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Vlogger-Frust bei BVB-Fans vor Meister-Finale: Verein geht gegen Influencer vor

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Von: Katharina Küpper

Im Stadion ständig das Handy in der Hand halten – ein No-Go. Stadion-Vlogger sind vielen Fans ein Dorn im Auge. Vor dem BVB-Spiel gegen Mainz kommt Kritik auf.

Dortmund – Ganz Dortmund ist im Ausnahmezustand. Menschen auf der Straße im BVB-Trikot, Fahnen von Borussia Dortmund in den Fenstern – dieser Tage Normalität! Stadtweit gibt es nur ein Thema: Meisterschaft. Das letzte Spiel der Borussen gegen Mainz 05 hat Strahlkraft. Nahezu jeder will ins Stadion. Einige allerdings „nur“ für das Event – unter ihnen auch der ein oder andere Stadion-Vlogger, also Personen, die einen „Video-Blog“ im Stadion drehen, um etwa die Stimmung einzufangen. Und das wiederum schlägt eingefleischten Fans auf den Magen.

Vlogger-Frust bei BVB-Fans vor Meister-Finale: Verein geht gegen Influencer vor

Die Partie ist längst ausverkauft. Auf Online-Plattformen werden Tickets im hohen dreistelligen Bereich angeboten. Die Stadt bietet kein Public-Viewing des möglichen BVB-Meisterspiels an. Die Tickets werden immer begehrter. Viele sogenannte „Alles-Fahrer“ suchen noch. Dass Vlogger bereits Tickets von Sponsoren haben, ist durchaus denkbar.

Denn das hat System. Wie das Medienmagazin Zapp in einer Reportage berichtete, sei unter anderem von Bundesliga-Vereinen, der DFL, Amazon und Sport1 bestätigt worden, dass es Absprachen mit etwaigen Influencern gebe.

Frau hält Handy und BVB-Logo im Hintergrund
Vor dem Spiel gegen Mainz 05 kommt Kritik an Vloggern im Stadion auf. Der BVB hat das Problem auf dem Schirm. © Christopher Neundorf/Kirchner-Media

BVB-Fan kontaktiert Verein wegen Vlogger im Stadion: Die Fanabteilung äußert sich

Ein Twitter-User konfrontierte aufgrund des Beitrags den Klub auf der Social-Media-Plattform mit der Thematik. Das Anliegen: „Habt ihr Kenntnis, dass sich Vlogger für BVB gegen Mainz 05 angekündigt haben? Viele Fans, deren sehnlichster Wunsch es ist, werden nicht dabei sein können, für die wäre es bitter, wenn diese Selbstdarsteller dann ihnen Plätze wegnähmen“ – so die Aussage. Ebenfalls verlinkt wurde die BVB Fanabteilung.

Während der offizielle Account des Vereins vorerst keinen Bezug genommen hat, meldete sich die Fanabteilung zu Wort. Sie antwortete, dass das Konfliktpotenzial frühzeitig erkannt und beim BVB platziert worden sei. „Dort ist die Handhabe zwar begrenzt, es wurde und wird aber ein entsprechender Katalog entwickelt.“ Dieser unterteilt die Vlogger in drei Kategorien, abhängig davon, wodurch sie die Eintrittberechtigung zum Spiel erhalten haben (privat, vom BVB, durch Sponsoren).

BVB gegen Mainz: Vlogger-Problematik ist dem Verein bekannt

Video-Blogger sind dieser Zeit aus den Stadien nicht mehr wegzudenken, schließlich dienen sie der Reichweitensteigerung – insbesondere beim jüngeren Publikum. Die DFL erklärte zum Thema Influencer-Marketing: „Im Bereich Global Marketing arbeitet die DFL vereinzelt und insbesondere mit Fokus auf die internationalen Märkte mit Influencern zusammen, vor allem, um die internationale Wahrnehmung der Bundesliga unter jungen Fans zu steigern“, zitiert das Portal Watson.

Für Fußballfans ein Dorn im Auge, der BVB versucht mittels des Katalogs einen Zwischenweg zu gehen – und zumindest auf die Parameter Einfluss zu nehmen, auf die der Verein Einfluss nehmen kann.

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