BVB-Einzelkritik gegen Frankfurt: Viermal Note 1 für meisterliches Dortmund

Gegen Eintracht Frankfurt hat der BVB eine Steilvorlage des FC Bayern genutzt. Und wie! Alle Noten für Borussia Dortmund in der Einzelkritik.
Dortmund – Borussia Dortmund hat am 29. Bundesliga-Spieltag einen riesigen Schritt in Richtung Deutsche Meisterschaft gemacht. Weil der FC Bayern mit 1:3 in Mainz patzte, winkte die Tabellenführung. Und diesmal packte Schwarz-Gelb zu! Gegen Eintracht Frankfurt gewann der BVB nach einer leidenschaftlichen Vorstellung mit 4:0.
BVB-Einzelkritik gegen Eintracht Frankfurt: Alle Noten für Borussia Dortmund
Gregor Kobel: Sein Abschlag leitete das 2:0 durch Donyell Malen ein (24.). Den ersten Schuss auf sein Tor musste Kobel in der 26. Minute halten. Kolo Muanis Versuch aus spitzem Winkel war kein Problem (26.), dann stark gegen Butas Kopfball-Aufsetzer (34.). Als die Wackel-Phase zur Mitte der ersten Hälfte überwunden war, bekam er nicht mehr so viel zu tun. Gewohnt verlässlich. Note: 2
Julian Ryerson: Ließ gegen Knauff und Kolo Muani nicht viel anbrennen. Stabile Defensivleistung des Rechtsverteidigers, der über 11 Kilometer Laufleistung auf den Platz brachte. Ins Angriffsspiel mitunter eingebunden, aber ohne die ganz großen Akzente (blieb ohne Beteiligung an einem der 14 BVB-Torschüsse). Note: 2,5

BVB-Einzelkritik gegen Eintracht Frankfurt: Mats Hummels überzeugt als Führungsspieler
Mats Hummels: Bekam es mit Frankfurts Wunderwaffe Kolo Muani zu tun. Und warf sich wie schon in den vergangenen Spielen leidenschaftlich in jeden Zweikampf. Wer eine anständige Grätsche liebt, kommt bei Hummels auf seine Kosten. Und dann köpfte er auch noch zum 3:0 ein (42.). Trotz gelegentlicher Wackler: Ihm war schon in den vergangenen Wochen anzumerken, dass er die Meisterschaft wirklich will. Jetzt belohnte er sich mit seinem ersten Bundesliga-Treffer seit Oktober 2021. Gewann die meisten Zweikämpfe und hatte die meisten Ballkontakte aller Spieler. Note: 1,5
Nico Schlotterbeck: Kehrte nach überstandenem Muskelfaserriss früher als erwartet in die BVB-Innenverteidigung zurück. Und bekam direkt nach 2 Minuten Szenenapplaus, als er einen Zweikampf an der Mittellinie gewann. Musste nach 25 Minuten vom Platz. Aber nicht, weil er zuvor einen strammen Freistoß von Donyell Malen an den Kopf bekommen hatte. Sportdirektor Sebastian Kehl erklärte nach Spielschluss in der Mixed Zone: „Er hatte ein bisschen Probleme mit der Muskulatur. Wir wollten kein Risiko eingehen.“ Ohne Note
BVB-Einzelkritik gegen Eintracht Frankfurt: Gute Noten für Raphael Guerreiro und Emre Can
Raphael Guerreiro: Diesmal wieder als Linksverteidiger unterwegs. Schaltete sich immer wieder in die Offensive ein. Am erfolgreichsten, als seine fein gezirkelte Flanke beim 3:0 genau den Kopf von Mats Hummels traf. Auch an der Entstehung des 1:0 beteiligt. Gute Leistung vom Portugiesen, der diesmal auch defensiv engagiert agierte. Note: 2

