Lange Geschichte

Dortmunder Brunnen gibt Hinweis auf legendäres Ereignis

Dortmund und seine Stadtbezirke haben eine lange Geschichte. In Mengede geht sie bis ins Mittelalter zurück.

Dortmund – In Dortmund-Mengede steht ein Denkmal, das an einen kaiserlichen Besuch in den heutigen Dortmunder Stadtbezirk erinnern soll. Soweit nichts Ungewöhnliches, mag vielleicht der eine oder andere denken. Allerdings wird hier an einen Kaiser gedacht, der vor mehr als 1000 Jahren in Mengede auftauchte.

Kaiserbesuch in Dortmund – Heinrich I. schenkt Dienerin Villa Mengede

Mengede hat eine lange Geschichte. Quellen berichten, dass erste Besiedlungen bereits weit vor Christi Geburt archäologisch belegbar seien. 1000 Jahre hat der Dortmunder Stadtbezirk aber mit Sicherheit auf dem Buckel. Das belegt eine Urkunde, die der damalige Kaiser und König des Ostfrankenreichs, Heinrich I., ausgestellt hat.

Die Stadt Dortmund berichtet, dass die Urkunde auf Fürsprache seiner Gemahlin, der Kaiserin Mathilde, an eine gewissen „Dienerin Willigburg“ ausgestellt wurde. Diese erhielt laut Angaben „zwei Drittel Hufen Landes in der Villa Mengede“.

Bedeutet: Kaiser Heinrich I. schenkt der Dienerin Williburg die Villa Mengede, mitsamt Gehöften und „allem Zubehör“, wie es in der regesta imperii heißt. Eine Dienerin kann in diesem Zusammenhang eher als im kaiserlichen Dienst stehenden Beamtin bezeichnet werden.

Geschichte in Dortmund – Mengede wächst vom Dorf zum großen Stadtbezirk

Die Urkunde ist auf den 13. April 928 datiert, die aber in dem Register des Klosters Werden schon um 890 erwähnt wird. Und genau an dieses Ereignis erinnert der Brunnen am Mengeder Markt, der im Verlauf der letzten Jahre restauriert wurde.

Mengede glich dabei bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eher einem Dorf. Im Jahr 1890 lebten rund 1700 Menschen im Nordwesten Dortmunds. Noch war nichts zu sehen, von einem großen Stadtbezirk, der eine kaiserliche Historie nachzuweisen hat. Mit der wachsenden Industrialisierung und der Regulierung der Emscher allerdings, wuchs die Bevölkerung in den Jahren von 1890 bis 1927 rasant. Mit 14.000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Jahr 1927 hat sich die Zahl fast verzehnfacht.

Kaiser Heinrich I. war 928 in Mengede, damals noch nicht zu Dortmund zugehörig.

Brunnen in Dortmund-Mengede erinnert an 1000-Jahr-Feier im Jahr 1928

Mit der wachsenden Bevölkerung wuchs auch in Mengede der Wille, ein Jubiläum abzuhalten. Also wählte man das Jahr der Kaiserurkunde. Also fand 1928 die 1000-Jahr-Feier statt. Die Stimmung dort sei laut Angaben der Stadt allerdings getrübt gewesen: Mengede wurde am 1. April 1928 in die Stadt Dortmund eingegliedert.

Der Bau des Brunnens und des Denkmals sei allerdings nach der 100-Jahr-Feier in Auftrag gegeben worden. Lediglich die Bauverwaltung vermerkt am 8. November 1928, dass ein Brunnenbau geplant ist, zu dem Anfang Januar 1929 der Kanalanschluss fertiggestellt wird. Auch ein anderer Kaiserbrunnen in Dortmund steht weiterhin im Fokus. Hier müssen jedoch die Bürgerinnen und Bürger mithelfen.

Rubriklistenbild: © Hans Blossey/ imago, Stadt Dortmund; Collage: RUHR24

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