Dortmund im Umbruch

BVB: Das sind die drei größten Verlierer unter Edin Terzic

Die BVB-Erfolgswelle kennt große Gewinner und große Verlierer. RUHR24 blickt heute auf Spieler, deren sportliches Standing gelitten hat.

Dortmund – Das leidenschaftlich erkämpfte 1:0 gegen den FC Chelsea war für den BVB der siebte Pflichtspielsieg im Jahr 2023. Keinen einzigen Punkt hat die Mannschaft von Trainer Edin Terzic abgegeben. Eine neue Team-Hierarchie entsteht.

BVB: Das sind die drei größten Verlierer unter Edin Terzic

Derzeit sind kaum verletzungsbedingte zu beklagen. Dank dicker Personaldecke eilt Borussia Dortmund von einem Erfolg zum Nächsten. Mit Julian Brandt, Emre Can und Karim Adeyemi spielten sich in den vergangenen Wochen drei BVB-Gewinner in den Vordergrund.

Große Namen der Vergangenheit zählen nicht mehr. Weil die Mannschaft von Erfolg zu Erfolg eilt, bleibt manch prominenter Akteur außen vor. RUHR24 blickt auf die größten Verlierer des jungen Jahres.

BVB-Premiere: Marco Reus sitzt erstmals in der Champions League 90 Minuten auf der Bank

BVB-Verlierer Nummer 1: Das gab es in noch nie in der Geschichte der Champions League! Dass Marco Reus beim Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Chelsea 90 Minuten lang nur auf der Bank saß, darf als Signal für die Zukunft gewertet werden. Der BVB-Kapitän ist nicht mehr unantastbar.

Reus hat verletzungsbedingt seit Anfang Oktober 2022 nur 235 Pflichtspiel-Minuten bestritten, verteilt auf magere sechs Spiele. Jetzt haben ihm formstärkere Mitspieler den Rang abgelaufen.

Drei BVB-Profis sind die größten Verlierer der aktuellen BVB-Erfolgsserie.

BVB-Kapitän Marco Reus drückt die Bank: Edin Terzic stellt nach Leistung auf

„Tut mir natürlich brutal leid“, sagte Edin Terzic nach der Bank-Degradierung seines Routiniers. „Im Training und in den nächsten Spielen kann er dann zeigen, dass er es nicht akzeptiert, aber in dem Moment muss er es respektieren – so wie alle anderen auch.“

Der BVB-Vertrag von Marco Reus läuft im Sommer aus. Laut Bild-Zeitung würde er gerne noch zwei Jahre auf höchstem Niveau spielen. Ob ihm das in Dortmund ermöglicht wird, ist fraglich.

BVB: Mats Hummels nur noch Innenverteidiger Nummer drei

BVB-Verlierer Nummer 2: Die Situation von Mats Hummels beim BVB ist nahezu identisch mit jener von Marco Reus. Beide verpassten die WM – Reus verletzungsbedingt, Hummels wurde nicht berücksichtigt – und beide sind im Verein sportlich nicht mehr unverzichtbar.

Mats Hummels muss sich hinter den jüngeren Nico Schlotterbeck (23) und Niklas Süle (27) anstellen. In den jüngsten vier Bundesliga-Spielen sammelte der 34-Jährige sechs Einsatzminuten. Die BVB-Abwehr kassierte insgesamt einen Gegentreffer weniger als bei Hummels‘ jüngstem 90-Minuten-Einsatz gegen den FC Augsburg (4:3).

Die BVB-Verträge von Mats Hummels und Marco Reus laufen im Sommer aus.

BVB: Mats Hummels nimmt seine Situation sportlich und entspannt

Gegen Chelsea kam er wieder nicht zum Einsatz. Gut für den BVB: Hummels gibt an der Seitenlinie den 12. Mann, feuert lautstark an und fiebert mit. Der langjährige BVB-Abwehrchef wirkt, als ruhe er in sich, hat oft ein Lächeln auf den Lippen.

