Nazi-Marsch am 1. Mai durch Dortmund: Polizei Dortmund muss eingreifen
Am 1. Mai kommt es traditionell deutschlandweit zu Protesten. In Dortmund wollten auch Neonazis aufmarschieren – doch daraus wurde nichts.
Update, Montag (1. Mai), 20.13 Uhr: Die Polizei Dortmund hat ein positives Fazit der Versammlungen am 1. Mai gezogen.
„BlockaDo“ will zu Rechtsextremen durchdringen – Polizei Dortmund greift ein
Die Versammlung des linken Gruppierung „BlockDo“ am Dortmunder Wilhelmplatz ist demnach bis 18 Uhr nahezu ohne Vorkommnisse zu Ende gegangen. Die Polizei konnte allerdings verhindern, dass „BlockaDo“-Aktivisten zu einem Treffpunkt Dortmunder Rechtsextremer durch drangen. Diese waren zu einer Kundgebung nach Lünen aufgebrochen.
Eine weitere Kundgebung der Rechten in Dortmund war durch den Anmelder abgesagt worden (siehe Erstmeldung). Später kam es jedoch zu einer spontanen Anmeldung einer Versammlung mit 80 Teilnehmenden, die nach Polizei-Verhandlungen im zweiten Schritt zugelassen wurde. Sie führte von der Rheinischen Straße und bis in den Bereich Dorstfelder Hellweg/Wörthstraße.
„BlockaDo“-Gegenprotest am 1. Mai: „Laufspielchen“ mit der Polizei Dortmund
Gegen 17 Uhr formierte sich laut Polizei an der Rheinischen Straße ein Gegenprotest mit 200 Teilnehmern. Es sei in der Folge zu „Laufspielchen zwischen den Teilnehmenden des Gegenprotestes und der Polizei gekommen“, heißt es im Polizeibericht.
Im Nachgang schrieb die Dortmunder Polizei ier Strafanzeigen wegen einer Beleidigung zum Nachteil eines Polizeibeamten, zweier Sachbeschädigungen an Einsatzfahrzeugen sowie eines Diebstahls eines Kennzeichens von einem Dienstwagen.
DGB-Aufzug am 1. Mai in Dortmund laut Polizei „friedlich“
Der Aufzug des Deutschen Gerkschaftsbundes (DGB) vom Platz der Alten Synagoge zum Westfalenpark verlief ab circa 11 Uhr mit rund 2.500 Teilnehmenden friedlich, heißt es von der Dortmunder Polizei.
Erstmeldung, Montag (1. Mai), 15.39 Uhr: Dortmund – Eigentlich wollten sie auch in Dortmund für Aufmerksamkeit sorgen. Etwa 70 Personen aus der Neonazi-Szene planten für den 1. Mai eine Kundgebung in Dortmund und einen Zug durch das nördliche Ruhrgebiet. Doch die Veranstaltung findet, anders als andere traditionelle Aufzüge am 1. Mai, in der westfälischen Metropole nicht statt – die Rechtsextremen ziehen dennoch umher.
„Heimat Dortmund“ plante neben Recklinghausen und Lünen auch in Dortmund eine Kundgebung zum 1. Mai
Die Partei „Heimat Dortmund“, die Anfang 2023 als neu gegründeter NPD-Kreisverband die ehemalige Kleinstpartei „Die Rechte“ ersetzte, hatte zu den Kundgebungen durch Recklinghausen, Lünen und nachmittags in Dortmund aufgerufen. Letztgenannte Station fällt allerdings aus.
Gegenüber RUHR24 erklärte die Polizei Dortmund, dass der Veranstalter den 40-seitigen Auflagenbescheid nicht erfüllt. Die Folge: Die Teilnehmer des rechten Aufmarsches trafen sich heute Morgen in der Thusneladestraße in Dortmund Dorstfeld und fuhren anschließend mit einem Bus nach Recklinghausen, dokumentierte der freie Journalist „PixelMatsch“ auf Twitter.
Polizei schiebt Neonazi-Aufmarsch in Dortmund einen Riegel vor – Auflagen nicht erfüllt
Wenig später fand die Kundgebung auch in Lünen vor der Persiluhr im Zentrum des Ortes statt. Danach war die Kundgebungsreihe der „Heimat“ Dortmund offiziell beendet. Aktuell sollen die Neonazis der „Heimat“ noch einen Marsch vom Parkplatz Rheinische Straße, Ecke Herdstraße bis nach Dorstfeld planen, berichtet „PixelMatsch“.
In Dortmund selbst hat das antifaschistisches Bündnis „BlockaDO Info“ und die „Autonome Antifa 170“ via Twitter Gegenproteste ab 15.30 Uhr angekündigt. Die Polizei Dortmund sagte auf RUHR24-Nachfrage, dass man „von Zusammenstößen ausgehen“ müsse (mehr Nachrichten aus Dortmund bei RUHR24).

Linker Protest gegen Dortmunder Neonazis formiert sich – Polizei ist laut eigener Aussage vorbereitet
Man sei aber „ausreichend aufgestellt“ und werde das Geschehen genau beobachten. Im Vorfeld kündigte die Polizei Dortmund mit Blick auf den 1. Mai bereits an, dass sie „sich mit vielen Kräften auf den Einsatz“ vorbereite, „um ihren gesetzlichen Auftrag, friedliche Versammlungen zu schützen, im bestmöglichen Maß zu gewährleisten“.
Die Dortmunder Polizei bittet alle Veranstaltungsteilnehmer, friedlich zu bleiben und kündigte an, „gegen jegliche Art der Störung vorgehen“ zu wollen. Ob es friedlich wird, bleibt abzuwarten – zuletzt hatten Neonazis in einem Dortmunder Innenstadt-Quartier Angst verbreitet.