BVB-Abräumer Emre Can wird persönlich: „Hab es selber eingesehen“
Emre Can ist aus dem BVB-Spiel nicht wegzudenken. Das war nicht immer so. Er hat einen Einblick in seine Gefühlswelt in schwierigen Zeiten gegeben.
Dortmund – Der BVB hat drei Spieltage vor Saisonende realistische Chancen auf den Meistertitel. Für Borussia Dortmund zählt am Samstagabend im Topspiel gegen Gladbach (13. Mai, Anstoß um 18.30 Uhr im BVB-Live-Ticker bei RUHR24) nur ein Sieg, um den Traum vom Bundesligagewinn zu wahren. Ein wichtiges Puzzleteil im Saisonendspurt ist Mittelfeldspieler Emre Can. Im BVB-Talk „Ballgeflüster“ erklärte er selbstkritisch, wieso es nach schwacher Hinrunde wieder so gut bei ihm läuft.
BVB-Abräumer Emre Can gibt persönlichen Einblick: „Ich habe mein Mindset geändert“
Ganze fünfmal verzichtete BVB-Trainer Edin Terzic in der Bundesliga-Hinrunde auf die Dienste von Emre Can. Nur einmal ließ er den gebürtigen Frankfurter über 90 Minuten ran. Das war beim spektakulären 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen den FC Bayern München.
Angesprochen auf die schwierige Zeit Ende 2022, erklärte der 29-Jährige im BVB-Talk „Ballgeflüster“: „Ich habe mein Mindset geändert, ich habe in der Hinrunde nicht gut gespielt und das selber eingesehen.“ Auf der Suche nach den Ursachen für seine einst durchwachsenen Leistungen sei der BVB-Star zu einem klaren Ergebnis gelangt.
BVB-Star Can fand in schwierigen Zeiten Halt bei der Familie und bei Freunden
„Dann hab ich mit meiner Familie und mit Freunden viele Gespräche geführt und bin zum Entschluss gekommen, dass ich mich über sehr, sehr viele Sachen aufrege, die nicht in meiner Hand liegen“, gestand Emre Can im BVB-Talk. Insgesamt habe er sich „sehr runterziehen lassen von solchen Sachen“.
Einen präziseren Einblick in sein damaliges Innenleben gab der defensive Mittelfeldspieler aber nicht. Interviewpartner und BVB-Stadionsprecher Norbert Dickel und die anwesende Zuhörerschaft quittierten seine Offenheit dennoch mit viel Applaus.
BVB-Abräumer Can setzte in Krisenzeiten verstärkt auf „ehrliche und harte Arbeit“
„Hartes“ und vor allem „ehrliches“ Training seien Emre Cans Erfolgsrezept gewesen. Schließlich setzen sich aus seiner Sicht „ehrliche und harte Arbeit (...) am Ende durch“.
Um seiner Mannschaft auf dem Platz wieder weiterhelfen zu können, habe der 39-malige deutsche Nationalspieler zu sich selbst gesagt: „Egal, was ist, du machst dein Ding, du gibst Gas auf dem Platz und dann wirst du den Leuten wieder beweisen, wie gut du bist.“

Emre Can überzeugt beim BVB mit Passsicherheit, Zweikampfstärke und Mentalität
Und das gelang Emre Can, der aufgrund von Personalnot sogar zeitweise als Innenverteidiger aushelfen musste, in der Rückrunde eindrucksvoll. Neben seiner Passsicherheit, die laut Kicker-Informationen bei einer Quote von 89 Prozent liegt oder seiner enormen Zweikampfstärke mit einer Quote von 62 Prozent in der laufenden Saison, tut auch seine Kämpfermentalität dem Spiel des BVB gut.
Dabei nahm Emre Can auch neben dem Platz kein Blatt vor den Mund und schreckte auch vor Superstars wie Jude Bellingham nicht zurück. Als dieser bei der Klatsche in München (2:4) durch negative Körpersprache aufgefallen war, wies ihn der „Aggressive Leader“ nach dem Spiel öffentlich in die Schranken.
Über Emre Cans authentische Art dürfen sich die BVB-Fans voraussichtlich noch länger freuen. Denn sein Vertrag läuft bis zum Sommer 2024.