Pläne der Verkehrsverbünde
49-Euro-Ticket in NRW: Kunden von VRR und VRS sollten Fehler vermeiden
Im Januar soll das deutschlandweite 49-Euro-Ticket starten. Der VRR und VRS haben bereits Pläne, wie das Angebot in NRW umgesetzt werden soll.
Dortmund – Das 49-Euro-Ticket ist seit vergangenem Mittwoch (2. November) beschlossene Sache. Bestenfalls ab Januar 2023 sollen Ticketinhaber damit deutschlandweit für 49 Euro monatlich Bus und Bahn fahren können. Die Finanzierungsfrage zwischen Bund und Ländern ist inzwischen geklärt. Wie die Umsetzung in den einzelnen Verkehrsverbünden aussehen wird, ist dagegen vielerorts noch unklar, wie RUHR24 berichtet.
49-Euro-Ticket in NRW ab Januar 2023? Herausforderungen für Land und Verkehrsbünde
Ziel ist es, dass das sogenannte Deutschlandticket ab Januar starten kann. Beispielsweise Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat aber Zweifel an der Umsetzung. Gegenüber den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (NBR) sagt er zum Ticket: „Möglicherweise kommt es aber erst am 1. März oder 1. April.“
Die Hürden bestünde einerseits darin, dass das Geld für das Ticket erst noch in den Haushalten der Länder verankert werden muss. Der Zeitplan bis Januar stellt aber auch die Verkehrsunternehmen vor Herausforderungen: in welcher Form bietet man die Tickets an? Apps müssen programmiert, Automaten umgestellt und gegebenenfalls Tarifsysteme angepasst werden.
VRR und VRS erwarten Ansturm auf Deutschlandticket in NRW
Der VRR und VRS haben für NRW trotzdem bereits Pläne. Die Verkehrsunternehmen in NRW rechnen mit einem großen Ansturm, wenn das 49-Euro-Ticket im Januar 2023 startet. Dabei gilt es, den Verkauf der Tickets sowohl für die Neukunden als auch die Abo-Kunden zu planen. In Zahlen geht es um 281.000 aktuelle Abo-Kunden beim VRS (ausgenommen Schüler und Studierenden-Tickets).
Der VRR rechnet mit 100.000 neuen Kunden durch das Deutschlandticket, berichtet RP-Online. Dabei hatte eine Umfrage zum 49-Euro-Ticket in NRW kürzlich ergeben, dass es für viele Menschen nicht mehr attraktiv ist.
Umstieg auf das 49-Euro-Ticket durch Abo-Kunden in NRW: Altes Abo nicht kündigen
Der organisatorische Aufwand besteht vor allem darin, die Abo-Karten auszutauschen, wenn Kunden und Kundinnen auf das 49-Euro-Ticket umsteigen. Dazu müssen die Verkehrsbünde ihre Bestandskunden Fragen, ob sie zum 49-Euro-Tarif für das Deutschlandticket wechseln wollen.
Abo-Kunden müssen momentan also nichts eigenständig unternehmen, wenn sie das Deutschlandticket zukünftig nutzen möchten. Insbesondere werden sie dazu aufgerufen, ihr bestehendes Abo nicht zu kündigen. Die Westfalentarif GmbH bittet um Geduld: „Sobald gesicherte Informationen vorliegen, werden die Verkehrsunternehmen schnellstmöglich auf ihre Abo-Kunden zugehen.“
Streit um Ausgabe des 49-Euro-Tickets in NRW: Übergangsphase mit alten Abo-Tickets möglich
Deshalb rechnet der VRS mit einer Übergangszeit, in der auch die bisherigen Fahrkarten anstelle des 49-Euro-Tickets gültig sein werden. Im Interview mit RP-Online sichert der Sprecher zu: „Wenn das Deutschlandticket bundesweit zum 1. Januar starten soll, werden es auch die Kunden im VRS in Anspruch nehmen können.“
Anfragen bei den Verkehrsverbünden in NRW ergeben, dass diese das Ticket vor allem digital und über die jeweiligen Apps verkaufen möchten. Die Westfalentarif GmbH schließt außerdem ausgedruckte Papiertickets oder Chip-Karten aber nicht aus, um den Verkauf einfacher und schnell abwickeln zu können. Eine Diskussion, auf welchem Weg die Tickets am besten unter die Menschen gebracht werden sollten, hatte es in NRW bereits im Oktober gegeben.
Rubriklistenbild: © Gottfried Czepluch, Piero Nigro/Imago; Collage: RUHR24