Inhaber hätten viele Eisdielen, aber auch Restaurants im vergangenen Jahr die Welle der Preiserhöhung mitgenommen. Das sei für ihn zwar verständlich, aber „nicht bei allen gerecht“. Aber welche Eiscafés in Dortmund haben überhaupt ihre Preise erhöht und warum?
Laut dem Bericht der Ruhr Nachrichten hat beispielsweise die Dortmunder Eisdiele Hitzefrei den Preis für eine Kugel Eis von 1,40 Euro im Sommer 2022, auf 1,60 Euro im Oktober 2022, auf 1,80 Euro im Februar 2023 erhöht. Gründer Shahab Nouri sagte in dem Bericht: „Viele Produkte sind viel teurer geworden. Der Sahne-Preis ist um knapp 200 Prozent gestiegen, manche Früchte um 150 Prozent.“
Dortmunder Eiscafé: „Preise wurden Pi mal Daumen erhöht“
Auch das Kuhbar-Franchise hat laut dem Bericht auch in Dortmund ihre Preise für eine kleine Eiskugel von 1 Euro auf 1,20 Euro und für eine große Kugel von 1,40 Euro auf 1,60 erhöht. „Bei Milch und Zucker hat sich der Preis verdoppelt“, sagte Kuhbar-Geschäftsführerin Martina Ostermann. Das sieht auch Nicola Losego ähnlich und sagt zu RUHR24: „Vom Hörnchen bis zur Milch, nichts ist von den Preiserhöhungen verschont geblieben.“
Deswegen findet der Italiener die Anpassungen auch generell gerecht. Manche, vor allem die in Restaurants, sieht er aber kritisch. „Viele haben Pi mal Daumen erhöht, da hat keiner den Taschenrechner genommen“, sagt Losego und fügt hinzu: „18, 19 Euro für einen Teller Nudeln, da hört es auf.“ Die steigenden Preise sind 2023 ein ständiges Thema. Bier soll beispielsweise deutlich teurer werden (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).
Eiscafé Angelo Losego am Dortmunder U – Betreiber „Kann ja keinem in die Fresse hauen“
Nicola Losego selbst betreibt das Eiscafé an der Rheinischen Straße 33 seit mehr als 27 Jahren. „Meine Eltern fingen aber schon 1967 an“, sagt der freundliche Eisverkäufer. Heute arbeitet er zusammen mit seiner Frau Anna in dem Café, das noch immer den Namen seines Vaters Angelo Losego trägt. In der Nähe vom Dortmunder U kostet eine Eiskugel im März 2023 1,40 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Preis damit um 10 Cent gestiegen. Wirkt sich das auf das Geschäft aus?
„Ich denke nicht, dass sich Leute hier bei 10 Cent mehr beschweren, aber ich kann mir vorstellen, dass eine Familie mit zwei Kindern vielleicht nur noch 1-mal die Woche Eis essen geht“, sagt Losego. Er selbst habe versucht, die Preise niedrig zu halten und sagt: „Wenn der Kunde durch die Tür kommt, hat er das gleiche Problem wie ich. Ich kann ihm ja auf gut Deutsch gesagt mit den Preisen keinen in die Fresse hauen.“
Besuch in Dortmunder Eisdielen „vielleicht wieder etwas Besonderes“
Laut Losego sei es momentan für alle schwer geworden, da müsse auch er „den Kürzeren ziehen“. Der Italiener versucht aber auch das Positive zu sehen: „Eventuell wird ein Besuch in einem Eiscafé oder im Restaurant auch wieder etwas Besonderes. Das war es vorher vielleicht nicht mehr, weil jeder ein wenig übersättigt mit allem war.“ Dass ein Besuch in dem Dortmunder Eiscafé schon vorher ein Highlight war, zeigen die Rezensionen.
Laut einer Google-Bewertung von User Roland Klecker, sei Angelo Losego für ihn die beste Eisdiele im gesamten Großraum. „Hier schmeckt man einfach die guten Zutaten und die Handwerkskunst“, heißt es in der Rezension. Ein weiterer „Local-Guide“ findet: „Der Inhaber und seine Frau sind sehr nett.“
Besuchen Dortmunder das Café in der Innenstadt-West dürften ihnen außergewöhnliche Eissorten wie beispielsweise „Kinder Bueno“, „geröstete Mandel“ oder auch „Joghurt-Honig-Sesam“ auffallen. Aber auch das Spaghetti-Eis (7 Euro) ist aus Erfahrung der Redaktion besonders zu empfehlen. Konkurrenz könnte die Traditions-Eisdiele möglicherweise von Kevin Großkreutz und Lukas Podolski bekommen. Die Ex-Nationalspieler wollen in Dortmund eine Eisdiele eröffnen.
Rubriklistenbild: © Marian von Hatzfeld/RUHR24