Emre Can: Weil Schlotterbeck wieder zur Verfügung stand, kehrte er auf seine Paradeposition auf der „Sechs“ zurück. Hielt dagegen, behauptete sich mit viel Einsatz. Überstand Eintrachts Drangphase Mitte der ersten Halbzeit mit kleineren Wacklern, ansonsten hellwach. Note: 2,5
BVB-Einzelkritik gegen Eintracht Frankfurt: Jude Bellingham reißt das Spiel an sich
Julian Brandt: Anfangs mit ziemlichen Problemen, den Ball im BVB-Mittelfeld zu behaupten. Zu viele Ballverluste. Immerhin aber spielte er Jude Bellingham mit einem Steckpass beim Dortmunder Führungstreffer frei. In der zweiten Halbzeit stabiler. In einer brillanten BVB-Offensive war er vergleichsweise mäßig unterwegs. Note: 3
Jude Bellingham: Stopfte anfangs aufmerksam die Lücken in der Zentrale. Und ließ mit seinem Treffer zum 1:0 den BVB-Tempel explodieren (20.). Tolle Körpertäuschung und strammer wie platzierter Abschluss. Hatte noch weitere Treffer auf dem Fuß, ließ diese aber liegen. Nahm nach jeder Torgelegenheit, jedem gewonnenen Zweikampf und jedem herausgeholten Eckball das Publikum sofort wieder mit ins Boot. Im Stile eines Anführers. Note: 1

BVB-Einzelkritik gegen Eintracht Frankfurt: Adeyemi und Malen sind nicht zu bremsen
Karim Adeyemi: Mit viel Willen setzte er sich im Kopfballduell durch und legte so das 2:0 für Donyell Malen auf. Das 3:0 ließ er im 1-gegen-1 gegen Kevin Trapp liegen, weil der Eintracht-Torwart seinen Arm noch rechtzeitig hoch bekam (30.). Sein toller öffnender Pass auf Raphael Guerreiro leitete kurze Zeit später den dritten Dortmunder Treffer ein (42.). Später dann noch mit dem Assist für Malen zum 4:0 (66.). Wenn irgendwo ein Zweikampf oder ein Wortgefecht auszufechten war, war Adeyemi mittendrin. Starke, bissige Leistung. Immer brandgefährlich. Note: 1
Donyell Malen: Knockte mit einem knallharten Freistoß gegen Schlotterbecks Schädel den BVB-Kollegen kurzzeitig aus (13.). Sehr bemüht und schnell belohnt, als er in der 24. Minute aus kurzer Distanz zum 2:0 traf. Legte nach 66 Minuten das 4:0 nach. Seine Treffer 5 und 6 in den jüngsten 5. Bundesliga-Spielen. Toll, wie bei ihm Einsatz und spielerische Umsetzung neuerdings im Einklang stehen. Note: 1
BVB-Einzelkritik gegen Eintracht Frankfurt: Haller mit Nebenrolle bei Dortmund-Spektakel
Sébastien Haller: Der Ex-Frankfurter holte gegen Lenz einen ersten Freistoß inklusive Gelbe Karte heraus. Beim 1:0 zog er einen Gegenspieler auf sich, beim 2:0 hatte er seinen Kopf im Spiel. Andere BVB-Offensivspieler waren wesentlich auffälliger, aber auch Haller hatte seinen Anteil am Sieg. Note: 3
Niklas Süle: Ersetzte nach 25 Minuten Nico Schlotterbeck. Hatte die Angelegenheit nach kleineren Eingewöhnungsschwierigkeiten im Griff. Note: 2,5

Marius Wolf: Ersetzte in der 70. Minute Raphael Guerreiro. Ohne Note
Marco Reus: Der BVB-Kapitän durfte erst mitspielen, als schon alles entschieden was. Kam nach 70 Minuten für Julian Brandt ins Spiel. Ohne Note
Salih Özcan: Jude Bellingham durfte ein paar Minuten früher Feierabend machen, deshalb war Özcan in der Schlussphase mit von der Partie (ab 77.). Ohne Note
Youssoufa Moukoko: Nach 77 Minuten kam er für Sébastien Haller. Ohne Note