BVB-Boss Sebastian Kehl: „Das hat Marco Reus persönlich verletzt”
BVB-Star Marco Reus kann am Wochenende erstmals Deutscher Meister werden und ein für alle Mal die negativen Stimmen verstummen lassen.
Dortmund – Borussia Dortmund fehlt nur noch ein Sieg gegen den FSV Mainz 05, um die neunte Deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte perfekt zu machen. Für Kapitän Marco Reus wäre es die erste in seiner Kariere. Zudem wäre sie für in persönlich wohl unglaublich befreiend, wie Dortmund-Sportchef Sebastian Kehl in einer Medienrunde am Mittwoch (24. Mai) verriet.
BVB-Boss Sebastian Kehl: „Das hat Marco Reus persönlich verletzt“
„Was man Marco Reus immer wieder nachgesagt hat, ist, dass er niemals Deutscher Meister geworden ist. Ich glaube, das war etwas, was ihm persönlich auch immer leidgetan hat, was ihn auch ein Stück weit persönlich verletzt hat“, verrät der 43-Jährige offen.
Weiter führte er aus: „Wenn wir es am Samstag hinbekämen, dann wäre es mit Sicherheit auch etwas, das ihn zufriedenstellen würde und was seine Zeit, zumindest bis dahin in einer gewissen Art und Weise abrunden würde. Da erlebe ich ihn sehr fokussiert in den letzten Wochen auch im Training. Er wird alles dafür tun, dass wir am Samstag diese Deutsche Meisterschaft einfahren, auch für ihn.“
BVB-Boss Sebastian Kehl: „Ich glaube, die ganze Stadt würde sich riesig mit Marco Reus freuen“
Aus Sicht von Sebastian Kehl hat sich Marco Reus diesen langersehnten Titel mit dem BVB nun endlich verdient: „In seiner Rolle als Kapitän weiß ich, was es ihm bedeuten würde. Marco hat hier viele Geschichten geschrieben. Er hat viele, viele Jahre in diesem Klub sehr Großes geleistet, hat wahnsinnig viele Tore geschossen und ist kurz davor den Torrekord vielleicht einzunehmen.“
Abschließend ergänzte der Sportchef: „Ich glaube, der ganze Klub, die ganze Stadt, würde sich riesig mit Marco Reus freuen, wenn wir am Wochenende diesen Titel erringen würden.“
BVB-Kapitän will „Titelfluch“ am Samstag brechen
Die Karriere von Marco Reus, der kürzlich seinen Vertrag beim BVB bis 2024 verlängerte, schrieb bereits zahlreiche tragische Kapitel. Unter anderem wurde ihm sein großes Verletzungspech immer wieder zum Verhängnis. Der Tiefpunkt war wohl sein Ausfall kurz vor der WM 2014. Zu diesem Zeitpunkt gehörte der Dortmunder zu den besten Spielern im Nationalteam.
Am Ende holte die DFB-Elf den Pokal. Marco Reus musste auf der heimischen Couch zusehen, wie die Kollegen feierten. Mit Borussia Dortmund musste er zudem elf Saisons lang dabei zusehen, wie Jahr für Jahr der FC Bayern die Meisterschale holte.

Der „Nicht-Erfolg“ wurde in dieser Zeit oftmals auch an seiner Person festgemacht. TV-Experte Mario Basler schoss sogar noch in dieser Saison gegen Marco Reus: „So lange Marco Reus und Mats Hummels bei Borussia Dortmund spielen, werden sie keinen Titel mehr gewinnen“, urteilte der 54-Jährige noch vor Wochen etwas voreilig.
Am Samstag kann das Urgestein von Borussia Dortmund mit all diesen negativen Attributen aufräumen. Die Kritiker dürften spätestens dann verstummen, wenn Marco Reus um circa 17.20 Uhr die Meisterschale im Signal Iduna Park in die Höhe reckt.