DFB-Pokal-Achtelfinale

BVB-Einzelkritik gegen VfL Bochum: 50-Meter-Emre stiehlt Dortmund-Star die Show

Borussia Dortmund ist im DFB-Pokal eine Runde weiter. Alle Noten für die BVB-Profis im Achtelfinal-Duell mit dem VfL Bochum in der Einzelkritik.

Bochum/Dortmund – Borussia Dortmund hat sich im DFB-Pokal-Achtelfinale einen 2:1-Erfolg beim VfL Bochum hart erkämpft. Zwei Spieler stachen heraus, ein Star tauchte ab. Die Noten der BVB-Profis in der Einzelkritik.

BVB-Einzelkritik gegen VfL Bochum: Kraken Kobel zeigt all seine Klasse

Gregor Kobel: Der BVB-Torhüter blieb trotz engagierter Leistung des VfL Bochum im ersten Durchgang nahezu beschäftigungslos. Anderes Bild in Durchgang zwei: Im Eins-gegen-Eins gegen Antwi-Adjei (54. Spielminute) unterstrich er all seine Klasse und hielt die Null auch im Duell vier Minuten später fest (58.). Beim 1:1 durch Stöger (64.) per Handelfmeter sprang der Keeper in seine linke Ecke, der Bochumer wählte die Mitte. Note: 2

58. Spielminute: Gregor Kobel packt gegen Antwi-Adjei beherzt zu.

Julian Ryerson: Der Neuzugang kehrte nach Mandelentzündung zurück in die Startelf, doch hatte er bei seinem Comeback Schwierigkeiten mit VfL-Angreifer Asano. Der Linksverteidiger verlor allein in der ersten Viertelstunde zwei Duelle gegen den flinken Japaner. Er klärte in der 20. Spielminute vor die Füße von Hofmann, der das Leder zum Glück für die Borussen nicht vernünftig auf den Kasten von Kobel bringen konnte. Überschaubare Leistung auch im weiteren Spielverlauf. Note: 4,5

BVB-Einzelkritik gegen VfL Bochum: Hummels und Süle offenbaren Abstimmungsprobleme

Mats Hummels: Der (vermeintliche) Abwehrchef durfte nach seiner Rolle als Mini-Jobber gegen den FSV Mainz 05 und Bayer Leverkusen wieder von Beginn an ran. Er dirigierte seine Mitmänner im ersten Durchgang wie zu seinen Hochzeiten. Bei den Torversuchen von Antwi-Adjei (54., 58.) offenbarte der Routinier nicht zum ersten Mal Abstimmungsprobleme mit Nebenmann Süle und Tempo-Defizite. Note: 3,5

Niklas Süle: Er beackerte nach der Auswechslung von Wolf (50.) die rechte Seite und nahm folglich aktiver am Spielgeschehen teil, doch konnte das Tempo der Bochumer Angreifer teils nicht mitgehen. Er gewann dennoch starke 75 Prozent seiner Zweikämpfe. Unauffällige Partie. Note: 3

Niklas Süle: Lief zunächst als Innenverteidiger auf, doch rückte später auf die Rechtsverteidiger-Position.

Marius Wolf: Aktiv wie eh und je, doch fiel er vor allem wegen seiner gefühlt unzähligen Zweikämpfe auf. Nach 50. Spielminuten war für ihn bereits Schluss, für ihn kam Nico Schlotterbeck. Note: 3

BVB-Einzelkritik gegen VfL Bochum: 50-Meter-Emre belohnt sich selbst

Emre Can: Der Abräumer vor der Abwehrkette machte zunächst dort weiter, wo er gegen den SC Freiburg und Bayer Leverkusen aufgehört hat: Er bestach mit Timing, Willen und ließ sich wie schon gegen die „Werkself“ zwischen die beiden Innenverteidiger zurückfallen, um das Spiel des VfL Bochum zu zermürben. Er belohnte seine Leistung mit einem kuriosen Treffer aus rund 50 Metern (45.+1), doch ließ im zweiten Durchgang nach. Note: 2,5

Salih Özcan: 36 Prozent gewonnene Zweikämpfe, das kann der zentrale Mittelfeldspieler besser. Insbesondere in der Drangphase der Bochumer in Mitte der zweiten Hälfte war vom 25-Jährigen wenig zu sehen. Er leitete den 2:1-Führungstreffer (70.) mit einem langen Ball auf Bellingham ein, der wiederum Reus bediente. Note: 3,5

Emre Can belohnte seine gute Leistung mit einem Tor aus rund 50 Metern.

