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BVB muss Mega-Kredit aufnehmen: Finanz-Boss verrät Details

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Von: Sven Fekkers

Thomas Treß auf einer Aktionärsversammlung des BVB.
Borussia Dortmunds Finanz-Boss Thomas Treß hat neue Details über einen Kredit des BVB verraten. © David Inderlied/Kirchner-Media

Die Corona-Pandemie hat den BVB vor allem wirtschaftlich schwer getroffen. Wie schlimm es wirklich ist, hat „Finanz-Boss“ Thomas Treß jetzt verraten.

Dortmund – Seit rund einem Jahr hat das Coronavirus die weltweite Bevölkerung fest im Griff. Auch im Fußball – und somit auch bei Borussia Dortmund – sind die Auswirkungen deutlich zu spüren.

VereinBorussia Dortmund
CheftrainerEdin Terzic
StadionSignal Iduna Park
Kapazität81.365
TrainingsplatzTrainingsgelände Hohenbuschei

Borussia Dortmund: Der BVB schreibt in der Corona-Krise rote Zahlen

Im Jahr 2020 musste der BVB daher einen Verlust in Höhe von 43,5 Millionen Euro ausweisen. Vor allem unter den Auswirkungen des Zuschauerausschlusses haben die Westfalen deutlich zu knacken.

Pro Heimspiel, das Borussia Dortmund ohne Publikum austragen muss, verliert der Verein rund 4 Millionen Euro an Einnahmen. Im September des Vorjahres schätzten die Westfalen das wirtschaftliche Defizit für 2021 auf eine horrende Summe zwischen 70 und 75 Millionen Euro.

Der BVB in der Corona-Krise: Finanz-Boss Thomas Treß verrät Details für Borussia Dortmund

Wie hoch der Verlust tatsächlich ausfallen wird, konnte BVB-Finanz-Geschäftsführer Thomas Treß im Interview mit den Ruhr Nachrichten (Bezahlinhalt) jedoch noch nicht genau prognostizieren: „Eine belastbare Prognose kann ich nach wie vor nicht geben“, so der 55-Jährige.

Deutlich konkreter wurde der Finanz-Boss der Westfalen allerdings in einer anderen Angelegenheit. Und die zeigt, wie ernst sich die Ausmaße der Coronavirus-Pandemie tatsächlich für den Verein darstellen.

Hans-Joachim Watzke und Thomas Treß auf einer Mitgliederversammlung des BVB.
Hans-Joachim Watzke (l.) und Thomas Treß haben ihre Verträge bei Borussia Dortmund verlängert. © Christopher Neundorf/Kirchner-Media

Borussia Dortmund: Finanz-Boss Thomas Treß verrät Details über BVB-Kredit

„Diese Pandemie ist ein Schock für alle, natürlich auch für unsere Branche. Vor diesem Hintergrund haben wir uns für zwei Jahre Kreditlinien bis zu 120 Millionen Euro besorgt, davon haben wir bis zum 31. Dezember 28 Millionen Euro in Anspruch genommen“, verrät BVB-Finanz-Geschäftsführer Thomas Treß im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Zum Vergleich: Im Falle eines Abstiegs plant der FC Schalke 04 mit einem Zweitliga-Etat von rund 25 bis 30 Millionen Euro.

„Diese Summe wird weiter steigen, solange sich die Verlust-Situation fortsetzt. Aber es ist definitiv nicht unsere Zielsetzung, uns länger als nötig Geld zu leihen. Das soll keine Dauerveranstaltung werden“, führt der 55-Jährige, der am Montag (29. März) neben Carsten Cramer (52) und Hans-Joachim Watzke seinen Vertrag beim BVB verlängert hat, fort.

Borussia Dortmund: Finanz-Boss Thomas Treß spricht über Kredit für den BVB

Die Aussage von Thomas Treß ist nur allzu verständlich. Schließlich rettete sich Borussia Dortmund im März 2005 nur knapp vor der drohenden Insolvenz. Seitdem haben es die „Schwarz-Gelben“ geschafft, den damals angehäuften Schuldenberg sukzessive abzubauen und den Verein auf ein wirtschaftlich gesundes Fundament zu stellen. An jenem Prozess war der Finanz-Boss, der seit 2006 die Bereiche „Finanzen und Facilities“ und „Organisation“ als Geschäftsführer verantwortet, maßgeblich mitbeteiligt.

Dass der BVB die Kredite für einen Prozentsatz von unter zwei Prozent bekommen haben soll, wollte der 55-Jährige nicht kommentieren. Gleichzeitig stellte er jedoch klar, dass es ein großer Vorteil des BVB sei, über eine ganz andere wirtschaftliche Stabilität zu verfügen als andere Vereine. Gemeint sind vor allem jene, „die bereits vor Covid mit bilanziellen Schulden unterwegs waren.“

Vertrag verlängert: BVB-Boss Watzke sowie Thomas Treß und Carsten Cramer bleiben bis 2025

Existenzielle Sorgen um Borussia Dortmund müssen sich die Fans aktuell ohnehin nicht machen: „Die nächsten zwei Spielzeiten sind unabhängig vom Erreichen der UEFA Champions League bereits komplett durchfinanziert“, ließ BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball (74) am Montag (29. März) im Rahmen der Vertragsverlängerungen von Thomas Treß, Carsten Cramer und Hans-Joachim Watzke verlauten.

Zudem werden Kreditverbindlichkeiten für Unternehmen erst zu einem schwerwiegenden Problem, wenn der Schuldner die Raten nicht mehr aufbringen kann. Die Angst, dass der BVB aktuell wieder in eine solche wirtschaftliche Schieflage rutscht, ist auch mit den ausbleibenden Einnahmen durch die Corona-Krise nicht gegeben.

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