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Bauarbeiter stoßen am Ostwall immer wieder auf 800 Jahre alte Stadtmauer

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Von: Daniele Giustolisi

Ruhrallee, B54,Reinoldikirche, Ostwall. Foto: Daniele Giustolisi/RUHR24
Ruhrallee, B54,Reinoldikirche, Ostwall. Foto: Daniele Giustolisi/RUHR24 © Daniele Giustolisi/Dortmund24

Dortmund/NRW - Seit Juni dieses Jahres laufen Bauarbeiten am Ostwall mitten in der City. Bei den Buddelarbeiten kommen immer wieder archäologische Funde zum  Vorschein, die die Denkmalbehörde beschäftigen. Verzögerungen in der Baustelle sind deshalb eingeplant. Aber was finden die Archäologen da eigentlich?

Seit Juni dieses Jahres laufen Bauarbeiten am Ostwall mitten in der City. Bei den Buddelarbeiten kommen immer wieder archäologische Funde zum Vorschein, die die Denkmalbehörde beschäftigen. Verzögerungen in der Baustelle sind deshalb eingeplant. Aber was finden die Archäologen da eigentlich?

Die archäologische Funde haben laut Pressemitteilung der Stadt zu einer kleinen Terminverschiebung der Kanalbau- und Straßenbauarbeiten am Ostwall im Bereich zwischen Brüderweg und Olpe geführt, teilt Sylvia Uehlendahl, die Leiterin des Tiefbauamtes mit. Die einspurige Verkehrsführung vom Brüderweg in Fahrtrichtung Kleppingstraße muss voraussichtlich bis zum 1. September 2018 um 5 Uhr verlängert werden.

"Wir stoßen immer wieder auf Teile der Stadtmauern", berichtet Dr. Henriette Brink-Kloke, Leiterin der Dortmunder Denkmalbehörde. Dass unter dem Wallring die rund 800 Jahre alte Stadtmauer schlummert, ist für die Archäologen der Stadt natürlich nicht weiter überraschend. "Verzögerungen im Bauablauf sind von daher eingeplant", sagt Brink-Kloke. Unweit dieser Stelle haben Archäologen in Dortmund zudem Skelette aus dem Mittelalter entdeckt.

Treffen die Bauarbeiter auf die Stadtmauer, müssen die Arbeiten kurz gestoppt werden. Archäologen dokumentieren dann die Funde, entweder per Foto oder per Zeichnung. Mehr als 1,50 breit war die Mauer übrigens und über acht Meter hoch. Teile davon lassen sich am Adlerturm (Höhe Kleppingstraße) begutachten.

In Hagen waren Bauarbeiter zuletzt auf menschliche Knochen gestoßen.

Stadtmauer ist durchlöchert

Inzwischen ist die Stadtmauer einigermaßen häufig durchlöchert, wie Brink-Kloke sagt. "Jeder der vorherigen Versorger hat seine Leitungen durch die Mauer geschlagen", so die Denkmalbehörden-Leiterin. Man müsse also mit Durchbrüchen vorsichtig sein. Je nach Erhaltungszustand würden Bauarbeiter gebeten, ihre Löcher an anderen Stellen zu machen.

Aufgrund der Bauarbeiten bleibt die Zufahrt zum Schwanenwall und zum Ostwall bis zum 30. August 2018 gesperrt. Der Individualverkehr wird weiterhin einspurig über den Außenring geführt. Hierzu bleibt im Schwanenwall eine weitere Geradeausspur und in der Hamburger Straße eine Linksabbiegespur eingezogen.

An der Kreuzung Ostwall/Kleppingstraße werden alle Wege in Fahrtrichtung Hagen und in Fahrtrichtung Innenstadt gewährleistet.

Umleitung über Königswall

Das Tiefbauamt empfiehlt, ab der Kreuzung Burgwall den Wallring über Königswall, Hoher Wall, Hiltropwall, und Südwall in Fahrtrichtung Süden (B54 Hagen) zu nutzen.

Zum Hintergrund: Seit Juni 2018 und bis etwa Juni 2019 saniert die Stadt den Ostwall zwischen Kaiserstraße und Brüderweg. Unter anderem gibt es einen neuen, lärmoptimierten Asphalt.

Außerdem will sie stellenweise einen neuen Mischkanal verlegen. Das ist ein gemeinsamer Kanal für häusliches, gewerbliches und industrielles Schmutzwasser sowie das Niederschlagswasser. Zudem plant die Stadt, den Bordstein am Mittelstreifen zu erhöhen. Laut einer Stadtsprecherin soll das dazu führen, dass die Autos nicht in die Pflanzen fahren können.

Nach monatelangen Bauarbeiten wird der Ostwall für den Kirchentag erneut gesperrt. An insgesamt sechs Tagen müssen sich Autofahrer immer wieder auf Einschränkungen einstellen.

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