Milliardengeschäft der UEFA

Mega-Summe bekannt: BVB winkt in der Champions League XXL-Geldregen

Borussia Dortmund nimmt dank der Champions League jede Menge Geld ein. Im Idealfall winken dem BVB sogar mehr als 100 Millionen Euro.

Dortmund – Die Champions League ist seit fast 30 Jahren die ganz große Bühne im europäischen Vereinsfußball. Der Henkelpott gilt abseits von Welt- und Europameisterschaften als begehrteste Trophäe des Sports. Dementsprechend lässt sich in der Königsklasse auch viel Geld verdienen.

WettbewerbChampions League
Gründung1992 - zuvor Europapokal der Landesmeister
RekordsiegerReal Madrid (14 Titel)

BVB in der Champions League: Wie werden die Gelder verteilt?

Für Borussia Dortmund stellt die Champions League auch in der Saison 2022/23 wieder eine der wichtigsten Einnahmequellen dar. Schon vor dem ersten Spiel war klar, dass der BVB Prämien in Millionenhöhe ausgeschüttet bekommen wird. Das liegt an den verschiedenen Säulen der UEFA.

Insgesamt stehen satte 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Rund 1,5 Milliarden Euro davon verwendet die UEFA für Organisation, Solidaritätszahlungen, Rücklagen und die Wettbewerbe abseits von Champions League und dem daran angeschlossenen UEFA Supercup: Europa League, Conference League und Women‘s Champions League.

Champions-League-Gelder: Vier-Säulen-Modell der UEFA

Was bleibt, sind rund zwei Milliarden Euro. Diese werden wiederum auf vier verschiedene Säulen verteilt und schließlich an die 32 Champions-League-Teilnehmer ausgeschüttet. Die vier Säulen sind: Leistungsabhängige Prämien, UEFA-Koeffizientenrangliste (jeweils 600,6 Millionen Euro), Startprämien (500,5 Millionen Euro) und Marktpool (300,6 Millionen Euro).

Mit wie viel Geld kann Borussia Dortmund in dieser Saison also rechnen? Fix sind schon einmal die 15,64 Millionen Euro für die CL-Qualifikation. Aus dem Pott der leistungsabhängigen Prämien lassen sich dann schnell zusätzliche Gelder verdienen: Pro Sieg in der Vorrunde gibt es 2,8 Millionen Euro, ein Unentschieden bringt sogar noch 930.000 Euro. Vor dem Rückspiel gegen den FC Sevilla stand Schwarz-Gelb (zwei Siege in der Gruppe) also schon einmal bei sicheren 21,24 Millionen Euro.

Borussia Dortmund verdient viele Millionen Euro in der Champions League

Weiter geht es mit der UEFA-Koeffizientenrangliste. Hier stehen, wie bei den leistungsabhängigen Prämien, 600,6 Millionen Euro zur Verfügung. Aus dieser Mega-Summe werden 528 gleiche Anteile von 1,137 Millionen Euro gebildet. Je besser eine Mannschaft in den vergangenen zehn Jahren in der Königsklasse abgeschnitten hat, desto mehr Anteile gibt es.

Der BVB kommt hier auf ein ordentliches Ergebnis: Laut football-finance.com kassiert Dortmund 22 Anteile, was einer Summe von 25,014 Millionen Euro entspricht. Zum Vergleich: Seriensieger Real Madrid (32 Anteile, 36,384 Millionen Euro) und der FC Bayern München (31 Anteile, 35,247 Millionen Euro) streichen hier die größten Gelder ein.

Hans-Joachim Watzke (l.), Sebastian Kehl (M.) und Edin Terzic hätten sicher nichts dagegen, wenn der BVB in der Champions League weit kommt.

Champions-League-Einnahmen von Borussia Dortmund können auf über 100 Millionen Euro steigen

Die 21,24 Millionen Euro aus Startprämien und bisherigen Erfolgsprämien plus die 25,014 Millionen Euro aus dem Topf der Koeffizientenrangliste ergeben für den BVB schon einmal satte 46,254 Millionen Euro. Damit ist das Ende der Fahnenstange aber noch gar nicht erreicht. Schließlich gibt es noch den Marktpool der TV-Gelder. Spätestens hier wird es kompliziert.

Die auszuschüttende Summe richtet sich nämlich nach den TV-Verträgen in den jeweiligen Ländern. Selbstredend haben die Premier-League-Klubs hier einen enormen Vorteil, schließlich werden die Rechte auf der Insel für eine deutlich höhere Summe verkauft als in Deutschland. Der Marktpool wird dann noch einmal aufgeschlüsselt: Die TV-Gelder der Bundesliga gehen anteilig an die teilnehmenden Bundesliga-Vereine. Der Meister bekommt 40 Prozent, der Zweitplatzierte 30 Prozent. Für Platz drei und vier gibt es noch 20 beziehungsweise 10 Prozent der Summe.

Champions League: Einzug in die K.o.-Runde würde dem BVB viel Geld bescheren

Laut football-finance.com werden dem BVB als deutscher Vizemeister hier nochmal 8,849 Millionen Euro zugeteilt. Zum Vergleich: Der FC Liverpool, vergangene Saison Zweiter in England, kassiert stolze 19,163 Millionen Euro.

Nimmt man die vier verschiedenen BVB-Säulen nun zusammen, ergeben sich bereits jetzt (11. Oktober) etwas mehr als 55 Millionen Euro für Borussia Dortmund. Natürlich gibt es aber noch eine Menge Luft nach oben, denn: Für weitere Erfolge in der Gruppenphase und das Einziehen in die K.o.-Runde warten weitere Gelder. Hier sind die Prämien wie folgt aufgeschlüsselt:

Champions League: Einnahmen in der K.o.-Runde

Einzug Achtelfinale9,6 Millionen Euro
Einzug Viertelfinale10,6 Millionen Euro
Einzug Halbfinale12,5 Millionen Euro
Einzug Finale15,5 Millionen Euro
Sieg Finale4,5 Millionen Euro + 3,5 Millionen Euro UEFA Supercup

Sollte Dortmund die Champions League tatsächlich gewinnen, winken also weit über 100 Millionen Euro von der UEFA. Dabei sind Erlöse aus dem Stadionbetrieb, pro ausverkauftem Heimspiel rechnet man in Dortmund mit rund drei bis vier Millionen Euro, noch nicht mit eingerechnet. Zunächst einmal muss der BVB aber seine Hausaufgaben in der Gruppenphase machen.

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