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Vor VfL gegen BVB: Wie Ullrich Sierau für Frieden sorgt

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Von: Marian von Hatzfeld

Seit mehr als 600 Jahren besteht eine Fehde zwischen Bochum und Dortmund. Die Rivalität sollte bereits 2013 enden. Jetzt hilft eine Kuh.

Dortmund/Bochum – „Der Dortmunder Kuh-Klau“, so lautet die Legende, die zur wohl längsten Rivalität im Ruhrgebiet und einer Bochumer Festlichkeit führte. Bei der Fehde geht es ausnahmsweise nicht um den BVB und den VfL Bochum, sondern um eine Kuh. 2023 steht dabei Dortmunds Ex-Oberbürgermeister Ullrich Sierau im Mittelpunkt. Aber was war vor 635 Jahren passiert?

Vor 635 Jahren: Dortmunder Söldner klauten Kuh - Bochumer erobern sie zurück

In einer Pressemitteilung der Stadt Bochum wird die Legende des Dortmunder Kuh-Klaus beschrieben: „Söldner aus der Nachbarstadt hatten dem Grafen Engelbert III. von der Mark wertvolles Vieh geraubt. Die Bochumer Junggesellen eroberten es zurück.“ (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).

Als Dank hätten sie sich jedes Jahr am Vorabend des 1. Mai eine Eiche aus den Wäldern des Landesherrn nehmen können. Aus dem Verkauf und dem Erlös entstand dann das erste Bochumer Maiabendfest, welches bis heute gefeiert wird. Knapp 625 Jahre später wurde dem Fest laut einer Bochumer Bürgergilde „die Grundlage entzogen“.

Dortmunder Ex-Oberbürgermeister Ullrich Sierau unterschrieb 2013 Friedensvertrag

Laut der Bochumer Pressemitteilung hatte Dortmunds Ex-Oberbürgermeister Ullrich Sierau 2013 einen „Friedensvertrag“ mit den Bochumer Junggesellen unterzeichnet. Auch die Bild berichtete damals über den mutmaßlichen Frieden zwischen den beiden Ruhrgebiets-Städten.

Vor knapp zehn Jahren hätte eine Bochumer Bürgergilde die Gruppe „Kein Friedensvertrag mit Dortmund“ erstellt. Die Gründer würden unter anderem den Verlust der Grundlage des Maiabendfestes befürchten. Der Vertrag wurde letzten Endes trotzdem unterzeichnet. 2020 sollte eine Kuh dann endgültig das Kriegsbeil begraben.

Ullrich Sierau wollte die Rivalität zwischen Bochum und Dortmund 2020 mit einer Kuh beenden

Nach Angaben der Stadt Bochum wollte Ullrich Sierau den Bochumer Junggesellen beim Maiabendfest 2020 ein Kalb übergeben. Damit hätte er den einstigen Vieh-Diebstahl wiedergutmachen wollen. Die Corona-Pandemie verhinderte das Friedensangebot jedoch. Trotzdem brachte Sierau eine Kuh nach Bochum – allerdings aus Ton.

Die kleine Ton-Kuh mit Schutzmaske stand drei Jahre lang im Büro von Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. Jetzt wurde sie als Zeichen der Freundschaft zwischen Bochum und Dortmund im Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte ausgestellt.

Die Fehde zwischen den beiden Ruhrgebietsstädten aufgrund des Dortmunder Kuh-Klaus könnte damit beendet sein. Die Rivalität auf dem Fußballfeld geht jedoch weiter. Am 28. April spielt der VfL Bochum gegen Borussia Dortmund. Zuletzt trafen die beiden Mannschaften im Februar 2023 im Pokal aufeinander. Damals gewann der BVB mit 2:1.

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