BVB zeigt wahres Gesicht: Kollektives Versagen hat System
Borussia Dortmund versagt gegen RB Leipzig im Kollektiv. In großen Spielen zeigt der BVB sein wahres Gesicht. Ein Kommentar.
Dortmund – „Leipzig hat uns aufgefressen“, resümierte Marco Reus nach der 0:2-Niederlage des BVB bei RB Leipzig im Pokal-Viertelfinale gefrustet. Und Borussia Dortmund? Reichlich gelabt vom üppigen Gabentisch zu Jahresbeginn hat in Westfalen bereits das Sättigungsgefühl eingesetzt. Das kollektive Versagen hat System – ein Kommentar von RUHR24-Redakteur Sven Fekkers.
BVB zeigt wahres Gesicht: Kollektives Versagen hat System
Leblos, lustlos, ideenlos: Kaum möglich, aber dennoch hat es der BVB in Leipzig geschafft, den Begriff Leistungsverweigerung neu zu definieren. Nur vier Tage nach dem Peinlich-Auftritt gegen den FC Bayern (2:4) erinnerte die Leistung der Dortmunder Borussia an einen launischen Altherren-Kick nach einer durchzechten Partynacht. Einzige Ausnahme: der starke Gregor Kobel!
An der Dortmunder Strobelallee hat sich Katerstimmung breit gemacht. Die Chance auf einen Titel – leichtfertig über Board geworfen. Im Saisonfinale fehlt der Elf von Cheftrainer Edin Terzić nicht nur Charakter und Mentalität.
BVB findet keine Lösungen: Taktik von Edin Terzić geht nicht auf
Es fehlt dem BVB in heiklen Situationen an Lösungsmöglichkeiten. Welchen Matchplan Edin Terzić seiner Mannschaft beim Gastspiel in Leipzig auch immer mit auf den Weg gegeben hat, er hat nicht funktioniert. Das dürfte selbst ungeübten Zuschauern bereits nach fünf Minuten aufgefallen sein.
Um in großen Spielen bestehen zu können, fehlt es den Dortmundern an einem Plan B. Die Niederlage am Trainer festzumachen, greift nach dem Kollektivversagen in einem der wichtigsten Spiele der bisherigen Saison wahrlich zu kurz – ihn gänzlich aus der Verantwortung zu nehmen jedoch auch.
BVB enttäuscht in großen Spielen auf ganzer Linie: Formkurve zeigt steil nach unten
Der BVB sei eine der formstärksten Mannschaften Europas, stellte Terzić vor dem Pokalspiel in Leipzig klar. Davon war zuletzt allerdings wenig zu sehen. Die Form- und Leistungskurve zeigt derzeit nur noch in eine Richtung – und zwar nach unten.

Aus den vergangenen fünf Spielen konnte die Dortmunder Borussia lediglich ein Spiel gewinnen – 6:1 gegen völlig desolate Kölner. In den Charaktertests gegen den FC Chelsea (0:2), den FC Bayern (2:4) und RB Leipzig (0:2) präsentierten sich die Westfalen auf allen Ebenen überfordert. Das kollektive Scheitern hat System. Viel zu häufig offenbart die Mannschaft in den entscheidenden Spielen ihr wahres Gesicht.
Lerneffekt beim BVB will sich nicht einstellen: Probleme seit Jahren bekannt
Ein Lerneffekt auf diesem Gebiet ist seit Jahren maximal in homöopathischer Dosis erkennbar. Ob Peter Bosz, Lucien Favre oder Marco Rose – sie alle fanden keine Antworten auf die ewig wiederkehrenden Probleme beim BVB. Wenn es darauf ankommt, fällt die Mannschaft allzu häufig wie ein zu früh aus dem Ofen geholtes Soufflé in sich zusammen.
In den kommenden Spielen kommt es darauf an, die Lustlos-Auftritte der vergangenen Tage schnellstmöglich wieder mit Leben zu füllen. Ob dies gelingt, wird sich bereits am kommenden Samstag (8. April, 15.30 Uhr) im Heimspiel gegen Union Berlin zeigen. Ein erneutes Kollektivversagen werden sich die Westfalen gegen den Tabellendritten wohl kaum erlauben können.
Hinweis: Dieser Kommentar entspricht der Meinung des Autors und muss nicht unbedingt die Ansicht der gesamten Redaktion widerspiegeln.