Grund dafür ist wohl, dass Hummels (Vertrag läuft ebenfalls aus) im Gegensatz zu Marco Reus selbst noch nicht weiß, ob und wie lange er nach Saisonende noch spielen will. Das hilft offenbar, entspannt mit der drohenden Wachablösung umzugehen.

BVB: Situation für Donyell Malen spitzt sich zu

BVB-Verlierer Nummer 3: Für Donyell Malen und Karim Adeyemi verlief der Saisonstart ähnlich desaströs. Beide BVB-Offensivspieler blieben bis zur Winterpause in der Bundesliga torlos.

Während Adeyemi aber anschließend durchstartete, wurde Malen auf die Bank verbannt. 19 Spielminuten aus den jüngsten fünf Pflichtspielen lautet seine traurige Bilanz.

Für BVB-Profi Donyell Malen läuft es derzeit nicht gut.

BVB-Abschied von Donyell Malen im Sommer möglich

Nicht nur die aktuellen Stammkräfte, sondern auch die aufstrebenden Jamie Bynoe-Gittens und Giovanni Reyna haben dem 24-Jährigen den Rang abgelaufen. Schon im Winter kamen Gerüchte über eine Blitz-Rückkehr in die Niederlande auf.

Im Sommer könnte die gemeinsame Zeit von BVB und Donyell Malen enden. Aktuell deutet jedenfalls nicht viel auf eine Wende zum Positiven hin.

BVB: Mahmoud Dahoud nach Schulterverletzung kaum mehr berücksichtigt

Bonus Nummer 1: Zu Saisonbeginn war Mahmoud Dahoud noch im BVB-Mittelfeld gesetzt. Mitte August zog er sich eine Schulterverletzung zu, die seine Hinrunde abrupt beendete. Seither ist Dahoud nahezu komplett außen vor, stand nur 14 Minuten lang auf dem Platz.

Zweifelsfrei eine alarmierende Situation, denn der Vertrag des 27-Jährigen läuft im Sommer aus. Wer Dahoud aber schon abgeschrieben hat, könnte vorschnell geurteilt haben. Dahoud galt schon einmal als ausgemustert bei Edin Terzic, wurde nach einer Trainings-Auseinandersetzung im Jahr 2021 sogar kurzfristig suspendiert.

Der BVB-Vertrag von Mahmoud Dahoud läuft zum Saisonende aus.

BVB und Mo Dahoud: Kommt er noch einmal zurück? Sommer-Abgang droht

Er spielte sich zurück in die Mannschaft und war am Saisonende maßgeblich an einer Siegesserie beteiligt, an deren Ende der BVB den DFB-Pokal nach Dortmund holte. Trainer Terzic sagt jetzt: Er hätte „Null komma Null Probleme damit“, Dahoud umgehend wieder in die Startelf zu stellen.

Derzeit liefern die Konkurrenten aber einfach zu stark ab. Ob sich die Geschichte bei Mo Dahoud wiederholt? Fraglich. Generell wird sich der BVB über das Luxusproblem freuen, potenzielle Stammspieler wegen des Erfolges der Kollegen als Bank-Optionen in der Hinterhand zu wissen.

BVB-Stürmer Moukoko: Verlängerung, Startplatz-Verlust und Verletzung

Bonus Nummer 2: Seit Youssoufa Moukoko seinen neuen Vertrag beim BVB unterschrieben hat, ist es ruhig um ihn geworden. Sébastien Haller ist die neue Nummer eins im Dortmund-Sturm. „Mouki“ war zuletzt nur Ersatz. Als er in Bremen doch wieder eine Startelf-Chance erhalten sollte, zog er sich einen Syndesmosebandanriss zu, was einen etwa sechswöchigen Ausfall nach sich ziehen wird.

Immerhin: Im Gegensatz zu den anderen „Verlierern“ der aktuellen Situation ist seine Zukunft in Dortmund gesichert. Der BVB setzt langfristig auf Moukoko, gab diesem nicht umsonst einen hoch dotierten Vertrag bis Sommer 2026. Hier ist jetzt vor allem Geduld gefragt.

Rubriklistenbild: © Schwarz/Imago, Perenyi/Imago, PantherMedia/Imago, BVB, Collage: RUHR24

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