BVB-Boss Watzke gibt Tuchel-Einblick: „Wäre nicht zur Trennung gekommen“
BVB-Boss Watzke schließt nicht aus, dass Thomas Tuchel noch in Dortmund Trainer sein könnte. Wäre da nicht dieser Vorfall gewesen...
Dortmund – Mit seiner Unterschrift beim FC Bayern München kehrte Trainer Thomas Tuchel zurück in die Bundesliga. Der Übungsleiter gilt als meinungsstark und eckte schon des Öfteren mit den Führungsetagen an. So auch bei seinem Ex-Klub den BVB.
Jetzt-Bayern-Coach Thomas Tuchel beim BVB vor Trennung relativ erfolgreich
Vor seinem Wechsel zum Rekordmeister trainierte er unter anderem Mainz 05, Paris Saint-Germain, den FC Chelsea und eben auch Borussia Dortmund. Während seiner Zeit beim BVB war er durchaus erfolgreich. In 107 Spielen stand er bei den Schwarz-Gelben an der Seitenlinie.
Insgesamt fuhren die Westfalen unter seiner Leitung 69 Siege ein. 20-mal spielten sie unentschieden. Nur 18 Mal verloren sie. Im Schnitt holte er 2,12 Punkte. Dennoch trennte sich der Verein Ende der Saison 2016/17 von Thomas Tuchel. Über die Gründe wurde lange spekuliert. Jetzt allerdings klärte BVB-Boss Hans-Joachim („Aki“) Watzke in der Sky-Doku „Der Anschlag – Angriff auf den BVB“ über die Ursache auf.
BVB-Boss Watzke gibt Tuchel-Einblick: „Wäre nicht zur Trennung gekommen“
Einen Wendepunkt markierte der Anschlag auf den BVB-Bus vor dem Champions-League-Spiel gegen AS Monaco am 11. April 2017. Thomas Tuchel wollte seine Spieler damals nicht spielen lassen, der Dortmund-Chef beharrte allerdings drauf.
Jetzt erklärt Watzke ehrlich: „Ich glaube, da ist zwischen dem Trainer und mir einiges kaputtgegangen. Es wäre wahrscheinlich sonst nicht zu der Trennung im Sommer gekommen.“
Weiter führte der Geschäftsführer aus: „Es gab (...) nur diese eine Wahrheit: Entweder spielen wir am nächsten Abend oder wir ziehen zurück.“ Nach der Niederlage und dem Ausscheiden Borussia Dortmunds aus dem Champions-League-Viertelfinale ging der jetzige Bayern-Coach an die Öffentlichkeit: „Wir hatten uns mehr Zeit gewünscht, um das zu verarbeiten. Wir hätten uns mehr Zeit gewünscht, damit umzugehen. Wir haben sie nicht bekommen.“
Bruch zwischen dem BVB und Thomas Tuchel: Anschlag auf den Bus gab den Ausschlag
Der Ex-BVB-Trainer monierte damals, er und sein Team seien nicht gefragt worden. Watzke hingegen entgegnete damals hingegen – ebenfalls in der Öffentlichkeit –, dass jederzeit die Möglichkeit bestanden habe, den Wunsch, nicht zu spielen, anzubringen.

Das Zerwürfnis war perfekt. Weitere Diskrepanzen, wie der Bruch zwischen Mislintat und Thomas Tuchel, vertieften den Riss zwischen Verein und Trainer weiter. Das Ende vom Lied ist bekannt: die Trennung im Sommer 2017. Wer weiß, ob es anders gelaufen wäre, wenn es keinen Anschlag gegeben hätte.
Allerdings blieb Thomas Tuchel auch im Anschluss nie länger als zweieinhalb Jahre bei einem Verein. Mal sehen, wie lange seine Regentschaft beim FC Bayern hält, soll es doch die erste Auseinandersetzung schon gegeben haben.