„Kein Rabatt“

Gehen Dortmunder Studierende beim 49-Euro-Ticket leer aus?

Das 49-Euro-Ticket ist beschlossene Sache und bringt viele Vorteile für Pendler. Studierende sieht der AStA in Dortmund aktuell allerdings leer ausgehen.

Dortmund – Ab Mai ist es so weit: Der Nachfolger des 9-Euro-Tickets ermöglicht klimaschonendes Reisen für einen vergünstigten Kurs. 49 Euro kostet das neue Ticket, mit welchem Pendler den Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen können. Nun sieht der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der TU und FH Dortmund tausende Menschen leer ausgehen, wie RUHR24 erfuhr.

49-Euro-Ticket bietet Nachteile für Studierende in Dortmund: mehr Kosten, unfaire Behandlung

Es geht um folgendes Problem: Studentinnen und Studenten in Dortmund zahlen für ihr Semesterticket etwas mehr als 36 Euro pro Monat mit ihrem Semesterbeitrag. Damit können sie Regionalbahnen, S-Bahnen, Busse in NRW und in Dortmund die H-Bahn wann immer sie möchten nutzen. Damit sie nun aber die deutschlandweite Option benutzen können, müssen sie ein Upgrade zahlen.

12,33 Euro sind das pro Monat pro Student in Dortmund. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und DSW21 haben diese Lösung vorgestellt. Damit kommen Studierende nicht günstiger weg, als normale Pendler. Genau das kritisiert der AStA in Dortmund.

AStA: In Dortmund profitieren Studenten vom 49-Euro-Ticket weniger als Arbeitnehmer

„Am Ende müssen die durch Energiekrise und Inflation besonders betroffenen Studierenden die unrabattierte Summe von 49 Euro für ein deutschlandweites Nahverkehrsticket zahlen“, heißt es in einer Mitteilung. Das sei insbesondere deshalb unfair, weil andere Zielgruppe wie Arbeitnehmer sehr wohl unter bestimmten Voraussetzungen Rabatt erhalten.

Das Deutschlandticket hält bisher in Dortmund nur ein Upgrade für Studierende bereit.

Der Nahverkehr droht also für Studierende in Dortmund im Vergleich teurer zu werden, als für andere Gruppen „Dass günstiger Nahverkehr wichtig und eine Entlastung in der derzeitigen Situation ist, haben Bund und Länder mit dem 49-Euro-Ticket erkannt. Leider gehen Studierende leer aus“, so Leonie Lippert, vom AStA der TU Dortmund.

Studenten kaufen in Dortmund fast 50.000 Tickets im Semester – kein Vorteil beim 49-Euro-Ticket

Der AStA kritisiert weiter, dass von den Verkehrsverbünden nicht beachtet werde, wie viele Tickets von Studierenden als Großabnehmer gekauft würden. Allein in Dortmund seien das pro Semester 47.000 Tickets, die unabhängig von der Nutzung mit dem Semesterbeitrag gekauft würden. Eine Art finanzielle Sicherheit für die Verkehrsunternehmen, welche Vorteile für die Unis bringen sollte, fordert der AStA.

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Ein Problem sei auch, dass das Semesterticket sich laut Rechtsgrundlage von einem normalen Ticket abheben müsse. Die Upgradelösung, die das nun regeln soll, sei nicht ausreichend. Studierende müssten mehr Vorteile bekommen. Die AStAs der TU und FH in Dortmund hoffen deshalb jetzt auf ein Umdenken, auch in der Politik. Sie schließen sich einer Forderung für ein bundesweites 129-Euro-Semesterticket an.

Wer die erstatteten Kosten am Ende allerdings tragen soll, geht aus der Mitteilung vom AStA Dortmund nicht hervor.

Rubriklistenbild: © aal.photo, Werner Otto/Imago; Collage: RUHR24

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