Alarmierende Zahlen
Dortmund fehlen Blutspenden: „Die Lage ist wirklich ernst“
Der Bestand an Blutkonserven ist äußerst kritisch. Der Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) schlägt Alarm.
Dortmund – Nicht nur die Stadt Dortmund kämpft mit einem Blutspende-Notstand. Bundesweit sind die Krankenhäuser in Alarmbereitschaft. Denn seit mehreren Wochen wird weit weniger Blut gespendet, als benötigt. Daher ruft das Deutsche Rote Kreuz (DRK) jetzt aktiv zum Blutspenden auf. Auch wenn man so nicht den gesamten Einbruch kompensieren könne.
„Die Lage ist wirklich ernst“: Befürchtungen des Klinikums Dortmund sind jetzt eingetroffen
Die Befürchtungen des Klinikums in Dortmund sind wahr geworden. Bereits während der Corona-Pandemie wurde erwartet, dass es zu wenig Blutspenden geben könnte. Denn schon bei Erkältungssymptomen ist Blutspenden nicht mehr möglich. Die im Blut enthaltenen Krankheitserreger können nämlich für schwere Komplikationen bei dem Empfänger der Blutspende sorgen.
Die aktuelle Grippe- und Krankheitswelle ist der Grund, wieso es massiv an Blutspendern fehlt. „Die Lage ist wirklich ernst“, sagt der Pressesprecher des DRK-Blutspendedienstes, Stephan David Küpper gegenüber den Ruhr Nachrichten.
Kritischer Bestand an Blutkonserven: Zahl der Spender in Dortmund hat sich halbiert
Mitarbeiter der Haema AG in Dortmund bestätigen, dass deutlich weniger Blut gespendet wird. „Ich schätze, dass mittlerweile weniger als die Hälfte spenden, als noch vor ein paar Monaten“, berichtet eine Mitarbeiterin, des Blutspendezentrums am Ostenhellweg, den Ruhr Nachrichten.
Auch die Blutspende des Klinikums Dortmund sucht dringend gesunde Spender. Denn die Spenden aus dem eigenen Blutspendezentrum sind nicht nur für den Eigenbedarf. Auch die umliegenden Krankenhäuser werden damit versorgt.
Im Dezember habe es hier sogar im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Rückgang an Vollblutspenden von über 40 Prozent gegeben. Die Vollblutspende ist die wichtigste und häufigste Form der Blutspende (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).
Aktueller Rückgang von Stamm-Blutspendern ist kaum zu auszugleichen: „Jetzt Menschlichkeit in Form einer Blutspende zu zeigen“
„Infektionskrankheiten, Atemwegserkrankungen und die Grippewelle schlagen noch drastischer in der ohnehin kleinen Gruppe, der regelmäßig Blutspendenden zu“, so Küpper. Die aktuellen Ausfälle an Stamm-Blutspenden würden auch nicht durch Neuspender kompensiert werden können.
Dennoch ist es wichtig, dass jeder, der gesund ist, jetzt zum Blutspenden geht. Das DRK appelliert daher: „Jetzt Menschlichkeit in Form einer Blutspende zu zeigen“.
So kann jeder schnell und einfach helfen, auch in Dortmund: Blut spenden rettet Leben
Jeder, der jetzt Blut spenden möchte, soll laut dem DRK online einen persönlichen Termin vereinbaren. Das kommt für alle Bürger infrage, die folgende Kriterien erfüllen:
- Gesund, zwischen 18 und 68 Jahre alt und ein Gewicht von über 50 kg
- Kein Tattoo oder Piercing in den letzten vier Monaten machen lassen
- Keine Infektionskrankheit im letzten Monat (z.B. ein Magen-Darm-Infekt)
- Keine chronischen Erkrankungen, HIV, Hepatitis, Krebs oder Malaria
- Keine Dauererkrankung wie schweren Bluthochdruck, Epilepsie, Diabetes und Herz- oder Autoimmunerkrankungen
Bei der Einnahme von Medikamenten entscheidet der Arzt individuell, ob eine Blutspende möglich ist.
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