Edin Terzic rechnet mit BVB-Versagern ab
Wieder einmal lässt der BVB in einem wichtigen Spiel Punkte liegen. Edin Terzic und Sebastian Kehl sind nach dem Scheitern in Stuttgart bedient.
Dortmund – Sie haben es schon wieder getan. Gegen den auf dem Papier unterlegenen VfB Stuttgart spielte der BVB nur 3:3 unentscheiden.
BVB-Versagen bringt Edin Terzic auf die Palme: „Dachte, das Dümmste hätten wir schon erlebt“
Und das, obwohl Borussia Dortmund mit 2:0 geführt hatte. Und der Tabellen-17. aus Stuttgart nach einer Gelb-Roten Karte für Konstantinos Mavropanos weit über eine Stunde lang in Unterzahl spielte.
„Wir dachten, dass wir schon das Dümmste erlebt hätten gegen Werder Bremen, aber das hier heute toppt noch mal das Ganze“, schimpfte der völlig frustrierte BVB-Trainer Edin Terzic nach dem Schlusspfiff bei Sky.

BVB wie gegen Bremen: Borussia Dortmund schenkt 2:0-Führung her – diesmal sogar in Überzahl
In der Hinrunde hatte der Aufsteiger aus Bremen, bis zur 89. Minute noch mit 0:2 in Rückstand, durch drei Treffer in den Schlussminuten mit 3:2 in Dortmund gewonnen.
Jetzt der nächste peinliche BVB-Punktverlust. Nach der frühen komfortablen Führung durch Sébastien Haller (26.) und Donyell Malen (34.) hatte alles gut ausgesehen, nach dem Platzverweis für Konstantinos Mavropanos noch besser (39.).
BVB-Trainer warnte vor mangelnder Disziplin gegen VfB Stuttgart: „Unerklärlich“
Doch der BVB, schon in der ersten Halbzeit mit einer gehörigen Portion Matchglück gesegnet, riss sich in der zweiten Halbzeit gegen leidenschaftlich kämpfende Schwaben alles selbst wieder ein.
„Mir fällt schwer, die Worte zu finden, warum das passiert ist. Das einzige, was passieren konnte, ist, wenn wir die Disziplin verlieren. Das sind die Themen, die wir in der Halbzeit angesprochen haben. Aber wie wir das dann in der zweiten Halbzeit mit Leben gefüllt haben, ist unerklärlich“, sagte Edin Terzic.
BVB legt Tore für VfB Stuttgart auf: Freude über Reyna-Treffer währt nur kurz
Der Ablauf des Grauens: Nach der 52. Minute jubelte Serhou Guirassy vergeblich über den ersten VfB-Treffer, der wegen einer haarscharfen Abseitsposition zurückgenommen wurde. In der 78. Minute traf der eingewechselte BVB-Schreck Tanguy Coulibaly zum 1:2, Emre Can fälschte unhaltbar für Torwart Gregor Kobel ab. In der 84. Minute legte Salih Özcan nach einer Ecke unfreiwillig aber maßgenau für Josha Vagnoman zum 2:2 auf (84.).
Nach 92 Minuten bejubelte der eingewechselte Giovanni Reyna den vermeintlich siegbringenden Gegenschlag zum 3:2 (der ebenfalls eingewechselte Jamie Bynoe-Gittens war zuvor noch an Torhüter Fabian Bredlow gescheitert) nur kurz.
BVB nutzt Bayern-Patzer nicht: Slapstick-Gegentor in der 7. Minute der Nachspielzeit
Denn in der 7. Minute der Nachspielzeit verlor der BVB in der Offensive den Ball, lief in Führung liegend in einen Konter. In dessen Folge säbelte der zur Pause für den über Kreislaufprobleme klagenden Mats Hummels eingewechselte Soumaila Coulibaly über den Ball, Silas ließ sich nicht zweimal bitten: 3:3.
Das ist aus Dortmunder Sicht auch deshalb besonders bitter, weil der kriselnde FC Bayern München zeitgleich nicht über ein 1:1 im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim hinauskam. Der Abstand auf den Bundesliga-Spitzenreiter beträgt also weiterhin zwei Punkte, besseres Bayern-Torverhältnis inklusive.
BVB-Trainer Edin Terzic und Sebastian Kehl mit harter Kritik nach VfB-Spiel
„Wir haben als Mannschaft eine riesige Chance liegenlassen und das ist einfach sehr enttäuschend“, resümmierte Edin Terzic. Ob er denn schon mit seiner Truppe in der Kabine gesprochen habe? „Das wäre nicht gut gewesen, wenn ich das ausdrücken würde, was ich gerade denke.“
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„Wenn man ehrlich ist hätten wir fast vier Tore kassiert gegen eine Mannschaft in Unterzahl“, führte er gegenüber Sky fort. „Ich glaube, ihr werdet die richtigen Worte finden, aber verzeiht mir, dass ich es heute nicht für euch tue.“
Ähnlich vernichtend fiel das Gesamturteil von Sebastian Kehl aus: „Ich bin einfach nur sauer und spüre Frust! Wir haben eine große Chance verpasst. Wir haben vier Gegentore kassiert, wenn man das Abseitstor mit reinnimmt, das muss man gegen zehn Mann erstmal schaffen“, wird der BVB-Sportdirektor von Sport1 zitiert.