Innenstadt

Dortmunder „Boulevard Kampstraße“: Neue Baustellen lösen alte ab

Die Kampstraße in Dortmund sorgt immer wieder zur Schlagzeilen – allerdings eher negative. Jetzt scheint sich dort zumindest optisch etwas zu tun. 

Dortmund – Überfälle, Schlägereien, unschöne Baustellen – nein, die Kampstraße in der Innenstadt von Dortmund hat sich zuletzt nicht von ihrer besten Seite präsentiert. Was künftig ein „Boulevard“ werden soll, ist aktuell so etwas wie der kränkelnde Patient der Stadtverwaltung. Jetzt soll es aber aufwärtsgehen, wie es aus dem Rathaus heißt.

Kampstraße Dortmund: Überall Baustellen – doch an manchen Stellen wird es hübscher

Ein ziemlich hässlicher Bauzaun, der die Kampstraße entlang des neuen Studentenwohnhauses „Basecamp“ in zwei Teile zerschnitt, ist seit Anfang März verschwunden. Die Stadt stellt dort nun die Straße wieder her, die durch die Bauarbeiten am Basecamp in Mitleidenschaft gezogen worden war. Im April soll in dem Bereich der Mittelstreifen begrünt werden.

Die Kampstraße in Dortmund (im Hintergrund das Basecamp und Rewe) war monatelang eine Baustelle. Doch so langsam scheint sich etwas zu tun. (Archivfoto)

Apropos „Boulevard Kampstraße“: Vorbereitende Tiefbauarbeiten für den unfertigen mittleren Abschnitt sind zumindest zwischen dem Platz von Netanya (Decathlon) und dem Platz von Leeds (Reinoldikirche) durchgeführt worden. Ersterer soll noch vor der Fußball-EM 2024 aufgehübscht werden. Auch in die andere Himmelsrichtung, zum Platz von Amiens (RWE-Tower), wird gewerkelt. Die Dortmunder Netz GmbH (Donetz) arbeitet dort bis Ende 2023 an den Versorgungsleitungen.

Unter der Kampstraße in Dortmund schlummern vielleicht archäologische Schätze

Dass die Arbeiten an der Kampstraße eher schleppend vorangehen, sei laut Stadtverwaltung auch der archäologischen Begleitung geschuldet. Man wolle eventuelle Funde „sorgfältig begutachten und dokumentieren“, heißt es aus dem Rathaus. Mitte 2022 wurden nahe der Kampstraße bei Arbeiten Gräber und Bruchsteinmauern entdeckt, die einst zu einem Kloster aus dem 13. Jahrhundert gehörten.

An der Klosterstraße in der Dortmunder City haben Archäologen eine alte Kirche und Knochen gefunden. Auch unter der Kampstraße könnten Funde solcher Art schlummern.

Ende April 2023 werden die Bauarbeiten am Pylon an der Stadtbahnhaltestelle „Reinoldikirche“ am Platz von Leeds wieder aufgenommen. Bis Mitte Mai 2024 sind Donetz, Telekom, DSW21 sowie das Tiefbauamt an verschiedenen Arbeiten für den „Boulevard Kampstraße“ beteiligt (Hier weitere Dortmund-News bei RUHR24 lesen).

Stadt Dortmund stellt Treppen zwischen Kampstraße und Reinoldikirche wieder her

Ein paar Meter weiter westlich werden die Treppen zwischen Brückstraße und Reinoldikirche bis etwa Anfang April dieses Jahres wiederhergestellt. Die Stadt hatte dort für Bauarbeiten am Reinoldikirchplatz eine Rampe für Baustellenfahrzeuge errichtet. Die während des Weihnachtsmarktes provisorisch errichtete Treppenanlage wurde wieder abgebaut.

Etwas langsamer mahlen die Mühlen im Kampstraßen-Abschnitt zwischen Freistuhl (Sparkasse) und der Hansastraße (Decathlon). Mindestens neun Monate dauert das sogenannte „Widmungsverfahren“ (in dem Fall die Umwidmung der Kampstraße in eine Fußgängerzone), erst danach kann der Abschnitt wie geplant zur Fußgängerzone umgebaut werden. Mehr oder weniger parallel laufen die Umbauarbeiten am alten Mayersche-Gebäude.

„Boulevard Kampstraße“ ist Jahrzehnte-Projekt der Stadt Dortmund

Zum Hintergrund: Die Stadt Dortmund plant das Projekt „Boulevard Kampstraße“ seit rund zwei Jahrzehnten. Doch vor allem der mittlere Abschnitt machte den Planern immer wieder Probleme – neue Richtlinien, was Rettungswege betrifft, aber auch gestiegene Anforderungen beim Thema Hochwasserschutz machen den „Boulevard Kampstraße“ für die Planer zum komplexen Thema.

Der mittlere Abschnitt der Dortmunder Kampstraße will und will nicht fertig werden.

Immerhin: Drei der fünf Bauabschnitte sind fertig: die westliche Kampstraße (zwischen U-Turm und Petrikirche), der Bereich um die Petrikirche sowie der Brüderweg im Osten (zwischen Pylon und Wall).

Der vierte Bauabschnitt erstreckt sich rund um den Pylon an der Stadtbahnhaltestelle „Reinoldikirche“. Als Fünftes und damit Letztes ist dann die „Lichtpromenade“ zwischen Petri- und Reinoldikirche an der Reihe. Geplante Fertigstellung des kompletten „Bouelvards Kampstraße“ ist um das Jahr 2030 avisiert.

Rubriklistenbild: © Daniele Giustolisi/RUHR24

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