Corona-Pandemie
Dortmund: Plötzlicher Anstieg von Corona-Neuinfektionen bei jungen Menschen
In Dortmund infizieren sich mittlerweile immer mehr junge Menschen mit dem Coronavirus. Die Stadt schaut mit Besorgnis auf die Zahlen der Neuinfektionen.
- In Dortmund stecken sich derzeit überwiegend junge Menschen mit dem Coronavirus an.
- Die Stadt zeigt sich (noch) relativ entspannt mit der aktuellen Lage.
- Ärger machen vor allem Reiserückkehrer - das Robert Koch-Institut warnt.
Dortmund - Spätestens seit die Schulferien in NRW am 12. August zu Ende gegangen sind, wird erneut heftig über den Umgang mit dem Coronavirus diskutiert. Längst ist die Zahl der Neuinfektionen wieder auf einem höheren Niveau als noch vor einigen Wochen. Das Ruhrgebiet stieg zwischenzeitlich sogar zum Corona-Hotspot in Deutschland auf. Dortmunds Gesundheitsamtsleiter Frank Renken spricht aktuell von einem "lebhaften Infektionsgeschehen", wobei das Niveau der Neuinfizierten aktuell gleich bleibt (siehe Statistik unten).
Name | Coronavirus /Covid-19 |
Symptome | Fieber, trockener Husten, Müdigkeit |
Prävention | Handhygiene, Abstandhalten, Mundschutz tragen |
Coronavirus in Dortmund: Mehr junge Menschen mit Covid-19 infiziert
Waren es am Anfang der Pandemie noch die alten Menschen, die in den Fokus gerückt waren, schaut die Stadt nun auf die inzwischen viele jungen Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hätten. Auch das Robert-Koch-Institut vermeldete in seinem Lagebericht vom 25. August, dass die Inzidenz, also Anzahl der neu auftretenden Erkrankungen innerhalb einer Personengruppe, derzeit in jüngeren Altersgruppen deutlich höher sei als in höheren Altersgruppen.
Coronavirus: So sieht die Zahl der Neuinfizierten in Dortmund aktuell aus
So sah die Zahl der neu gemeldeten Covid-19-Erkrankten in Dortmund in den vergangenen zehn Tagen aus:
- Dienstag (25. August): 16 Neuinfizierte
- Montag (24. August): 13
- Sonntag (23. August): 4
- Samstag (22. August): 15
- Freitag (21. August): 19
- Donnerstag (20. August): 6
- Mittwoch (19. August): 18
- Dienstag (18. August): 26
- Montag (17. August): 4
- Sonntag (16. August): 16
Coronavirus in Dortmund: Junge Reiserückkehrer und Schüler
Aktuell, so Renken, gäbe es relativ viele Menschen, die stationär behandelt werden müssten, die wiederum allerdings nicht schwer erkrankt seien, also zum Beispiel beatmet werden müssten. Derzeit seien es vor allem junge Reiserückkehrer und Schüler, die von Corona-Infektionen betroffen seien.
Dass junge Menschen in der Regel ein robusteres Immunsystem haben als Alte, scheint Frank Renken zu beruhigen. "Wir wissen, dass, je jünger die Menschen sind, umso geringer im Durchschnitt der Schweregrad der Erkrankung ist." Was die Überlastung des Gesundheitssystems angehe, müsse sich Dortmund derzeit keine Gedanken machen.
Doch das Robert Koch-Institut weist zeitgleich darauf hin, das junge Menschen keinen Freifahrtschein besäßen. So kann es auch ohne bekannte Vorerkrankungen bei jungen Menschen zu schweren bis hin zu lebensbedrohlichen Krankheitsverläufen kommen.
Coronavirus: Gefahr in Dortmund durch Reiserückkehrer
Gefahr ginge in Dortmund derzeit vor allem von den Reiserückkehrern aus Risikogebieten aus, die sich am Flughafen nicht testen ließen. Sie würden damit verhindern, dass Infektionen erkannt werden. Schlimmstenfalls könnten damit ältere Menschen angesteckt werden - auch unwissentlich.
Solche Zustände sind eine Zumutung für alle Kinder, Eltern und Lehrer. Das kann nicht lange gut gehen. Spätestens im Winter bekommen wir so in den Schulen Probleme. Da Kinder auf jeden Fall vorgehen muss über Sonderbusse und Abholdienste, sogar Taxen, nachgedacht werden. https://t.co/ApNLI4b2Bd
— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) August 19, 2020
Infektionen könnte es dadurch auch in den Schulen in Dortmund geben, die schlimmstenfalls in ärgerliche Schulschließungen enden. Denn gerade in engen Klassenräumen kann sich das Virus leicht ausbreiten, wenn Hygieneregeln nicht eingehalten werden.
Schulen in Dortmund: Corona-Niveau niedrig aber konstant
Derzeit sei die Lage an den Schulen in Dortmund laut Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger "auf einem relativ niedrigen Niveau weiterhin konstant." 15 Schulen seien (Stand 25. August) von einer Quarantäne betroffen - das sind zehn Prozent aller Schulen in Dortmund. Schuld daran seien 16 Infektionsfälle.
Bei den Kitas seien zwölf von etwa 330 Einrichtungen von einer Quarantäne betroffen - also eine Quote von 3,5 Prozent. Hier seien laut Schneckenburger 71 Kinder in Quarantäne und zwölf Mitarbeiter. Fünf Kinder und zwei Mitarbeiterinnen waren zuletzt positiv getestet worden.
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