Achtelfinale in der Königsklasse
BVB-Einzelkritik gegen Chelsea: Note 1 für Sprinter, Krake und Zauberfuß
Der BVB hat gegen den FC Chelsea den siebten Sieg im Kalenderjahr 2023 eingefahren. Die Noten aller BVB-Akteure in der Einzelkritik.
Dortmund – Borussia Dortmund setzt den erfolgreichen Lauf der vergangenen Wochen fort. Auch gegen den FC Chelsea hat der BVB im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gewonnen. 1:0 hieß es am Ende aus Sicht der Schwarz-Gelben. Folgende Noten bekommen die Spieler in der BVB-Einzelkritik von RUHR24.
BVB-Einzelkritik gegen Chelsea: Alle Noten für Borussia Dortmund
Gregor Kobel: Einmal mehr präsentierte sich der Schlussmann als sicherer Rückhalt. Mehrfach rettete Gregor Kobel den BVB mit starken Paraden. Alleine in der zweiten Halbzeit fischte der Schweizer gleich drei Hochkaräter aus den Ecken. Zunächst entschärfte er in der 55. Minute einen gut getretenen Freistoß von Hakim Ziyech. Dann zeigte der Torhüter einen blitzartigen Reflex nach einem Schuss von Reece James und lenkte die Kugel noch soeben über das Gehäuse. In der Nachspielzeit holte Gregor Kobel dann auch noch krakenartig den Distanzkracher von Enzo Fernández aus dem Winkel. Erneut war es eine blitzsaubere Leistung, die Borussia Dortmund den Sieg sicherte. Note: 1
Marius Wolf: Am Wochenende fehlte der Rechtsverteidiger noch beim 2:0-Sieg des BVB bei Werder Bremen mit Schulterproblemen. Gegen die „Blues“ durfte Marius Wolf aber wieder von Beginn an ran. Das Vertrauen des Trainers rechtfertigte er dabei eindrucksvoll. Marius Wolf ging mit großem Kampfgeist voran, ging keinem Zweikampf aus dem Weg und sicherte den Ball mit teils spektakulären Grätschen aus aussichtslosen Situationen. Gegenspieler Mudryk hatte er dabei über weite Strecken im Griff. In der 38. Minute war sein Stellungsspiel jedoch nicht optimal, als Felix den Ball an die Latte lupfen konnte. In der Offensive hatte Marius Wolf seine beste Chance in der 43. Minute. Sein Versuch ging jedoch knapp am Tor vorbei. Nach 72. Minuten wurde er für Julian Ryerson ausgewechselt. Trotzdem war es ein starker und auffälliger Auftritt des Dortmunders. Note: 2
BVB-Einzelkritik gegen Chelsea: Süle und Schlotterbeck verteidigen leidenschaftlich
Niklas Süle: In der Innenverteidigung machte Niklas Süle über weite Strecken einen soliden Job. Der Nationalspieler strahlte Ruhe und Souveränität im Spielaufbau aus. Gewann zudem einige wichtige Duelle. Insgesamt ließ er im Verbund mit Nico Schlotterbeck insbesondere in Durchgang zwei aber zu viele Chancen der Gegner zu. Dennoch stand am Ende die Null und der Abwehrhüne warf sich in jeden Zweikampf. Note: 3
Nico Schlotterbeck: Ähnlich wie Niklas Süle zeigte auch Nico Schlotterbeck eine zufriedenstellende Leistung. Schon in der zweiten Minuten war er hellwach und grätschte Mudryk im eigenen Strafraum resolut, aber fair ab. Auch im Anschluss sehr zielstrebig im Zweikampf. Ab und an schaltete sich Nico Schlotterbeck mit kleineren Vorstößen in der Offensive mit ein. Damit verdiente er sich in der BVB-Einzelkritik eine gute Note. Note: 2,5
BVB-Einzelkritik gegen Chelsea: Raphael Guerreiro ordentlich - Salih Özcan unscheinbar
Raphael Guerreiro: Der Portugiese war in der ersten Halbzeit häufig in der Offensive beteiligt. Oftmals zog er sein feines Passspiel auf und zog die Abwehrreihe des Gegners dadurch das eine oder andere Mal auseinander. Im Angriff mit einigen kreativen Momenten. In den zweiten 45 Minuten ebbte der Offensivdrang dann sichtlich ab. Dafür verteidigte er insgesamt mit hohem Elan und hielt seine Seite einigermaßen dicht. Note: 3
Salih Özcan: Erhielt gegenüber BVB-Kapitän Marco Reus den Vorzug. War im Mittelfeld nicht unbedingt der auffälligste Spieler, machte dafür aber auch nur wenig Fehler. Im Zweikampf kam er ein ums andere Mal zu spät, gewann dafür aber auch einige Duelle. Das Tempo schien ihm Probleme zu bereiten. In Zukunft muss Salih Özcan noch präsenter auftreten. So bekommt er in der BVB-Einzelkritik gegen Chelsea die schlechteste Bewertung. Note: 4
