1. ruhr24
  2. BVB

BVB-Legende reagiert fassungslos: Jürgen Klopp ist pro Regeländerung

Erstellt:

Von: Julian Kaiser

Die Fehlentscheidung des VAR im Spiel zwischen Bochum und Dortmund nahm BVB-Legende Jürgen Klopp zum Anlass, um für eine Regeländerung zu plädieren.

Dortmund – Die Gemüter nach dem VAR-Irrtum bei der Partie zwischen dem VfL Bochum und dem BVB kühlen sich hierzulande so langsam ab. Der BVB richtet seinen Fokus längst auf das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag (7. Mai, Anstoß um 17.30 Uhr, im BVB-Live-Ticker bei RUHR24). Nun hat mit Ex-BVB-Trainer Jürgen Klopp auch ein Trainer außerhalb der Bundesliga Stellung zur Fehlentscheidung bezogen – und frischen Wind in eine längst entbrannte Diskussion zur Zukunft des VAR gebracht.

Ex-BVB-Trainer Jürgen Klopp versteht nach VAR-Fail in Bochum „die Welt nicht mehr“

Der ausbleibende Elfmeter nach dem Foul von Danilo Soares an Karim Adeyemi in der 65. Minute im Strafraum, insbesondere aber das Versagen des VAR hat auch beim Liverpool-Trainer für Unverständnis gesorgt. Die an der Seitenlinie durchaus mal impulsiv reagierende BVB-Legende verstehe nach eigener Aussage „die Welt nicht mehr“, berichtete der Kicker.

Auch Jürgen Klopp findet, dass der Video-Assistent Referee in Form von Robert Hartmann Schiedsrichter Sascha Stegemann hätte bitten müssen, sich die Situation selbst am Bildschirm anzusehen. „Das wäre das Mindeste gewesen, was der VAR hätte machen müssen“, sagte die verwunderte BVB-Ikone.

BVB-Legende Jürgen Klopp fordert Regeländerung – „Challenges“ als Lösung?

Um derartige, womöglich Saison-entscheidende Situationen zukünftig aufzuklären, plädierten in der Vergangenheit bereits Trainer wie Steffen Baumgart oder Schalke-Trainer Thomas Reis für die Einführung sogenannter „Challenges“. Auch Jürgen Klopp befürwortet die Möglichkeit für Trainer, vom Schiedsrichter einen Videobeweis anzufordern.

„Eine Challenge wäre die Lösung, so etwas in Zukunft zu vermeiden“, sagte der Ex-Trainer von Borussia Dortmund. Schließlich habe sich die Challenge in Sportarten wie Hockey „längst bewährt“. Entsprechend sei die Idee auch für den Fußball interessant.

BVB-Newsletter von RUHR24 abonnieren:

Jetzt anmelden: Der kostenlose BVB-Newsletter von RUHR24 versorgt dich mit den Top-News zu deinem Lieblingsverein.

Bundesliga-Schiedsrichter sieht Vorstoß von Ex-BVB-Trainer Klopp kritisch

Einer möglichen Einführung dieser Einflussnahme durch die Trainer steht Bundesliga-Schiedsrichter Felix Brych derweil kritisch gegenüber. „Ich glaube, dass eine Challenge im Fußball nicht viel bringt, weil wir viel zu viele Szenen im Graubereich haben, die ja trotzdem jemand entscheiden muss“, sagte er im Podcast „Kicker meets Dazn“.

Auch beim vermeintlich klaren Foulspiel von Soares an BVB-Offensivspieler Adeyemi habe sich Sky-Experte Hamann anschließend gegen einen Elfmeter ausgesprochen. Wegen der oftmals unterschiedlichen Sichtweisen fügte Felix Brych an: „Challenge heißt ja nicht, dass du sofort Recht bekommst. Du musst dann auch jemanden haben, der dir Recht gibt“.

Liverpools Trainer Jürgen Klopp steht auf dem Feld.
Jürgen Klopp plädiert für sogenannte „Challenges“, um VAR-Fehlentscheidungen in Zukunft zu vermeiden. © Mark Cosgrove/News Images/Imago

Felix Brych bemängelt Erwartungshaltung, die mit Challenges einhergehen könnten

Für den 47-jährigen Schiedsrichter sorgen Challenges nicht unbedingt für mehr Ruhe an den Seitenlinien. Denn wenn sich ein Unparteiischer nach einer Trainer-Challenge eine Szene anschaut und dennoch gegen dessen Mannschaft entscheidet, „dann wäre der Unmut noch viel größer, weil die Erwartungshaltung nicht bedient wird“.

Dass es auf der Bank um BVB-Trainer Edin Terzic in Bochum in einem solchen Fall ruhiger gewesen wäre, erscheint tatsächlich unwahrscheinlich. Wenngleich sich Sascha Stegemann im Anschluss der Partie im Doppelpass reumütig zeigte und den VAR-Fehler zugab. Gleichzeitig erstatte er aber auch Anzeige, nachdem er und seine Familie bedroht worden waren.

Auch interessant