Wegen Mané-Transfer

BVB-Boss Watzke schimpft über „arrogante Idioten“ – Uli Hoeneß wird abgewatscht

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke findet klare Worte zum Bayern-Transfer von Sadio Mané. Auch Uli Hoeneß findet Beachtung.

Dortmund/Frankfurt – Angesichts der jüngsten Transfers ist die Bundesliga doch nicht so mies, wie viele sagen – das meint jedenfalls DFL-Aufsichtsratsboss und BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

NameHans-Joachim Watzke
Geboren21. Juni 1959 (Alter 63 Jahre), Marsberg
FunktionGeschäftsführer
Alktueller VereinBorussia Dortmund (BVB)

BVB: Watzke hofft auf Strahlkraft der Transfers von Mané, Haller und Götze

Hans-Joachim Watzke glaubt schon an eine neue Blütezeit – inklusive sprudelnder Geldquellen. „Wenn die Bundesliga diese Saison boomt, wird uns das bei der Vermarktung sehr helfen“, prophezeite der Aufsichtsratsboss der Deutschen Fußball Liga (DFL) im Gespräch mit der Bild am Sonntag. Sadio Mané, Mario Götze und BVB-Neuzugang Sébastien Haller sollen die Eliteklasse in Kombination mit der Rückkehr von Schalke 04 und Werder Bremen attraktiver machen – aller Unkenrufe zum Trotz.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hat in einem Interview unter anderem gegen Uli Hoeneß gestichelt.

Die gibt es nämlich nach wie vor zuhauf. Die Debatte über die fehlende Strahlkraft der Liga im internationalen Vergleich ist durch die Transfers längst nicht verstummt. Schließlich saß Götze bei seinem Abgang aus der Liga nur noch auf der Ersatzbank des BVB.

BVB-Boss Watzke schimpft nach Mané-Kritik über „arrogante Idioten“

Den Wechsel von Sébastien Haller von Eintracht Frankfurt nach England hat damals kaum jemand registriert. Und an kritischen Stimmen rund um den Mané-Transfer vom FC Liverpool zu Serienmeister Bayern München mangelt es auch nicht.

„Es gibt immer irgendwelche arroganten Idioten wie in diesem Fall“, kommentierte Watzke verärgert die Einlassung des früheren Liverpool-Stars Dean Saunders. Der hatte Sadio Mané ein lockeres Leben in der Bundesliga „im dritten Gang“ und „mit Zigarre im Sessel“ prophezeit.

BVB-Boss Watzke: Bundesliga braucht Top-Transfers und muss selbst Stars kreieren

Watzke will von verlorenem Ansehen dagegen nichts wissen. „Ich weiß als Vorstand von Europas Klubverband ECA, dass der deutsche Fußball nach wie vor eine hohe Reputation hat“, betonte der BVB-Geschäftsführer. Dennoch weiß auch er, was angesichts der finanzstärkeren Konkurrenz aus dem Ausland nötig ist: „Die Bundesliga muss Stars wie Mané und Götze holen, aber auch wieder selbst Stars kreieren.“

Vor allem sollte die Liga nach zehn Bayern-Meisterschaften in Folge endlich wieder einen spannenden Kampf an der Spitze kreieren. Auch da schürt Watzke Hoffnungen. „Was ich versprechen kann, ist, dass einige Klubs alles für ein spannendes Titelrennen tun werden“, sagte der 63-Jährige: „Dazu gehört Borussia Dortmund, dazu gehören auch Leipzig oder Leverkusen.“

BVB-Boss Watzke legt noch einmal gegen Uli Hoeneß nach

Dann fügte der BVB-Boss dem verbalen Scharmützel mit Uli Hoeneß weitere Sticheleien hinzu. Watzke hatte in einem Interview Anfang Juni gemutmaßt, dass die Vorherrschaft des FC Bayern in der Bundesliga irgendwann „bröckeln“ werde. Daraufhin hatte Hoeneß gekontert, darauf warte man in Dortmund „schon seit zehn Jahren“.

Jetzt ergänzte Watzke: „Ich habe ja nicht gesagt, dass die Bayern schon im elften Jahr bröckeln werden. Ich habe nur gesagt, dass es innerhalb der nächsten Jahre irgendwann passieren wird“. Er schob nach: „Deshalb muss Uli Hoeneß ja nicht gleich nervös werden. Ich verstehe, dass die Bayern am liebsten 30-mal hintereinander Meister werden würden. Das ist ihr gutes Recht. Aber das wäre für die Bundesliga natürlich nicht gut.“

BVB: Watzke schließt als DFL-Aufsichtsratschef 50+1-Änderung aus – nächste Breitseite für Hoeneß

Trotz der sportlichen und wirtschaftlichen Stärke des FC Bayern werde es irgendwann passieren, dass auch mal jemand anderes Meister wird. „Da bin ich mir sicher“. Unter anderem biete Dortmund-Trainer Edin Terzic einen großen Vorteil gegenüber Marco Rose, wie die Ruhr Nachrichten berichten. Dann hatte der BVB-Boss noch eine weitere Breitseite für Uli Hoeneß übrig.

BVB-Boss Aki Watzke schießt gegen „arrogante Idioten“ und Uli Hoeneß

Trotz der anhaltenden Debatte über die Abschaffung der Investoren-Grenze garantierte der BVB-Boss den vor allem von den Fangruppierungen geforderten Erhalt der Regelung. „Das Faszinierende an Uli Hoeneß’ Argumentation ist, dass er anderen Vereinen etwas vorschlägt, den FC Bayern dann aber explizit ausnimmt“, so Watzke. „Der größte Unfug ist, zu behaupten, dass man mit 50+1 keinen Erfolg haben kann“, sagte der Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

„Es ist auch gar nicht mehr nötig, über 50+1 zu diskutieren, weil es in Deutschland unter meiner Verantwortung als DFL-Aufsichtsratschef in den nächsten Jahren keine Änderung geben wird. Das ist hundertprozentig sicher.“ (SID mit RUHR24)

Rubriklistenbild: © Action Pictures/Imago, Moritz Müller/Imago, Collage: Nicolas Luik/RUHR24

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