Nur Ersatz gegen Chelsea
BVB-Kapitän Marco Reus entmachtet: Dortmund-Drama spitzt sich zu
Marco Reus erlebt beim BVB aktuell die wohl schwierigste Zeit seiner Laufbahn. Der Kapitän verliert erkennbar an Einfluss.
Dortmund – Borussia Dortmund hat seine eindrucksvolle Siegesserie am Mittwoch (15. Februar) auch in der Champions League fortgeführt. Der BVB bezwang den FC Chelsea nach hartem Kampf mit 1:0 im Hinspiel des Achtelfinales. Es war zugleich der siebte Sieg im siebten Pflichtspiel des Kalenderjahres 2023. Spielführer Marco Reus durfte beim Achtungserfolg allerdings nicht mitmischen.
BVB-Kapitän Marco Reus entmachtet: Dortmund-Drama spitzt sich zu
90 Minuten lang schmorte das Dortmunder Urgestein auf der Bank. Trainer Edin Terzic erklärte anschließend im Gespräch mit DAZN: „Es tut mir natürlich brutal Leid. Ich finde, er muss es respektieren, aber nicht akzeptieren.“
Schon in den Spielen zuvor wurde Marco Reus nicht in die erste Elf berufen. Im DFB-Pokal-Spiel beim VfL Bochum (2:1) wurde er nur eingewechselt, schoss dort aber immerhin das entscheidende Tor. Beim Topspiel in Leverkusen (2:0), als der 33-Jährige erstmals nach Krankheitspause wieder dabei war, kam er nur für sechs Minuten zum Einsatz.
BVB-Kapitän Marco Reus plötzlich nicht mehr der X-Faktor: Andere Dortmund-Spieler trumpfen auf
Es ist noch zu früh, um nun von einer Wachablösung zu sprechen. Dennoch lassen sich Tendenzen erkennen, die Marco Reus wohl nicht gefallen dürften. Es verfestigt sich immer mehr der Eindruck, dass Borussia Dortmund auch ohne den zweimaligen Fußballer des Jahres in Deutschland erfolgreich sein kann. Vor einigen Jahren war Marco Reus noch der X-Faktor im Spiel des BVB.
Inzwischen trumpfen jedoch andere Spieler auf. Plötzlich geht Julian Brandt mit Top-Leistungen voran. Spieler wie Nico Schlotterbeck, Emre Can oder Jude Bellingham übernehmen das Kommando auf dem Platz. Die Macht von Marco Reus im Spiel, aber auch außerhalb, schrumpft.
BVB-Zukunft von Marco Reus unsicher: Kapitän muss sich an neue Rolle gewöhnen
Nicht zuletzt war dies auch beim Vertrags-Theater um Marco Reus erkennbar. Die Klubführung um Sportdirektor Sebastian Kehl kümmerte sich in den vergangenen Monaten mit größtem Elan um die Vertragsverlängerung von Youngster Youssoufa Moukoko, während mit dem Kapitän, dem vermeintlich wichtigsten Spieler eines Teams, lange Zeit nicht gesprochen wurde.
Inzwischen sollen der BVB und Marco Reus zwar über einen neuen Vertrag sprechen, ob dabei aber eine weitere Zusammenarbeit zustande kommt, bleibt abzuwarten.
Marco Reus: BVB-Kapitän muss zeigen, dass er für den BVB immer noch ein wichtiger Spieler ist
Zunächst muss Marco Reus versuchen, die alten Kräfteverhältnisse wieder herzustellen. Zumindest muss er zeigen, dass er für Borussia Dortmund immer noch ein wichtiger Spieler ist, der Topspiele, wie etwa das Rückspiel gegen den FC Chelsea, entscheiden kann. Dafür lässt ihm der Coach nach eigenen Angaben jederzeit die Tür offen.
„Er kann morgen im Training und den nächsten Spielen zeigen, dass er es nicht akzeptiert. Aber im Moment muss er es respektieren so wie alle anderen.“
Rubriklistenbild: © Dennis Ewert/RHR-Foto, Christopher Neundorf/Kirchner Media, Marco Steinbrenner/Kirchner Media, Collage: RUHR24