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Der BVB wird Meister: Fünf Gründe für die Feier am Borsigplatz

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Von: Katharina Küpper

Der Deutsche Meister 2023 heißt BVB: Die Fans sind sich gewiss, der Verein mahnt noch zur Ruhe. Dabei sprechen fünf Punkte glasklar für Dortmund.

Dortmund – Ekstase, Euphorie, Enthusiasmus: Mit dem 3:0-Sieg in Augsburg holte sich der BVB die Tabellenführung zurück. Und mehr denn je ist der Glaube an die Deutsche Meisterschaft omnipräsent in Dortmund. Nicht nur die Mannschaft, die ganze Stadt wünscht es sich so sehr. Und die Vorzeichen stehen gut. RUHR24-Redakteurin Katharina Küpper beschreibt in ihrer Analyse fünf Gründe, warum der Deutsche Meister 2023 Borussia Dortmund heißen wird.

Der BVB wird Meister: Fünf Gründe für die Feier am Borsigplatz

Grund 1: Historie
Die Umstände sprechen für Borussia Dortmund. Denn immer, wenn die Schwarz-Gelben am letzten Spieltag Meister werden konnten, haben sie auch geliefert. Konkret sind das die Jahre 1992, 1995, 2002 und 2019. Aufmerksame BVB-Fans werden jetzt wohl ins Stocken geraten: 1992 und 2019 wurde der BVB gar nicht Deutscher Meister?!

Stimmt! Aber der BVB siegte sowohl gegen den MSV Duisburg (1992) und gegen Borussia Mönchengladbach (2019) am letzten Spieltag. Allerdings gewannen auch die Konkurrenten um Tabellenplatz eins – und entschieden somit das Meisterschaftsrennen für sich. Die Dortmunder hatten in diesen Spielzeiten den Saison-Erfolg nicht in eigener Hand, sodass die Deutschen Meister in diesen Jahren VfB Stuttgart (1992) und FC Bayern München (2019) hießen. Dieses Mal fallen die Vorzeichen allerdings zugunsten der Westfalen aus.

Der BVB zeigt in der Saison 2022/23 meisterwürdig seine Widerstandskraft

Grund 2: Resilienz
Oft wurde dem BVB in der laufenden Spielzeit das Meister-Gen abgesprochen. Sei es früh in der Saison nach der Niederlage gegen Aufsteiger Werder Bremen, den Pleiten gegen Wolfsburg und Gladbach vor der Winterpause oder jüngst bei den Unentschieden gegen den FC Schalke 04, VfB Stuttgart oder beim VfL Bochum. Davon ließ sich das Team rund um Trainer Edin Terzic allerdings nicht unterkriegen – und schlug furios zurück.

Ihre Widerstandskraft spiegelt sich besonders in der Rückrundenstärke der Borussen wider. Der BVB führt die Rückrundentabelle an. 39 Punkte erspielten sich die Profis. Das sind konkret 12 Siege, 3 Unentschieden und nur eine Niederlage. Wer zudem auf die Heimtabelle blickt, dessen Meisterschaftsträume dürften noch etwas größer werden.

Auch diese Liste führen die Schwarz-Gelben an. Borussia Dortmund ist im eigenen Stadion eine Macht. Von 16 Spielen zu Hause gewannen sie 14. Das Star-Ensemble um Sebastien Haller, Julian Brandt, Mats Hummels und Co. wird am kommenden Samstag gegen Mainz alles daran setzen, dass dann der 15. Heimsieg zu Buche steht.

BVB-Stars und die Meisterschale
Deutscher Meister 2023 wird der BVB: Fünf Gründe sprechen dafür. © Tim Rehbein; Dennis Ewert/RHR-FOTO; David Inderlied, Christopher Neundorf/Kirchner-Media

BVB und seine Torschützen: Ein ganzes Team ist nicht zu stoppen

Grund 3: Kollektive Gefahr
Kein Robert Lewandowski, kein Pierre Emerick-Aubameyang, kein Erling Haaland. Der BVB hatte in dieser Saison nicht DEN EINEN Goalgetter in den Reihen. Stattdessen trat die Mannschaft als Kollektiv auf. Kein Spieler hat nach dem 33. Spieltag zehn Tore auf dem Konto. Die Torjäger-Liste führen Julian Brandt, Donyell Malen und Sebastien Haller mit jeweils neun Toren an.

Dicht gefolgt von Jude Bellingham (acht Tore), Youssoufa Moukoko und Gio Reyna (jeweils sieben) sowie Marco Reus und Karim Adeyemi (jeweils sechs). Insgesamt listet der BVB in dieser Saison 17 Torschützen. Der Gegner kann vielleicht zwei oder drei Borussen ausschalten, aber nicht alle.

Der Trumpf im Ärmel: Die BVB-Fans wollen die Meisterschaft

Grund 4: Heimspiel vor der Gelben Wand
Die Heimstärke des BVB war bereits Thema. Entscheidender Faktor dafür ist die einzigartige Kulisse vor der Gelben Wand, die auch am finalen Spieltag gegen Mainz wieder in Gelb erleuchten wird: Die Dortmund-Fans rufen auf: „Alle in Gelb!“ – das Motto ist „alles für die Meisterschaft“. Der Support der schwarz-gelben Anhänger ist über die Grenzen Deutschlands hinweg bekannt, sie stellten ihn in den vergangenen Spielen nochmal eindrucksvoll unter Beweis.

BVB-Star Can jubelt
Die Freude über den Augsburg-Sieg ist groß beim BVB: Die Chancen auf die Meisterschaft hat das Team jetzt in der eigenen Hand. © Dennis Ewert/RHR-FOTO

Schon beim 4:0-Sieg gegen Frankfurt bebte das ganze Stadion. Auch in den folgenden Partien riss die Unterstützung vom „12. Mann“ nicht ab. Die Fans wollen die Schale wieder in Dortmund sehen und tun alles dafür, die Mannschaft nach vorne zu peitschen.

BVB-Fan und -Trainer Edin Terzic pflanzte das Gen „Borussia Dortmund“ ein

Grund 5: Es wird endlich Zeit
Nicht nur der BVB, nicht nur die Fans, auch ein Großteil von Fußball-Deutschland wünscht sich, dass es mal wieder einen Wechsel an der Tabellenspitze gibt. Häufig wurden die Westfalen in den vergangenen Spielzeiten Zweiter. Zur Meisterschaft hat es nie gereicht – zu groß war die Übermacht des FC Bayern.

Jetzt nutzten die Schwarz-Gelben das Stolpern des Rekord-Meisters. Edin Terzic, vom Fan zum Trainer, brachte die Mannschaft auf Kurs und injizierte den Spielern mit seinem Team, was es heißt, für Borussia Dortmund zu spielen. Das muss jetzt endlich belohnt werden.

Nach dem Spiel gegen den FC Augsburg zeigte sich Vereinsboss Kehl zurückhaltend, verwies darauf, jegliche Meister-Analysen auf nächste Woche zu vertagen. Auch BVB-Trainer Edin Terzić betonte, dass noch sechs Tage Konzentration und Fokus bevorstehen. Doch auch wenn die Chefs besser daran tun, bodenständig und fokussiert zu bleiben, dürfen die Fans jetzt der Meisterschaft entgegenfiebern. Fünf Gründe sprechen dafür, dass es ab Samstag am Borsigplatz brennt.

Dieser Kommentar entspricht der Meinung des Autors und muss nicht unbedingt die Ansicht der gesamten Redaktion widerspiegeln.

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