Klare Ansage vom Chef

BVB: Mit Blick auf DFB-Mannschaft – Zorc kritisiert Nationalspieler

Michael Zorc hat die deutschen Nationalspieler beim BVB eindringlich in die Pflicht genommen.

Dortmund – Die Bundesliga pausiert in den kommenden Tagen aufgrund einer Länderspielpause. Der Trainingsplatz bei Borussia Dortmund dürfte währenddessen trotzdem ungewohnt voll sein, weil kein einziger Spieler des aktuellen Tabellenzweiten von Bundestrainer Hansi Flick für die deutsche Auswahl berücksichtigt wurde. BVB-Sportdirektor Michael Zorc fand entsprechend deutliche Worte.

VereinBorussia Dortmund (BVB)
Gründung19. Dezember 1909
StadionSignal Iduna Park
TrainerMarco Rose

BVB: Nach DFB-Nominierung – Michael Zorc kritisiert Nationalspieler scharf

Die Verantwortlichen beim BVB wirkten nicht sonderlich überrascht, als der DFB die Kaderliste für die anstehenden Testspiele gegen Israel (26. März) und die Niederlande (29. März) offenlegte und dort erstmals seit längerer Zeit kein einziger Akteur von Borussia Dortmund zu finden war. Gegenüber der WAZ erklärte Michael Zorc: „Der Bundestrainer hat mit uns kommuniziert.“

Für ihn sei die Nicht-Berücksichtigung einiger Dortmunder nachvollziehbar: „Zum einen sind die, die in infrage kommen, krank oder kommen gerade erst aus Verletzungspausen. Ansonsten gilt ganz klar: Alle sind aufgerufen, Leistung zu bringen.“

BVB: Michael Zorc nimmt Julian Brandt und Nico Schulz in die Pflicht

Der abschließende Teil seiner Aussage dürfte wohl primär als Appell in Richtung von Julian Brandt und Nico Schulz verstanden werden, der sich vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln verletzte. Doch auch davon abgesehen, war er ohnehin nicht für den Nationalmannschafts-Kader vorgesehen.

Zuletzt stellte ihn BVB-Trainer Marco Rose immer wieder auf der Linksverteidiger-Position auf. Seine Leistungen reichten aber bei weitem nicht für eine Nominierung von Hansi Flick aus. Gleiches gilt für potenzielle Kandidaten wie Julian Brandt oder Mo Dahoud.

Michael Zorc hat die Deutschen Nationalspieler beim BVB scharf kritisiert.

BVB: Kapitän Marco Reus mit besten Aussichten auf eine WM-Teilnahme

Julian Brandt, dem ein vorzeitiges BVB-Aus droht, verlor kürzlich aufgrund seiner hohen Fehlerquote seinen Stammplatz bei den Borussen. In der vergangenen Länderspielperiode gehörte er allerdings noch dem DFB-Tross an. Mo Dahoud spielte sich zu Saisonbeginn ebenfalls in den Fokus. Doch auch er muss sich offensichtlich steigern, um noch auf dem WM-Zug am Jahresende aufzusteigen.

Die besten Aussichten auf ein Ticket für die Weltmeisterschaft in Katar hat nach wie vor Marco Reus. Der Kapitän zeigte bislang sowohl im DFB-Trikot als auch in Dortmund die stabilsten Leistungen. Der 32-Jährige muss nun allerdings krankheitsbedingt passen.

BVB: Ungewisse DFB-Zukunft bei Mats Hummels – Emre Can unter Beobachtung

Mats Hummels ist nach überstandener Corona-Infektion noch nicht fit genug, um überhaupt für eine Berufung infrage zu kommen. Darüber hinaus hegt Hansi Flick Zweifel, ob der Innenverteidiger mit seinen Tempo-Defiziten eine Verstärkung darstellt. Bei Emre Can sieht die Sachlage dagegen deutlich besser aus.

Hansi Flick hat bei seiner DFB-Nominierung auf Dortmunder Spieler verzichtet.

Insbesondere in den vergangenen Wochen erwies sich der 28-Jährige als starker Rückhalt in der Defensive. Zuvor waren seine Leistungen allerdings zu schwankend. Hinzukommt seine Verletzungsanfälligkeit, die ihn schon einige Spiele in dieser Saison kostete. Auch deshalb verzichtete Hansi Flick diesmal auf seine Dienste. Insgesamt müssen sich also nahezu alle potenziellen deutschen Nationalspieler beim BVB mächtig strecken, um künftig einen Platz bei Hansi Flick zu erhalten.

Rubriklistenbild: © Dennis Ewert/RHR-FOTO

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