Transfer-Wahnsinn
BVB-Boss blickt zum FC Chelsea: UEFA-Regel durchkreuzt historische Shopping-Tour
Der FC Chelsea hat seine historische Shoppingtour mit einem Rekord-Transfer beendet. Einige Neuzugänge müssen gegen den BVB dennoch zugucken.
Dortmund/London – Borussia Dortmund hat im jüngst abgelaufenen Transfer-Winter 13,5 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben – und damit mehr als jeder andere Bundesliga-Klub. 5 Millionen Euro flossen in die Hauptstadt, um Julian Ryerson von Union Berlin loszueisen, weitere 8,5 Millionen landeten auf dem Konto des RSC Anderlecht, um sich die Dienst von Julien Duranville zu sichern. Peanuts im Vergleich zum FC Chelsea, dem Achtelfinal-Gegner des BVB in der Champions League, der acht Spieler unter Vertrag nahm.
BVB-Boss blickt zum FC Chelsea: „Die fahren ihr eigenes Rennen“
Der Klub aus London investierte im Januar rund 330 (!) Millionen Euro. Der FC Chelsea butterte mehr Kohle in seinen Kader als sämtliche Vereine aus der 1. Bundesliga, der spanischen La Liga, der französischen Ligue 1 und der italienischen Serie A zusammen.
„Die fahren ihr eigenes Rennen“, sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl am vergangenen Dienstag (31. Januar) gegenüber Sky mit Blick auf den Transfer-Wahn der „Blues“. „Sehr wild“, ergänzte er. „Geld spielt dort keine Rolle, das muss man einfach sagen.“
BVB-Gegner FC Chelsea hatte erst im Sommer rund 280 Millionen Euro ausgegeben
Der FC Chelsea hatte erst im vergangenen Sommer acht Spieler für knapp 280 Millionen Euro verpflichtet. Der Erfolg blieb aber aus: Ex-BVB-Trainer Thomas Tuchel wurde daraufhin entlassen, Graham Potter übernahm und rutschte mit den „Blues“ in der Tabelle weiter ab.
Die Londoner belegen derzeit Rang zehn (Stand 1. Februar). Zehn Punkte entfernen sie von Platz vier, der die Teilnahme an der „Königsklasse“ in der kommenden Spielzeit garantiert. Nach nun Ausgaben von mehr als 600 Millionen Euro – nie hatte ein Verein in einer Spielzeit mehr ausgegeben – soll es in der Liga wieder bergauf gehen – und im besten Fall die Champions-League-Trophäe geben.
Als letzter Neuzugang des Winter-Transferfensters kam Enzo Fernández für 121 Millionen Euro von Benfica Lissabon. Er ist damit der teuerste Zugang in der Geschichte der Premier League, der teuerste Mittelfeldspieler und der teuerste argentinische Fußballer überhaupt.
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl: „Wir sind nicht in der Lage, solche Transfers umzusetzen“
Finanzstarke Vereine wie der FC Chelsea machen es dem BVB schwerer, begehrte Spieler ins Ruhrgebiet locken zu können. „Wir müssen unser Geld auf eine andere Art und Weise verdienen“, betonte Sebastian Kehl und untermauerte: „Wir sind auch nicht in der Lage, solche Transfers umzusetzen.“ (alle BVB-Transfer-News bei RUHR24)
Dennoch ist sich der Sportdirektor sicher, auch künftig klangvolle Namen in Dortmund vorstellen zu können. „Wir müssen gegebenenfalls noch schneller sein, das macht es herausfordernd, aber wir schaffen es trotzdem.“
FC Chelsea: UEFA-Regel durchkreuzt historische Shopping-Tour
Der BVB muss sich im Achtelfinal-Duell mit dem FC Chelsea trotz des Kaufrauschs der Londoner nicht auf einen gänzlich neuen Gegner einstellen. Die UEFA erlaubt Europapokal-Teilnehmern lediglich den Einsatz von drei Winterzugängen. Dabei ist es aber nicht von Bedeutung, ob diese in der Gruppenphase bereits für einen anderen Klub im Wettbewerb gespielt haben.
Somit müssen vier der acht Neuzugänge – Malo Gusto stößt erst kommenden Sommer zum Team – die Spiele gegen die Dortmunder Borussia am 15. Februar beziehungsweise 7. März von der Tribüne oder vor dem Fernseher verfolgen. Zudem muss der FC Chelsea weitere Spieler aus seinem CL-Kader streichen, der maximal 25 Profis inne haben darf. Welche Spieler das sein werden, muss der BVB-Gegner bis Donnerstagabend (2. Februar) der UEFA mitgeteilt haben.
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