Top-Spiel gegen RB Leipzig
BVB: Wegen Ukraine-Statement – Russland ergreift drastische Maßnahmen
Seit über einem Monat herrscht in der Ukraine Krieg. Der BVB positionierte sich jetzt wiederholt. Russland reagierte prompt.
Dortmund – Nur wenige Flugstunden von Dortmund entfernt ist Krieg. Am 24. Februar 2022 startete Russland-Oberhaupt Wladimir Putin seinen Einmarsch in die Ukraine. Den entsetzlichen Nachrichten folgten Spendenaktionen, solidarische Aufnahmeaktionen und Bekundungen pro Ukraine – auch von Borussia Dortmund.
Verein | Borussia Dortmund |
Gründung | 19. Dezember 1909 |
Vereinsfarben | Schwarz-Gelb |
Trainer | Marco Rose |
BVB setzt Ukraine-Statement: Russland stoppt Dortmund-Übertragung gegen RB Leipzig
Der BVB nahm Spieler aus der Ukraine auf, lässt sie aktuell mittrainieren. Doch auch beim Spiel gegen RB Leipzig nutzte der Verein die Reichweite, um ein Statement zum Krieg im europäischen Osten zu setzen.
Und größer hätte die Reichweite seit langem kaum mehr sein können: Erstmals seit Beginn der Pandemie war das heimische Stadion ausverkauft. 81.365 Fans im Stadion, dazu die zahlreichen Zuschauer vor den Fernsehern, die das Top-Spiel auf Sky verfolgen konnten.
BVB: „Stoppt den Krieg“ – Ukraine-Botschaft sorgt für Sende-Abbruch in Russland
Neben blau-gelben Schriftzügen auf den Werbetafeln stach auch der unmissverständliche Aufruf auf den Anzeigetafeln ins Auge: „Stop War“ – „Stoppt den Krieg“ zierte die riesigen Bildschirme. Darüber der Hashtag „StandwithUkraine“. Dass das Topspiel der Bundesliga auch Fußballfans über die Grenzen Deutschlands interessiert, überrascht nicht. Jedoch kam das Statement in Russland gar nicht gut an.
Wie sport.de berichtete, wurde die Übertragung der Partie zwischen dem BVB und RB Leipzig gestoppt. Der Sender MatchTV beendete die Ausstrahlung auf dem Kanal Futbol3 noch vor Ende der ersten Halbzeit.
BVB positioniert sich beim Ukraine-Krieg: Borussia Dortmund mit mehreren Aktionen
Den Abbruch habe der Kommentator Igor Kytmanov laut des Sportportals wie folgt erklärt: „Leider müssen wir die Ausstrahlungen aus Gründen abbrechen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen.“ Er monierte, generell heiße es, dass Fußball und Politik getrennt betrachtet werden sollten, „aber diese Regel wird in der Bundesliga nicht immer respektiert.“
Russland sperrt seit einiger Zeit kritische Meinungen und Berichterstattungen über den Ukraine-Krieg. So wurden auch Twitter und Facebook gesperrt. Die Einschränkungen von Facebook begründete die Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor damit, dass das Netzwerk russische Medien „diskriminiert“ habe, wie die Zeit berichtete. Der BVB wurde jetzt also auch Opfer des russischen Informationskriegs.
BVB: Ukraine-Krieg auch ein Informationskrieg – Russland sperrt Medien
Christina Archetti, Medien-Expertin der Universität Oslo, erklärte beim Onlineportal Nettavisen: „Ich bin nicht überrascht davon, weil Russland sehr strikt kontrolliert, welche Nachrichten gezeigt werden. (...) Das ist nicht nur ein Krieg auf dem Schlachtfeld, sondern auch ein Informationskrieg. (...) Der Kreml wird eine alternative Realität finden, aber es wird schwierig, den Menschen so etwas Großes vorzuenthalten, das von so vielen geteilt wird.“
Borussia Dortmund positionierte sich zumindest wiederholt deutlich gegen die Geschehnisse in der Ukraine. Ein nächstes Zeichen setzt der BVB beim Benefizspiel gegen Dynamo Kiew.
Rubriklistenbild: © David Inderlied/Kirchner-Media