Corona-Regel
Corona-Quarantäne in NRW freiwillig? Lauterbach macht jetzt einen Rückzieher
Zum 1. Mai soll die Quarantäne nach einer Corona-Infektion freiwillig werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rudert nun zurück.
NRW – Corona in NRW und Deutschland: Die tiefgreifenden Maßnahmen sind spätestens seit dem 3. April passé*, die Menschen können in den meisten Bereich selbst entscheiden, ob sie eine Maske tragen. Trotzdem gibt es nach wie vor viele Neuinfizierte – und die müssen zwangsläufig in Quarantäne. Zum 1. Mai soll die Isolation zum freiwilligen Akt werden. RUHR24* weiß, dass daran nochmal gebastelt wird.
Bundesland | NRW |
Landeshauptstadt | Düsseldorf |
Thema | Corona-Quarantäne-Regel |
Corona in NRW: Nach Infektion in Quarantäne – welche Regel gilt denn jetzt?
Zum 1. Mai sollte die Corona-Quarantäne freiwillig werden. Diese Regel will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nun wieder kassieren, verriet der Politiker in der ZDF-Sendung Markus Lanz.
„Diesen Punkt, dass die Infizierten, dass die sich selbst isolieren, und nicht mehr durch das Gesundheitsamt aufgefordert werden, den werde ich wieder einkassieren.“ Das wolle er am heutigen Mittwoch (6. April) offiziell machen. Bleiben solle aber eine verkürzte Isolation von fünf Tagen.
Noch am Montag (4. April) hatte der Bundesgesundheitsminister in Absprache mit Bund und Ländern mitgeteilt, dass Corona-Infizierte* und Kontaktpersonen ab 1. Mai in der Regel nur noch freiwillig und für kürzere Zeit in Isolierung oder Quarantäne müssen. Jetzt die Rolle rückwärts.
NRW: Corona-Quarantäne wird doch nicht freiwillig – Lauterbach nimmt Plan zurück
Bislang galt eine Quarantäne-Zeit von zehn Tagen, die mit einem negativen Test nach sieben Tagen verkürzt werden kann*. Die verkürzte Isolationzeit soll laut Lauterbach auch bleiben, jedoch nicht die Freiwilligkeit. Zuletzt kritisierten leitende Ärzte das Auslaufen der Corona-Maßnahmen in NRW*.
Lauterbach sagte im ZDF, das die freiwillige Isolation zur Entlastung der Gesundheitsämter sinnvoll gewesen wäre. Das Signal aber, dass ein Infizierter selbst über eine Isolation entscheide, sei „so negativ, so verheerend“, dass es an diesem Punkt eine Veränderung geben müsse. Der „symbolische Schaden“, Corona sei nicht gefährlich, sei so verheerend, dass man diese Isolationsordnung so nicht machen könne.
1) Die Beendigung der Anordnung der Isolation nach Coronainfektion durch die Gesundheitsämter zugunsten von Freiwilligkeit wäre falsch und wird nicht kommen. Hier habe ich einen Fehler gemacht. Das entlastet zwar die Gesundheitsämter. Aber das Signal ist falsch und schädlich.
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) April 6, 2022
Corona in NRW: Nach einer Infektion muss man in Quarantäne – Freiwilligkeit abgeschafft
Beim Thema Quarantäne bleibt also fast alles beim Alten. „Es bleibt dann dabei, wenn jemand krank ist, also hat sich infiziert, dann ordnet das Gesundheitsamt weiter an. Und wenn jemand nur Kontaktperson ist, und es ist Quarantäne, dann macht man es selbst“, so Lauterbach. Für die Quarantäne brauche man die Gesundheitsämter nicht.
Die Corona-Zahlen in NRW* sind auch am Mittwoch (6. April) leicht gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Mittwoch für das bevölkerungsreichste Bundesland eine Inzidenz von 1115,9 (Vortag: 1184). Es gab 53 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
Corona in NRW: Mehr als 5000 Menschen wegen einer Covid-Erkrankung im Krankenhaus
Die höchsten Inzidenzen gibt es in den Kreisen Borken (2800) und Minden-Lübbecke (2119). Am niedrigsten war die Corona-Kennziffer erneut im Ennepe-Ruhr-Kreis (423).
Am Mittwoch lag die Hospitalisierungsinzidenz bei 6,64 – nach zuletzt 6,65. Die Kennziffer bezeichnet die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-infizierten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. 5211 Menschen mit einer Covid-Erkrankung wurden in Krankenhäusern behandelt. Davon lagen 430 auf Intensivstationen. Von ihnen mussten 167 beatmet werden *RUHR24 ist Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA.
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