BVB-Einzelkritik gegen VfB Stuttgart: Ein Überflieger, zwei Totalausfälle
Der BVB reist mit einem errungenen Punkt aus Stuttgart ab. Dabei konnte kaum ein Dortmunder überzeugen. Die Noten zum Spiel.
Stuttgart/Dortmund – Borussia Dortmund hat eine intensive Bundesliga-Partie beim VfB Stuttgart mit 3:3 beendet. Der BVB gab einen zwischenzeitlich sicher geglaubten Sieg aus der Hand. Die Noten zum Spiel in der Einzelkritik.
BVB-Einzelkritik gegen VfB Stuttgart: Kobel bekommt die Note 3
Gregor Kobel: Die Dortmunder Nummer eins vereitelte den Ausgleichstreffer von Guirassy (29.). Der Schweizer war in der Folge nahezu beschäftigungslos und musste dann doch dreimal hinter sich greifen. Er war beim zwischenzeitlichen 1:2 durch Coulibaly (78. Spielminute) sowie beim 2:2 durch Vagnoman (84.) und dem 3:3-Endstand durch Silas (90. + 7) chancenlos. Note: 3
Julian Ryerson: Der Rechtsverteidiger war mit den pfeilschnellen Flügelspielern des Abstiegskandidaten teils heillos überfordert. Er ließ Coulibaly vor dem Anschlusstreffer passieren. Der Winterzugang muss auch im Offensivspiel, insbesondere in Überzahl, zulegen. Note: 5

BVB-Einzelkritik gegen VfB Stuttgart: Hummels-Aus leitet BVB-Katastrophe ein
Emre Can: Souveräne erste Halbzeit des Süle-Vertreters. Er rotierte für den verletzten Innenverteidiger in die Abwehr. In Durchgang zwei war er der Pechvogel: Er fälschte einen Coulibaly-Abschluss unhaltbar ins eigene Tor ab und leitete damit die Stuttgarter Aufholjagd ein. Note: 2,5
Mats Hummels: Dem Routinier ist die fehlende Spielpraxis anzumerken. Er traf beinahe ins eigene Tor (19.), sein Tempo-Defizit ist immens. Dennoch: Stark im Passspiel und im Zweikampf. Und: Wichtiger Ballgewinn vor dem Platzverweis von Mavropanos (39.). Erkältet in die Partie gegangen und aufgrund des bis dato positiven Spielverlaufs zum zweiten Durchgang ausgewechselt. Note: 2,5

Raphael Guerreiro: Der kreative Portugiese, gegen den VfB als Linksverteidiger aufgeboten, ist im Mittelfeld definitiv besser aufgehoben. Sein Offensivdrang öffnete dem Gastgeber immer wieder Räume – die Einladungen nahmen die Stuttgarter in der 53. Spielminute an, Guirassy erzielte den vermeintlichen Anschlusstreffer (Abseits). Der 3:3-Endstand wurde ebenfalls über die linke BVB-Seite eingeleitet, der 29-Jährige kam zu spät in den Zweikampf. Note: 4
BVB-Einzelkritik gegen VfB Stuttgart: Brandt nach Muskelfaserriss wie ausgewechselt
Salih Özcan: Der Abräumer vor der Viererkette spiele eine unauffällige Partie. Er brachte 95 Prozent seiner Pässe an den Mann, doch gewann nur jeden zweiten Zweikampf. Im Spielaufbau mit Defiziten. Er legte Vagnoman den Ball vor dem zwischenzeitlichen 2:2 nach VfB-Ecke unglücklich vor die Beine. Note: 3,5
Julian Brandt: Der Star-Spieler der vergangenen Monate hat in Folge seines Muskelfaserrisses merklich abgebaut. Er war heute kein Faktor, ihm fehlte der Impact, gewann nur einen seiner neun Zweikämpfe. Aktuell reicht es nur für das Prädikat bemüht. Ausgewechselt nach 63 Minuten. Note: 4,5
BVB-Einzelkritik gegen VfB Stuttgart: Malen bekommt die beste Note
Jude Bellingham: Der bei Top-Klubs so begehrte Mittelfeldspieler läuft seiner Form hinterher. Er war heute kaum ins Offensivspiel eingebunden. Bezeichnend dafür: Er kam gegen weite Strecken in Unterzahl agierende Stuttgarter nur auf einen Torabschluss, der immerhin den Querbalken traf. Er verzeichnete zwar unglaubliche 32 (!) Sprints, doch gewann wiederum nur die Hälfte seiner 13 Zweikämpfe. Note: 3,5
Donyell Malen: Der beste Mann auf BVB-Seite – mit jeder Menge Spielfreude und Tempo. Er bereitete das 1:0 durch Haller vor (26.), ließ erst Anton stehen und bediente dann den Mittelstürmer, der wuchtig abschloss. Wenig später behauptete er sich nach einer BVB-Ecke gegen drei Stuttgarter und traf mit einem satten Abschluss selbst ins Netz (33.). Mavropanos konnte ihn nur mit einem Foul stoppen, wofür der Verteidiger vom Platz musste (Gelb-Rot). Malen hatte Feierabend nach 68 Minuten. Note: 1,5

BVB-Einzelkritik gegen VfB Stuttgart: Haller trifft erstmals in der Fremde
Karim Adeyemi: Der Flügelflitzer war am heutigen Nachmittag ein wenig zu verspielt. Solide Leistung ohne Glanz. Machte Platz für Reyna (82.). Note: 3,5
Sébastien Haller: Der Stürmer durfte erstmals in der Fremde jubeln, er traf aus kurzer Distanz eiskalt zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung. Er hat mit seiner Stärke, Bälle zu halten und Räume für die Mitspieler zu schaffen, unglaublichen Mehrwert für den BVB, doch er muss eben auch treffen, so wie heute, um sich seinen Startelfplatz in einer Spitzenmannschaft zu verdienen. Raus nach 63. Minuten. Note: 2,5
BVB-Einzelkritik gegen VfB Stuttgart: Coulibaly erlebt desaströses Bundesliga-Debüt
Soumaïla Coulibaly: Bundesliga-Debüt für den 19-Jährigen. Er kam für Hummels mit Anpfiff der zweiten Halbzeit in die Partie. In seinem Spiel wurde deutlich, warum er nach fast zwei Jahren beim BVB so lange auf seinen großen Tag warten musste. Er hatte pennte beim Abseitstor von Guirassy und schlug vor dem 3:3 katastrophal am Ball vorbei. Note: 5,5
Marco Reus: Der BVB-Kapitän kam in der 63. Minute für Brandt. Er hatte prompt das 3:0 auf dem Fuß (65.), doch kam nicht an Stuttgart-Torwart Bredlow vorbei. In der 77. traf er per Freistoß die Latte. Den Vertragspoker um seine Person lässt er sich nicht anmerken. Note: 3
Youssoufa Moukoko: Der Nachwuchs-Star betrat in der 63. Spielminute für Sébastien Haller den Rasen. Ohne jeglichen Einfluss auf das Spiel. Note: 4,5
Jamie Bynoe-Gittens: Der 18 Jahre alte Engländer sollte in der Schlussphase frischen Wind ins BVB-Spiel bringen, er kam für Malen (69.), doch konnte kaum für Gefahr sorgen, war stattdessen beim zwischenzeitlichen 1:2 nur Begleitschutz von Coulibaly. Note: 4
Giovanni Reyna: Der US-Amerikaner durfte ab der 82. für Adeyemi mitwirken. Er erzielte den vermeintlichen 3:2-Siegtreffer (90. + 2). Ohne Note