Über die B1
Marode Brücke zum BVB-Stadion: EM-2024-Pläne werden nichts
In Dortmund soll die „BVB-Brücke“ über die B1 ausgetauscht werden. Doch bis zur EM 2024 wird das Vorhaben nichts – aus verschiedenen Gründen.
Dortmund – Eigentlich war der Neubau der Brücke Lindemannstraße über die B1 schon beschlossene Sache. Der Dortmunder Stadtrad hatte den Plänen bereits zugestimmt. Jetzt scheitert der Abriss und Neubau aber an den Kosten.
Projekt | Neubau der Brücke Lindemannstraße |
Gesamtinvestitionsvolumen | 9,9 Millionen Euro |
Standort der Brücke | Über der B1 zwischen Max-Ophüls-Platz und dem Vorplatz der Westfalenhallen |
Alter der Brücke | Über 60 Jahre |
Dortmund: Rad- und Fußgängerbrücke über die B1 soll neu gebaut werden
Der Plan war, die neue Brücke noch vor Beginn der Fußball-EM 2024 fertigzustellen. Sie verbindet das Kreuzviertel mit dem Vorplatz der Westfalenhallen. Insbesondere an Spieltagen des BVB und bei Messeveranstaltungen wird die Rad- und Fußgängerbrücke stark genutzt. Auch die Strobelallee zum BVB-Stadion soll umgebaut werden.
Wieso sollte die Brücke Lindemannstraße überhaupt ausgetauscht werden? Der Übergang ist stark in die Jahre gekommen. Die Brücke stammt aus den 50er Jahren und entspricht nicht den modernen Baustandards.
Mit einer Steigung von weit mehr als sechs Prozent ist sie nicht nur grundsätzlich schwer zu begehen, sondern vor allem nicht barrierefrei. Das sollte sich mit dem Neubau ändern.
Dortmund: Brücke über die B1 bei den Westfalenhallen und dem BVB-Stadion teurer als gedacht
Auf die neue Brücke müssen Dortmunderinnen und Dortmunder jetzt aber länger warten als gedacht. Die Brücke wird deutlich teurer, als die Stadt erwartet hatte.
Für den Abriss der alten Bücke, den Neubau und die Planungskosten hat die Stadt beim Beschluss am 16. Dezember 2021 mit fast zehn Millionen Euro gerechnet. Dieses Geld reicht aber nicht aus.
Kosten für die neu Brücke Lindemannstraße höher als Stadt Dortmund erwartet hatte
Wie die Stadt Dortmund bekannt gibt, wurden zwei Ausschreibungen für den Abriss und Neubau durchgeführt. Dabei habe man festgestellt, dass der Kostenrahmen deutlich gesprengt werden würde. Deshalb wird das Projekt erstmal verschoben.
Die Stadt Dortmund begründet die gestiegenen Kosten mit den aktuellen globalen Krisen. Baumaterialien seien schwer zu beschaffen und teurer geworden. Das gelte insbesondere für Stahl, der für den Brückenneubau gebraucht wird. Deshalb sei der Brückenbau zum aktuellen Zeitpunkt ein „unkalkulierbares Risiko“.
Alte Brücke Lindemannstraße in Dortmund beleibt bis 2024
Erst nach Ende der Euro 2024 soll mit den Baumaßnahmen begonnen werden, im Juli 2024. Die Abbrucharbeiten sind für August bis Oktober 2024 geplant. Die Aufträge müssen noch vergeben werden.
Jetzt bleibt erst einmal alles beim Alten. Einzelne Arbeiten sollen an der maroden Brücke noch gemacht werden, um sie in Schuss zu halten. Dazu gehört zum Beispiel das Ausbessern der Brückenbeschichtung. Es soll aber so wenig Geld wie möglich in die Brücke fließen, bis sie 2024 dann endgültig ausgedient haben wird.
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