Er musste zum Rapport

BVB-Leader ist intern angeblich unbeliebt

Er spricht unangenehme Wahrheiten an. Auch öffentlich. Dafür musste der BVB-Anführer jetzt zum Rapport.

Dortmund – Bei Borussia Dortmund gab es zuletzt häufiger Anlass zur Kritik. BVB-Profi Mats Hummels äußerte sie öffentlich, was intern auf Kritik stieß.

NameMats Hummels
Geboren16. Dezember 1988 (Alter 33 Jahre), Bergisch Gladbach
Größe1,91 Meter
Aktueller VereinBorussia Dortmund (BVB)

BVB-Chefkritiker Mats Hummels nach Remis gegen Manchester City auf Kuschelkurs

„Wenn ich vor zwei Wochen kritisiere, muss man von mir erwarten, dass ich leistungstechnisch und auch von meiner Art her vorangehe“, sagte Mats Hummels nach seiner außergewöhnlichen Leistung beim 0:0 gegen Manchester City. Für Karim Adeyemi, der diesmal auch defensiv engagiert mitarbeitete, gab es Sonderlob: „Er hat geackert wie ein Stier“.

Damit schloss sich der Kreis. Hummels hatte nach der 0:2-Pleite gegen Union gewettert: „Manchmal ist der einfache 20-Meter-Rückpass die beste Lösung, auch wenn das danach nicht auf Social Media kommt.“ Adressat war damals Adeyemi, der mit einem leichtsinnigen Ballverlust im Mittelfeld einen Gegentreffer eingeleitet hatte. Fast schon versöhnlich klangen deshalb die Worte, die Hummels jetzt fand.

BVB-Anführer Mats Hummels musste zum Rapport: Kritik soll intern bleiben

Der BVB-Leader hatte sich zuletzt mehrfach als Kritiker im TV präsentiert. Laut Sport Bild musste er deshalb nach dem Union-Spiel zum Rapport. Trainer Edin Terzic und Sportdirektor Sebastian Kehl hätten dem Routinier mitgeteilt, Kritik doch bitte künftig intern zu äußern.

Gregor Kobel und Emre Can wünschen sich, dass Mats Hummels Kritik künftig BVB-intern äußert.

Die Terzic-Devise lautet: „Miteinander und nicht übereinander sprechen“. Dies hatten zuvor schon die Mannschaftskollegen Emre Can und Gregor Kobel nahegelegt.

BVB-Routinier Mats Hummels intern angeblich unbeliebt – inhaltliche Zustimmung von den Bossen

Laut Bild weiß Hummels, dass er intern aneckt. Er wähle diesen Weg bewusst, um die Mannschaftskollegen aus der Komfortzone zu reißen. Der 33-jährige Vize-Kapitän gelte als Eigenbrötler, während Kapitän Marco Reus zu einigen Mitspielern wie Julian Brandt, Niklas Süle oder Karim Adeyemi ein enges Verhältnis pflege. Bei Hummels sei der Kontakt auf rein professioneller Basis.

Inhaltlich aber ist Kritiker Mats Hummels zuzustimmen. Das sehen sowohl Edin Terzic und Sebastian Kehl als auch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Berater Matthias Sammer so. Sie prangern die zu schnelle Selbstzufriedenheit und den zu häufigen Versuch der Schönspielerei an.

Gegen die Stars von Manchester City war ein Schritt in die richtige Richtung zu erkennen. Am Samstag (29. Oktober, 18.30 Uhr) wartet beim Auswärtsspiel in Frankfurt eine kampfstarke Eintracht. Dann gilt für Mats Hummels wieder: Erfolg steht über Beliebtheit.

Rubriklistenbild: © Team2, PA Images, Revierfoto, Norbert Schmidt, Contrast via Imaga, Collage: Nicolas Luik/RUHR24