BVB-Boss Kehl: Meisterschaft trotz Bayern-Klatsche „noch nicht erledigt“
Das Rennen um die Deutsche Meisterschaft ist nach der BVB-Niederlage in München weiter spannend. BVB-Sportdirektor Kehl gab sich im Interview kämpferisch.
Dortmund – Die jüngste 2:4-Pleite des BVB im Topspiel bei Bayern München hat ihre Spuren hinterlassen. So stark sich die Dortmunder in den vergangenen Wochen präsentiert haben, so fehleranfällig waren die Borussen in der ersten Halbzeit des Bundesliga-Klassikers. Insbesondere mit dem Auftreten nach der ersten Viertelstunde war BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl nicht einverstanden – doch nach dem Spiel versprühte der 43-Jährige direkt wieder Optimismus, berichtet der Kicker.
BVB-Sportdirektor Kehl lobt Auftritt in der ersten Viertelstunde gegen Bayern München
Mit dem dicken Fauxpas von BVB-Keeper Gregor Kobel in der 13. Minute begann die rabenschwarze München-Nacht der Schwarzgelben. Dennoch hob Sebastian Kehl die ersten 15 Minuten hervor, die aus seiner Sicht „sehr, sehr ordentlich waren“.
Das war es dann aber auch schon mit der BVB-Herrlichkeit. „Wir haben Fehler gemacht, die innerhalb von 23 Minuten zu drei Gegentoren geführt haben“, so Kehl weiter. „Da war alles im Grunde auch schon wieder gelaufen“.
BVB-Boss Kehl ärgern schwache 23 Minuten im Topspiel gegen Bayern München
Anders als zu Beginn des Jahres 2023, als der BVB ganze zehn Pflichtspiele in Serie ungeschlagen blieb, vermisste Sebastian Kehl an diesem denkwürdigen Abend die „mannschaftliche Disziplin“ und „Kompaktheit“ seiner Schützlinge. Gegen die spielstarken Münchener habe man „nicht die Ordnung gehalten“.
Besonders ärgerte den 314-fachen Ex-Bundesliga-Spieler, dass Warnungen im Vorfeld des Spitzenspiels offenbar keine Wirkung bei den BVB-Spielern zeigten. „Wir haben zum Beispiel auch darauf hingewiesen, dass Thomas Müller immer am zweiten Pfosten lauert, sich da oft befindet“, sagte Kehl. Das 0:2 fiel allerdings genau aus diese Weise.
BVB-Sportdirektor Kehl zeigt sich nach München-Schlappe enttäuscht – „Kompaktheit“ fehlte
Insgesamt sei der Tag für Borussia Dortmund sehr bitter gewesen. „Wir sind enttäuscht, keine Frage. Wir hatten heute eine große Möglichkeit, mit drei Punkten einen großen Schritt nach vorn zu machen“, so Kehl weiter.
Die Meisterschaft hat er derweil noch lange nicht abgeschrieben. „(...) Wir sind Borussia Dortmund, wir sind Borussen, wir stehen wieder auf. Das Ding ist noch nicht erledigt“, sagte Kehl. Wichtig sei es aber angesichts der kommenden, schweren Spiele, dass sich der BVB „relativ schnell berappeln“ kann.

BVB-Sportdirektor gibt sich kämpferisch: „Die Meisterschaft ist heute nicht entschieden worden“
Die Gelegenheit, Comeback-Qualitäten zu zeigen, bekommen die Borussen bereits in wenigen Tagen. Bei den kommenden beiden Aufgaben gegen RB Leipzig im DFB-Pokal (Mittwoch, 5. April, 20.45 Uhr) und gegen Union Berlin (Samstag, 8. April, 15.30 Uhr) warten allerdings zwei echte Schwergewichte auf die Schwarzgelben (im BVB-Live-Ticker bei RUHR24).
Dass Borussia Dortmund dann wieder sein wahres Gesicht zeigen wird, davon ist Sebastian Kehl überzeugt. „Die Mannschaft hat in den letzten Wochen wirklich sehr, sehr gute Leistungen gezeigt, hat sich rausgekämpft, sich weiterentwickelt.“ Das wolle man sich jetzt „nicht kaputtmachen“ lassen.
Nach Bayern-Schlappe: Mentalitätsdiskussion beim BVB laut Sebastian Kehl „nicht angebracht“
Eine Diskussion um fehlende Mentalität, die beim BVB nach schlechten Auftritten fast schon Tradition hat, hält der Sportdirektor für fehl am Platz. „Die fangen wir nach diesem Spiel nicht an. Die ist nicht angebracht“, sagte Kehl.