16-Jähriger hatte Messer
Tödliche Schüsse auf 16-Jährigen: Elf Dortmunder Polizisten ließen Bodycam aus
Auch eine Woche nach den tödlichen Schüssen auf einen Jugendlichen in Dortmund kommen neue Details ans Licht. Diesmal geht es um die Bodycams der Polizei.
Dortmund – Vor einer Woche ist ein 16-jähriger Asylbewerber aus dem Senegal in Dortmund von der Polizei erschossen worden. Das Hin und Her um seine Beisetzung wird überschattet von neuen Details zu dem Einsatz in der Nordstadt.
Bodycams der Polizisten waren bei tödlichem Einsatz in Dortmund nicht eingeschaltet
Demnach sollen die elf Polizisten bei dem Einsatz vor Ort keine ihrer Bodycams eingeschaltet haben. Das berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger am Montag (15. August) unter Berufung auf einen internen Bericht des NRW-Innenministeriums.
Die Polizei Dortmund begründe das Versäumnis damit, dass es sich um eine dynamische Lage gehandelt habe: „Im Zuge der Stresssituation habe man vergessen, die Bodycam einzuschalten“, schreibt der Kölner Stadt-Anzeiger. Damit wird die Staatsanwaltschaft Dortmund bei ihren Ermittlungen nicht auf Videomaterial der Bodycams zurückgreifen können.
In Dortmund sind die Kameras seit Ende 2019 im Einsatz. Beworben wurden sie damals seitens der Polizei unter anderem so: „Die Kameras sollen deeskalierend wirken, Polizeibeamte vor Übergriffen schützen, aber auch Straftaten dokumentieren und Strafverfahren sichern.“
Polizei Dortmund erschießt 16-Jährigen mit Messer
Der Jugendliche soll mit einem Messer bewaffnet auf die Polizisten losgegangen sein. Daraufhin trafen ihn fünf Kugeln aus einer Maschinenpistole. Er starb später im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen. Unklar ist weiterhin: Musste dieser Einsatz der Polizei Dortmund so eskalieren?
Der Jugendliche soll zuvor psychische Probleme gehabt haben. Seine für Montag geplante Beerdigung in Dortmund wurde kurzfristig abgesagt. Er soll nun im Senegal beigesetzt werden.