BVB-Einzelkritik gegen VfL Bochum: Jude Bellingham taucht ab

Jude Bellingham: Die Partie lief an dem hochtalentierten 19-Jährigen zunächst komplett vorbei. Er konnte weder Ruhe ins BVB-Spiel bringen, noch als Führungsspieler vorangehen, hatte kaum Ballaktionen. Seine ganze Klasse zeigte er dann in der 43. Spielminute, als er das Leder auf den startenden Haller durchsteckte, der die BVB-Führung nur knapp verpasste. In Hälfte zwei war von dem jungen Engländer über weite Strecken ebenfalls wenig zu sehen. Einziger Lichtblick: Er bereitete den 2:1-Führungstreffer von Reus (70.) vor. Note: 4

Julian Brandt: Der Spielgestalter kam gegen den VfL über den Flügel zum Einsatz. Er war wie immer sehr umtriebig, doch konnte nicht richtig auf das Spiel zugreifen: Fast jeder zweite (12) seiner insgesamt 30 Pässe landete beim Gegner, doch legte keiner auf dem Platz so viele Sprints hin wie er: 40. Seinen direkten Freistoß lenkte Riemann über die Latte (24.). Ging kurz vor Spielende für Giovanni Reyna vom Platz (90. +6). Note: 3,5

Julian Brandt kam gegen den VfL Bochum auf dem Flügel zum Einsatz.

BVB-Einzelkritik gegen VfL Bochum: JBG kann sein Tempo nicht ausspielen

Jamie Bynoe-Gittens: Der Youngster hatte die erste dicke Chance der Partie (14.), doch Riemann wehrte aus kurzer Distanz mit dem Fuß ab. Kurz vor dem Halbzeitpfiff jagte er den Ball aus rund sieben Metern per Volley über das Gehäuse (45.), nach Wiederanpfiff in die Arme des Torhüters (53.). Sein immenses Tempo konnte er kaum in Szene setzen, war stattdessen immer wieder in der Rückwärtsbewegung gefordert, so auch in der 60., als sein Einsatz an der Strafraumgrenze einen Handelfmeter zur Folge hatte. Ausgewechselt in der 67., für ihn durfte Reus mitspielen. Note: 3

Sébastien Haller: Der Stürmer ließ die 1:0-Führung nach schöner Vorarbeit von Bellingham liegen (43.), er jagte das Leder aus wenigen Metern über den Bochumer Kasten. Er konnte dem Spiel nicht seinen Stempel aufsetzen. Und hatte nach 67 Spielminuten Feierabend. Note: 4

BVB-Einzelkritik gegen VfL Bochum: Marco Reus schießt Dortmund zum Sieg

Nico Schlotterbeck: Der Linksfuß betrat für Wolf den Rasen (50.), doch rückte auf die Position des linken Innenverteidigers. Er packte die Sense gegen Asano aus (58.) und war auch in der Folge stets am Mann. Note: 3

Marco Reus: Der Kapitän kam (67. für Reus), sah und traf: Sein 2:1-Treffer entschied den Pokal-Fight. Ansonsten hatte er wenig Einfluss auf das Spiel. Note: 3

Marco Reus beim BVB-Spiel in Bochum

Anthony Modeste: Der Stürmer, in der 67. Minute für Haller gekommen, hatte wie schon sein Vorgänger keinen Zugriff. Einziger Torabschluss in der 90., der Riemann vor keine Herausforderung stellte. Er versuchte es in der 92. aus rund 60 Metern, doch sein kläglicher Abschluss-Versuch landete im Seitenaus. Note: 4

Giovanni Reyna: Seine Einwechslung (90. + 6) für Brandt diente dem Zweck, Zeit von der Uhr zu nehmen. Ohne Note

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