Flugausfälle bei Lufthansa-Tochter

Pilotenstreik bei Eurowings geht zu Ende: Immer noch Flüge von und nach Dortmund betroffen

Die Vereinigung Cockpit ruft Piloten auf, zahlreiche Flüge von Eurowings zu bestreiken. Auch Flüge vom Dortmunder Flughafen sind betroffen.

Update, Mittwoch (19. Oktober), 18.03 Uhr: NRW – Nach dem Pilotenstreik bei Eurowings mit Hunderten Flugausfällen wollen die Tarifparteien an den Verhandlungstisch zurückkehren. Man wolle die Gespräche wieder aufnehmen, teilten die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit und die Lufthansa-Tochter am Mittwoch gemeinsam mit. /DPA

Eurowings Deutsche Fluggesellschaft
SitzDüsseldorf
Gründung1. Februar 1993 in Dortmund

Streik bei Eurowings endet am Mittwoch – vorher fallen 300 Flüge aus

Update, Mittwoch (19. Oktober), 14.57 Uhr: Wegen des anhaltenden Pilotenstreiks bei Eurowings sind allein am Mittwoch (19. Oktober) nach Angaben des Unternehmens rund 300 Flüge ausgefallen. Zwei Drittel der eigentlich geplanten 450 Starts und Landungen in Düsseldorf, Köln/Bonn, Stuttgart, Hamburg und Berlin hätten nicht stattgefunden, sagte ein Eurowings-Sprecher in Köln.

In dem Arbeitskampf um Entlastungen für die Piloten war es der insgesamt vierte und vorerst letzte Streiktag – auch in NRW. „Wir gehen davon aus, dass wir am Donnerstag einen normalen Flugbetrieb anbieten können“, sagte der Airline-Sprecher.

Ein Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) sagte, dass die für diese Woche geplanten Arbeitsniederlegungen um Mitternacht enden. Ob und wann die Parteien an den Verhandlungstisch zurückkehren, war zunächst unklar. DPA

Pilotenstreik bei Eurowings betrifft möglicherweise auch Flüge vom Dortmunder Flughafen

Erstmeldung, Sonntag (16. Oktober), 13.43 Uhr: Wegen des zweiten Pilotenstreiks innerhalb weniger Wochen drohen bei der Fluggesellschaft Eurowings von Montag bis Mittwoch zahlreiche Flugausfälle. Von den rund 400 am Montag geplanten Flügen würden aber voraussichtlich mehr als 230 stattfinden, teilte die Lufthansa-Tochter am Sonntag mit. Ebenso gehe Eurowings für Dienstag und Mittwoch davon aus, mehr als die Hälfte des geplanten Flugprogramms durchführen zu können.

Womöglich sind auch Flüge vom Dortmunder Flughafen von dem Streik betroffen. Nachdem bereits am 6. Oktober die erste Streikwelle für zahlreiche Flugausfälle gesorgt hatte, müssen sich Fluggäste für den bestreikten Zeitraum auf weitere Streichungen einstellen.

Wie die Ruhr Nachrichten berichten, werden zwischen dem 17. und 19. Oktober von den insgesamt 11 Eurowings-Zielen ab Dortmund wenn überhaupt nur fünf Ziele betroffen sein. Demnach seien für den Zeitraum des Streiks „Ankünfte und Abflüge von und nach München, Catania (Italien), Heraklion (Griechenland), Palma de Mallorca (Spanien) und Split (Kroatien) geplant“.

Welche Flüge tatsächlich vom Streik betroffen sein werden, stehe aber noch nicht fest. Gegenüber den Ruhr Nachrichten erklärte Eurowings, dass man erst dann Informationen veröffentlichen werde, wenn es tatsächlich zu Flugausfällen kommt. In diesem Fall könne der Flug aber storniert oder umgebucht werden, heißt es (mehr News aus Dortmund auf RUHR24).

Vereinigung Cockpit begründet Drei-Tage-Streik mit Konflikt um bessere Arbeitsbedingungen

Die Vereinigung Cockpit hat die Eurowings-Piloten aufgerufen, von Montag 00.00 Uhr bis einschließlich Mittwoch (19.10.) ihre Arbeit niederzulegen. Grund sei das unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite zum Manteltarifvertrag, erklärte die Gewerkschaft.

Ihr geht es in dem Konflikt um bessere Arbeitsbedingungen. Eine zentrale Forderung ist die Entlastung der Mitarbeiter beispielsweise durch eine Verringerung der maximalen Flugdienstzeiten.

Laut Fluggesellschaft Eurowings sollen mehr als 50 Prozent der geplanten Flüge stattfinden

Dass Eurowings trotz des Streiks davon ausgeht, noch mehr als die Hälfte der geplanten Flüge durchführen zu können, liegt nicht zuletzt daran, dass die Maschinen der österreichischen Tochter Eurowings Europe nicht vom Arbeitskampf betroffen sind. Sie fliege „unter Volllast“, hieß es.

Auch die Airline Eurowings Discover, die von Frankfurt und München aus operiert, ist nicht vom aktuellen Streikaufruf der VC betroffen. Außerdem setze die Lufthansa-Tochter Flugzeuge von Partnergesellschaften ein, die auch sonst einen Teil der Flüge durchführen.

Auch Flüge ab dem Dortmunder Flughafen könnten vom zeitnahen Pilotenstreik betroffen sein.

Lufthansa-Tochter Eurowings erwartet zahlreiche Piloten trotz Streik zum Dienst

Zudem werde erwartet, dass zahlreiche Piloten und Pilotinnen der Eurowings Deutschland trotz des Streikaufrufs zum Dienst erscheinen, erklärte Eurowings. Die Fluggesellschaft habe am Wochenende in internen Meetings sehr deutlich gemacht, dass das bis zum Streik angebotene Entlastungspaket mit zehn zusätzlichen freien Tagen im Jahr bei drei Stunden verringerter Wochenarbeitszeit die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren erreiche, teilte Eurowings mit.

Die Vereinigung Cockpit werde kein noch besseres Angebot erstreiken können, sondern mit ihrem Kurs nur zu erneuter Kundenenttäuschung und weiteren Millionenschäden beitragen, warnte die Lufthansa-Tochter.

Flugpläne für Streik-Zeitraum noch unbekannt – Passagiere können sich auf Website informieren

Die Flugpläne für Dienstag und Mittwoch würden veröffentlicht, sobald klar sei, wie viele Piloten sich trotz des Streikaufrufs zum Flugdienst meldeten, erklärte Eurowings. Die Passagiere wurden gebeten, sich über die Webseite oder die Eurowings Kunden-App fortlaufend über den Status ihres Fluges zu informieren. Mit DPA-Material.

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