Wechsel in die Wüste
BVB und Cristiano Ronaldo: Es geht um Kaviar und westfälisches Buffet
Ein BVB-Transfer von Cristiano Ronaldo wurde im Sommer 2022 diskutiert. Carsten Cramer erklärt, warum der Wechsel nicht zustande kam.
Dortmund – Im vergangenen Sommer wurde Borussia Dortmund mit einem Transfer von Cristiano Ronaldo (38) in Verbindung gebracht. Der 38-jährige Superstar spielt jetzt in der Wüste statt im Ruhrpott. BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer (54) erklärt, warum.
BVB-Boss Cramer: Follower-Zahlen von Cristiano Ronaldo kein Transfer-Argument
Seine goldenen Zeiten hat der fünfmalige Weltfußballer des Jahres hinter sich. Was Cristiano Ronaldo aber auch hat: 549 Millionen Follower auf Instagram, 161 Millionen Follower auf Facebook und 108 Millionen Follower auf Twitter. Eigentlich, so müsste man meinen, würde sich ein Ronaldo-Transfer für den BVB doch alleine schon der Werbewirksamkeit wegen lohnen.
Nein, sagt aber Marketingchef Carsten Cramer im Kicker: „Der Wert von Borussia Dortmund hängt nicht von Social-Media-Followern ab. Wir sind ein Fußballverein, das ist das Entscheidende. Wir können im Marketingbereich die besten Ideen haben. Wenn wir zu Hause 0:3 gegen Freiburg verlieren, funktioniert es nicht.“
BVB: Transfer von Cristiano Ronaldo ergab sportlich offenbar keinen Sinn
Das heißt: Bei Borussia Dortmund stehen nicht potenzielle Trikotverkäufe im Vordergrund, sondern der sportliche Erfolg. „Ich vergleiche unseren Job gerne mit dem eines Dekorateurs: Wir sorgen dafür, dass die Dinge im Schaufenster gut aussehen. Wir stehen aber nie selbst darin“, sagt Cramer.
Wer vom BVB verpflichtet wird, muss immer einen sportlichen Mehrwert für die Mannschaft haben. Ronaldo, der in Saudi-Arabien bisher fünfmal für Al-Nassr auflief und dabei 5 Tore und 2 Vorlagen beigesteuert hat, trauten die Verantwortlichen diesen Mehrwert offenbar nicht mehr zu.
BVB: Ronaldo-Transfer passte nicht „aufs westfälische Buffet“
Das A und O bleibe bei der besten Markeninszenierung das Produkt, sagt Cramer. In dem Fall also der BVB. Potenziell höhere Sponsoreneinnahmen durch einen Ronaldo-Transfer: nur Begleiterscheinungen.
„Wir richten das Buffet nur her. Konsumiert wird Fußball“, erklärt Cramer weiter. Und wenn mit Cristiano Ronaldo edler Kaviar für das BVB-Buffet verfügbar ist, um bei dem kulinarischen Vergleich zu bleiben? „Dann bleibt die Frage, ob der Kaviar aufs westfälische Buffet passt...“
BVB-Transfer geplatzt: Ronaldo unterschrieb Vertrag mit Monster-Gehalt bei Al-Nassr
Ronaldo soll damals angetan von einem möglichen BVB-Wechsel gewesen sein, heißt es. Auch Hans-Joachim Watzke (63) hatte das Gerücht „eine charmante Idee“ genannt. „Ich liebe diesen Spieler, einer der Größten. Er könnte im größten und schönsten Stadion spielen.“ Einen Kontakt zwischen den Parteien habe es aber nicht gegeben.
„CR7“ unterschrieb schließlich beim saudi-arabischen Hauptstadtklub Al-Nassr. Ronaldo soll für seine Unterschrift in der Wüste jährlich bis zu 200 Millionen Euro verdienen. Sein Vertrag läuft dort bis Sommer 2025.
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