Revolution in Dortmund

BVB fährt radikalen Sparkurs: Acht Spieler zittern um neuen Vertrag

Beim BVB laufen insgesamt acht Spielerverträge am Saisonende aus. Aufgrund eines radikalen Sparprogramms werden wohl nicht alle verlängert.

Dortmund - Borussia Dortmund verändert seine wirtschaftlichen Strukturen. Der BVB will die Verträge seiner Spieler künftig leistungsgerechter gestalten und somit einerseits das Gewinner-Gen stärken und andererseits unnötige Personalkosten einsparen. Gleich acht Spieler könnten von diesen Änderungen zeitnah betroffen sein.

Verein Borussia Dortmund (BVB)
Gründung19. Dezember 1909
Vereinsfarben Schwarz-Gelb
TrainerEdin Terzic

BVB fährt radikalen Sparkurs: Acht Spieler zittern um Vertrag

Marco Reus, Mats Hummels, Youssoufa Moukoko, Raphael Guerreiro, Mo Dahoud, Anthoy Modeste, Felix Passlack und Luca Unbehaun haben alle eine Sache gemeinsam. Ihr Arbeitspapier bei Borussia Dortmund läuft im Sommer 2023 aus. Die Zukunftsperspektiven sind unterschiedlich.

Der Revierklub drückt nach den schwierigen Corona-Jahren und der aktuellen Energie-Krise kräftig auf die Kostenbremse. Zum einen hat der BVB einen strengen Maßnahmen-Katalog entwickelt, um die Energie-Kosten um 20 Prozent zu senken. Unter anderem soll das Stadion nachts nicht mehr angestrahlt werden und die Videowand in der Arena nur noch an Spieltagen eingeschaltet werden.

BVB revolutioniert Gehälter: Borussia Dortmund drohen knifflige Verhandlungen

Zum anderen werden künftig die Spielergehälter revolutioniert. Der Vizemeister will bei neuen Verträgen fortan das Grundgehalt reduzieren und dafür höhere Prämien ausschütten. Ein System, das womöglich nicht allen Dortmund-Profis schmecken könnte.

Die ersten Spieler, die diese Änderungen zu spüren bekämen, sind jene, deren Kontrakt am Saisonende erlischt und die eine Verlängerung beim BVB anstreben. Es drohen knifflige Verhandlungen.

Acht Spieler müssen beim BVB um einen neuen Vertrag zittern.

BVB-Verträge von Felix Passlack und Luca Unbehaun laufen aus: Zukunft in Dortmund unwahrscheinlich

Bei den genannten acht sind zumindest drei Akteure dabei, die auch aufgrund ihrer sportlichen Situation nur äußerst geringe Chance auf eine Verlängerung haben. Felix Passlack spielt unter Trainer Edin Terzic überhaupt keine Rolle. Der 24-Jährige steht zwar fast immer im Kader, kam in dieser Saison jedoch noch nicht auf einen einzigen Einsatz.

Sein Gehalt soll laut Sport Bild aktuell bei 1,4 Millionen Euro liegen. Er soll den Klub spätestens zur neuen Saison verlassen. Der BVB hofft allerdings noch auf einen Transfer im Winter.

Schwierig ist die Situation auch für Torhüter Luca Unbehaun. Mit dem Reservekeeper laufen derweil keine Gespräche über eine Ausdehnung seines Arbeitspapiers. Der Weg zu den Profis ist mit Gregor Kobel, Alexander Meyer und Marcel Lotka versperrt. Sein Jahresgehalt soll bei etwa 250.000 Euro liegen.

BVB: Anthony Modeste soll keinen neuen Vertrag bei Borussia Dortmund erhalten

Auch bei Anthony Modeste ist keine Verlängerung geplant. Mit dem Angreifer war klar vereinbart worden, dass sich sein Engagement nur auf eine Saison beschränken wird. Er macht spätestens in der neuen Spielzeit Platz für Rekord-Transfer Sebastien Haller. Der BVB spart dadurch 6 Millionen Euro Gehalt.

Anthony Modeste wird in der neuen Saison wohl nicht mehr für den BVB stürmen.

Völlig unklar ist dagegen die Situation bei Raphael Guerreiro. Der Portugiese gehört fußballerisch sicherlich zu den besten Akteuren im Kader. Aufgrund seiner Defizite in der Defensive ist er allerdings nicht unumstritten bei den Bossen. Bei ihm ist eine Verlängerung auch davon abhängig, wie er das neue Vergütungssystem des Klubs annimmt, immerhin kassiert der Verteidiger bereits jetzt ein jährliches Salär von knapp 5,5 Millionen Euro.

BVB-Verträge von Mats Hummels und Marco Reus: Kapitäne sollen in Dortmund verlängern

Mo Dahoud und Borussia Dortmund sind in den Gesprächen schon ein ganzes Stück weiter. Beide Seiten haben signalisiert, die Zusammenarbeit ausdehnen zu wollen. Unstimmigkeiten gab es zuletzt allerdings bei der Laufzeit. Der 26-Jährige würde gerne langfristig unterschreiben, der BVB plant eher mit einer kürzeren Vertragsdauer. Sein Gehalt soll laut Sport Bild bei 4 Millionen Euro liegen. Größere Sprünge sind nicht zu erwarten.

Optimistisch ist der Revierklub auch bei seinen Top-Verdienern Mats Hummels (rund 10 Millionen Euro Jahresgehalt) und Marco Reus (bis zu 12 Millionen Euro). Die Oldies präsentieren sich in dieser Spielzeit in herausragender Form und führe ihre Mannschaft an. Konkrete Gespräche sollen noch nicht geführt worden sein, jedoch würden beide Profis nach jetzigem Stand gerne auch im kommenden Jahr für Schwarz-Gelb spielen.

Mo Dahoud will beim BVB verlängern.

BVB-Zukunft von Youssoufa Moukoko: Spieler und Klub liegen bei Gehaltsfrage noch auseinander

Bei ihnen dürfte das neue Prämiensystem jedoch am krassesten greifen, allein schon aufgrund ihres üppigen Gehalts. Zudem ist davon auszugehen, dass sich die neue Vertragslaufzeit auf nur ein bis maximal zwei Jahre beschränkt.

Letzter im Bunde ist BVB-Juwel Youssoufa Moukoko. Bei ihm gestalten sich die Verhandlungen durchaus kompliziert. Der Youngster kann sich aufgrund seiner immer größer werden Rolle im Team eine Verlängerung grundsätzlich vorstellen. Allerdings fordert der 17-Jährige einen gewaltigen Gehaltssprung für seine Unterschrift.

Aktuell soll er noch knapp weniger als 1 Million Euro verdienen. Für einen neuen Kontrakt wünscht sich das Top-Talent mehr als 6 Millionen Euro. Borussia Dortmund will maximal 4 Millionen Euro zusichern. Immerhin: Youssoufa Moukoko ist wohl der einzige Spieler, dem eine deutliche Gehaltserhöhung winken würde. Weitere Gespräche sind zunächst vertagt worden, um die sportliche Entwicklung zu beobachten.

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