BVB-Einzelkritik gegen Chelsea: Staubsauger Emre Can mit sensationeller Rettungstat zur Stelle
Emre Can: Wie schon zuletzt agierte der 29-Jährige wieder als Staubsauger vor der Abwehr. Mit seiner aggressiven Zweikampfführung entschied er einige wichtige und enge Duelle für sich. Im Spielaufbau zeigte er sich zudem sehr aktiv. An der einen oder anderen Stelle hätte er das Spiel noch mehr beschleunigen können. Im zweiten Durchgang häuften sich unnötige Foulspiele. Weltklasse dafür jedoch seine Rettungsaktion in der 78. Minute, als der Ball in Richtung Tor kullerte und er mit einer Grätsche auf der Torlinie rettet. In Summe ein solider Auftritt von Emre Can. Note: 3
Jude Bellingham: Mit seinen gerade einmal 19 Jahren führte Jude Bellingham Borussia Dortmund heute als Kapitän aufs Feld. Dass es kein normales Spiel für ihn gewesen ist, merkte man ihm früh an. Anfangs schlichen sich leichte Unsicherheiten im Passspiel und ungewöhnliche Ballverluste ein. Mit etwas Zeit kam der Mittelfeldmotor dann aber immer besser rein und initiierte einige Angriffe. Während der 90 Minuten war er unter Dauerstrom: Immer wieder kurbelte er die Fans und das eigene Team an und flog selbst in zahlreiche Zweikämpfe. Dabei agierte der Engländer allerdings teilweise auch kopflos und kassierte eine unnötige Gelbe Karte, die seinem weiteren Spiel nicht guttat. Jude Bellingham zeigte ein gutes Spiel, jedoch kein herausragendes. Note: 3
BVB-Einzelkritik gegen Chelsea: Top-Noten für Julian Brandt und Karim Adeyemi
Julian Brandt: Der Spielmacher bleibt der BVB-Spieler der Stunde. Auch gegen den FC Chelsea zeigte Julian Brandt eine herausragende Leistung. Mehr noch: Er war die prägende Figur im Offensivspiel der Westfalen. Immer wieder besetzte Julian Brandt stark die Räume zwischen den Ketten und forderte viele Bälle. Nahezu jeder gefährliche Angriff wurde durch ihn mit feinen Pässen und starken Dribblings eingeleitet. In der zweiten Halbzeit fiel er dann ein wenig ab, weil auch der Offensivdrang insgesamt abnahm. Dennoch eine Top-Performance, die in der BVB-Einzelkritik mit einer sehr guten Note honoriert wird: Note: 1,5
Karim Adeyemi: Nachdem er zuletzt zweimal aufgrund von Sperren pausieren musste, sprühte Karim Adeyemi heute voller Energie. Mit seinem hohen Tempo brachte er die rechte Abwehrseite der Gäste mehrmals in Verlegenheit. In der 34. Minute hätte er beinahe schon die Dortmund-Führung besorgt. Sein Abschluss aus knapp 16 Metern ging jedoch über den Kasten. Besser machte er es dann in der 64. Minute. Nach einer Ecke für den FC Chelsea startete er am eigenen Strafraum einen bärenstarken und pfeilschnellen Solo-Lauf über das gesamte Spielfeld. Dabei ließ er noch den letzten verblieben Verteidiger alt aussehen, umkurvte den Keeper und schob lässig zum umjubelten Siegtreffer ein. So kann man sich zurückmelden. Note: 1
BVB-Einzelkritik gegen Chelsea: Sebastien Haller im Dienste eines Malochers
Sebastien Haller: Das Champions-League-Comeback des Angreifers verlief durchaus positiv, wenn auch ohne Glanz. Aber den brauchte es an einem Abend wie diesem auch nicht. Sebastien Haller war besonders in der ersten Hälfte ziemlich aktiv und fiel vor allem durch eine hohe Laufbereitschaft auf. Sogar am eigenen Strafraum packte er beherzt zu. Eine gute Gelegenheit auf einen Treffer ließ der Ivorer in der 27. Minute aus, dort traf er nur das Außennetz. Mit zunehmender Spieldauer schwanden bei ihm merklich die Kräfte. Anthony Modeste löste ihn in der 69. Spielminute ab. Note: 3,5
Anthony Modeste: Ab der 69. Minute für Sebastien Haller mit dabei. Ohne Note.
Julian Ryerson: Kam nach 72 Minuten für Marius Wolf ins Spiel. Ohne Note.
Jamie Bynoe-Gittens: Betrat nach 78 Zeigerumdrehungen den Rasen im Signal Iduna Park. Für ihn durfte Karim Adeyemi vorzeitig duschen gehen. Ohne Note.
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