Raucher besonders gefährdet
28.500 Dortmunder von schwerer Lungenerkrankung betroffen
Um Raucher aus Dortmund zum Nichtrauchen zu bewegen, warnt die AOK Nord-West vor Lungenkrankheiten. Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache.
Dortmund – Zu den gängigsten Neujahrsvorsätzen gehört für viele, endlich mit dem Rauchen aufzuhören. Das betrifft sicherlich auch viele Menschen in Dortmund – aus gutem Grund: Laut der AOK Nord-West leiden allein in der westfälischen Metropole rund 28.500 Menschen unter einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD. In Deutschland sind laut dem Gesundheitsatlas 3,4 Millionen Menschen an COPD erkrankt, berichtet das wissenschaftliche Institut der AOK.
Über 28.000 Dortmunder leiden unter gefährlicher Lungenkrankheit COPD
Laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sind bei der COPD „die Atemwege in der Lunge verengt“ und zudem entzündet. Dadurch ist die Funktion der Lunge vermindert, beim Atmen kommt weniger Luft in die Lunge und entsprechend auch weniger Sauerstoff. Patienten husten häufiger, leiden unter einem verschleimten Hals und sind bei körperlicher Anstrengung außer Atem.
Vor allem Raucher sind gefährdet, schließlich seien etwa 90 Prozent der COPD-Erkrankungen auf Tabakkonsum zurückzuführen, berichtet die Ratgeber-Seite „rauchfrei-info.de“. Die AOK Nord-West warnt deshalb vor allem Raucher vor den Folgen des Konsums – und zeigt einen Ausweg auf.
Raucher besonders von Lungenkrankheit gefährdet – AOK will Dortmundern Ausweg aufzeigen
Dass Rauchen ungesund ist, weiß wohl jeder, der hin und wieder oder regelmäßig zur Zigarette, Zigarre oder Shisha greift. Laut dem Bundesgesundheitsministerium sterben in Deutschland jährlich „über 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums“.
Deutschlandweit rauchen insgesamt 23,8 Prozent der Menschen über 18 Jahre. Der Anteil der Männer liegt dabei bei 27 Prozent, bei den Frauen sind es 20,8 Prozent. Die Warnung der AOK an die Menschen in Dortmund ist also nicht aus der Luft gegriffen.
Warnung an Dortmunder Raucher – jährlich sterben Zigtausende an den Folgen des Tabakkonsums
Nicht nur in Dortmund, sondern auch in NRW insgesamt greifen noch viele Menschen zur Zigarette. Nach Angaben des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen raucht hierzulande fast jeder Vierte ab 15 Jahren (Stand: Dezember 2018). Das Risiko, an COPD zu erkranken, wächst dadurch.
Immerhin: Die Tendenz der letzten 20 Jahre ist sowohl bei Erwachsenen als auch bei Jugendliche nicht nur im bevölkerungsreichsten Bundesland, sondern in ganz Deutschland rückläufig. Allerdings greifen besonders Jugendliche mittlerweile gerne zu Shishas oder E-Zigaretten. Diese werden, anders als die „klassische“ Zigaretten, nicht in den Statistiken erfasst, erklärt die AOK Nord-West.
Immer weniger Raucher in NRW und in ganz Deutschland – Statistiken haben einen Haken
Trotz dieser positiven Entwicklung veröffentlicht die AOK Nord-West nun Zahlen, die den ein oder anderen Raucher aus Dortmund mit Sicherheit nachdenklich stimmen. Schließlich starben nach Angaben des Landeskrebsregisters Nordrhein-Westfalen im Jahr 2019 insgesamt 11.470 Menschen an Lungenkrebs. Hinzu kommt, dass 15.980 neue Fälle diagnostiziert wurden.
Rauchen schädige „nahezu jedes Organ im Körper“, warnt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock die Dortmunderinnen und Dortmunder. „Diese Sucht ist insbesondere Hauptursache aller Lungenkrebsfälle mit 80 Prozent und Hauptrisikofaktor für COPD sowie weiterer Krebserkrankungen wie zum Beispiel Darmkrebs“.
AOK-Mitarbeiter warnt Dortmunder: Rauchen schädigt „nahezu jedes Organ im Körper“
Dortmunder Rauchern, die angesichts dieser Gefahren im Jahr 2023 endlich von der Zigarette loskommen und das Risiko einer Lungenerkrankung minimieren wollen, gibt Jörg Kock einen Rat mit. Denn die Erfolgsquote sei alleine und ohne Unterstützung von außen sehr gering. Schließlich gebe die Zigarette vielen Rauchern im Alltag eine Struktur, baue Stress ab und habe auch eine soziale Komponente.
Damit Dortmundern der Rauchstopp gelingen kann, müssten sie deshalb unbedingt Alternativen für diese Funktionen finden. „Nur so kann ein „Verzich“ zum „Gewinn“ werden – eine wichtige Voraussetzung für einen langfristigen Rauchstopp“, erklärt Kock. Unterstützung durch das Umfeld, gepaart mit „einem klaren Bekenntnis zum Aufhören“ könnten letztendlich zu einem nachhaltigen Rauchverzicht führen.
AOK will Dortmunder zu Nichtrauchern machen – dank einer Vielzahl an Angeboten
Wen die Warnungen vor den gesundheitlichen Gefahren für den Körper nicht überzeugen, könnte auch aus finanzieller Sicht mit dem Rauchen aufhören. Denn neben Fliegen und den höheren Krankenkassen-Beiträgen ziehen mit dem Jahr 2023 auch die Preise für Zigaretten aufgrund der höheren Tabaksteuer spürbar an.
Damit das Jahr 2023 für Raucher in Dortmund eine Zäsur hin zu einem gesünderen und hoffentlich auch längerem Leben werden kann, gibt es diverse Angebote und Kurse.
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