BVB-Mimosen haben nicht das Zeug zum Deutschen Meister
Die jährliche Abreibung in München zeigt erneut: Der BVB hat nicht das Zeug zum Deutschen Meister. Ein Kommentar.
Dortmund – Die Mimose ist eine tropische Pflanze mit einer charakteristischen Eigenschaft: Um sich selbst vor Feinden zu schützen, klappt sie als Reaktion auf mechanische Reize ihre Blätter ein.
BVB-Mimosen ergeben sich wieder ihrem Bayern-Trauma
Das zarte Pflänzchen Selbstbewusstsein, das sich der BVB im Jahr 2023 durch neun Siege und ein Unentschieden mühsam herangezüchtet hat, stampften die „Mia San Mia“-Bayern unerbittlich in den Erdboden der Allianz Arena.
Beim viel zu niedrig ausgefallenen 4:2-Sieg wirkte der kürzlich noch selbstzweifelnde Gigant auch unter Blitz-Retter Thomas Tuchel aber nicht unbezwingbar. Vielmehr scheiterte Borussia Dortmund mit Ansage an sich selbst, findet RUHR24-Redakteur Nicolas Luik.

BVB lässt Fans wieder im Stich: Bilanz beim FC Bayern ist peinlich
1:5, 1:4, 0:6, 0:5, 0:4, 2:4, 1:3 und jetzt 2:4. Acht Pleiten und 7:35 Tore bei Duellen in der Allianz Arena. Das ist die Chronik der gesammelten BVB-Peinlichkeiten der jüngsten acht Jahre.
Über vier Gegentore im Schnitt! Wer den beneidenswerten Optimismus besaß, zu glauben, für den BVB sei diesmal in München etwas mitzunehmen, sah sich wie gewohnt im Stich gelassen. Und das vor Zuschauern aus über 200 Ländern der Welt.
BVB: Katastrophaler Bock von Gregor Kobel ist der Auftakt zur Pannen-Show
Bezeichnend, dass ausgerechnet der sonst so verlässliche Top-Schnapper Gregor Kobel seine Mannschaft mit einem grauenhaften Patzer auf die Verliererstraße brachte. Bei Spielen in der Allianz Arena fällt selbst der stärkste BVB-Baum.
Schlotterbeck zu zaghaft vor dem 0:2, Ryersons träger Ballverlust und abermals der Kobel-Wackler beim 0:3. Vor dem 0:4 konnte Haller das 1:3 erzielen, gab beim Torabschluss aber eine bemitleidenswerte Figur ab. Kein einziger Dortmunder erreichte Normalform.

BVB ist dem FC Bayern nicht gewachsen
Die Demontage hätte noch verheerender ausfallen können. Der FC Bayern ließ zahlreiche Chancen liegen. Zudem wurden zwei Tore wegen vorangegangener Abseitsposition nicht gegeben. Das sind die gesammelten schwarz-gelben Katastrophen aus der jährlichen Bayern-Klatsche, Version 2023.
Die traurige Realität: Egal, wer als Trainer an der Seitenlinie steht. Gleich, welche elf Profis auf dem Rasen auflaufen. Für Spiele in München gilt das ungeschriebene Gesetz: Der BVB wird stets scheitern.
BVB fällt nach Rückschlag in sich zusammen: So reagiert kein Deutscher Meister
Geht in München etwas schief, fällt die Truppe verlässlich in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Die Erkenntnis daraus: Wer in diesen großen Spielen gegen den direkten Konkurrenten nicht imstande ist, auf Rückschläge zu reagieren, ist keine absolute Spitzenmannschaft.
Ja, zwei Punkte Rückstand in der Tabelle lassen noch Meister-Optionen offen. Eigentlich. Der BVB hat aber in München bewiesen, dass er sich vor dem finalen Schritt stets selbst ein Bein stellen wird.
BVB schwingt Durchhalteparolen: Tuchel wird FC Bayern zum kurzfristigen Erfolg führen
Dieses Spiel ist mehr als nur ein Fingerzeig. Zumindest kurzfristig wird Thomas Tuchel den FC Bayern noch stärker machen. Seine Drohung nach Schlusspfiff, kurz nachdem seine Mannschaft den hilflosen BVB gerade mit 4:2 nach Hause geschickt hatte: „Da ist noch Luft nach oben.“
Das Spiel seiner Mannschaft sei „eigentlich zu schlampig“ gewesen Man fragt sich unweigerlich: Was war dann das Fehler-Festival des BVB?
Dortmund-Kapitän Marco Reus sagte indes: „Wir müssen das eiskalt analysieren und uns ab Montag auf Leipzig vorbereiten. Die Saison ist noch nicht vorbei, es ist noch alles drin.“ Diese Durchhalteparolen haben wir in Dortmund allerdings schon zu oft gehört.
Jetzt anmelden: Der kostenlose BVB-Newsletter von RUHR24 versorgt dich täglich mit den Top-News zu deinem Lieblingsverein.
Dieser Kommentar entspricht der Meinung des Autors und muss nicht die Meinung der kompletten Redaktion widerspiegeln.