Jetzt Vorstandschef in Düsseldorf
BVB-Entwicklung „alarmierend“: Ex-Schalke-Boss blickt besorgt nach Dortmund
Hat Borussia Dortmund ein Fan-Problem? Laut Ex-Schalke-Boss Alexander Jobst gebe es „alarmierende Anzeichen“ beim BVB.
Dortmund – Sportlich lief Borussia Dortmund vor der Winterpause den eigenen Ansprüchen hinterher. Aktuell ist der BVB Bundesliga-Sechster und würde so am Saisonende die Champions-League-Qualifikation verpassen. Doch einen Ex-Boss des FC Schalke 04 besorgt noch eine andere Entwicklung bei den Schwarz-Gelben.
BVB-Entwicklung „alarmierend“: Ex-Schalke-Boss blickt besorgt nach Dortmund
In einer Talkrunde der Rheinischen Post und dem Marketing Club Düsseldorf sprach Ex-Schalke-Vorstand Alexander Jobst, mittlerweile Vorstandschef bei Fortuna Düsseldorf, auch über Borussia Dortmund.
Denn beim BVB, der im Sommer die Dauerkartenpreise anzog, sei ein ausverkauftes Stadion keine Selbstverständlichkeit mehr. „Wenn einer der Klassenprimusse wie Borussia Dortmund nach 18 Jahren zum ersten Mal wieder Ticket-Werbung im Radio macht, sollte das doch auch für uns ein alarmierendes Anzeichen sein“, sagte Jobst bei der Veranstaltung.
Ex-Schalke-Vorstand Alexander Jobst bekommt „deutliche Zeichen“ der Fans zur Fußball-Entwicklung
Für Alexander Jobst, der zum 30. Juni 2021 als Marketingvorstand beim FC Schalke 04 zurücktrat, befinden sich die Bundesligisten in einer ernsten Lage. „Ob und wann das System Fußball in seiner bisherigen Form kollabiert – keine Ahnung. Aber wenn man es aus dem Blickwinkel des wichtigsten Stakeholders betrachtet, den Fans, dann bekommen wir schon deutliche Zeichen, was gerade geschieht“, so der 49-Jährige.
Der Vorstandsvorsitzende von Fortuna Düsseldorf stellte fest: „Wir müssen uns intensiv damit beschäftigen, damit der Fußball seine Relevanz, seine Begeisterung, seine Glaubwürdigkeit wiedergewinnt.“
Wachstum stagniert bei Fortuna Düsseldorf: Alexander Jobst nennt mahnende Beispiele
Zum Zweitligisten Fortuna Düsseldorf zählte Alexander Jobst einige Fakten als mahnendes Beispiel auf: „Wir machen uns bei Fortuna intensiv Gedanken darüber, weil wir das Wachstumsgeschäft Medien- und Sponsorenerlöse, Ticketing und Hospitality stagnieren sehen, in einigen Bereichen ist es sogar rückläufig. Je früher wir anfangen, uns darüber Gedanken zu machen, desto mehr haben wir es in der eigenen Hand.“
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Fortuna Düsseldorf – im Gegensatz zu Borussia Dortmund – das Stadion nur selten voll bekommt. Die Fortunen können aktuell in der Merkur Spiel-Arena (54.600 Plätze) einen Schnitt von 28.520 Zuschauern vorweisen. Zum Zweitliga-Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am 11. November kamen in dieser Saison bislang die meisten Fans (44.422).
BVB-Interesse ungebrochen: Nur bei zwei Spielen blieben Plätze frei
Bei Borussia Dortmund wiederum war der Signal Iduna Park in sechs von sieben Bundesliga-Heimspielen mit 81.365 Zuschauern ausverkauft. Nur gegen die TSG Hoffenheim, bei der die Gästefans das Kontingent nicht komplett in Anspruch nahmen, blieben rund 2.000 Plätze leer.
In der Champions League war lediglich gegen den FC Kopenhagen der Signal Iduna Park nicht ganz gefüllt. Aufgrund der kurzfristigen Terminierung des ersten Spieltags und damit einhergehend einer kurzen Ticket-Verkaufsphase kamen „lediglich“ rund 70.000 Fans nach Dortmund.
Rubriklistenbild: © Tim Rehbein/RHR-Foto