DFB-Star degradiert

BVB-Führungsspieler in der Krise: Terzic stellt Profi aufs Abstellgleis

Beim BVB wird jetzt schon wieder die Mentalitätsfrage aufgeworfen. Besonders in der Kritik: der einstige Leitwolf der Mannschaft, Emre Can.

Dortmund – Die bittere 2:3-Niederlage des BVB gegen Werder Bremen sitzt noch tief in den Knochen. Bevor es am Samstag (27. August) nach Berlin gegen Hertha BSC geht, gilt es bei Borussia Dortmund Problem-Analyse zu betreiben. Und ein Name dürfte dabei sicherlich fallen.

VereinBorussia Dortmund
Gründung19. Dezember 1909
VereinsfarbenSchwarz-Gelb

BVB-Leitwolf nur noch ein Lamm: Terzic stellt Defensivspieler aufs Abstellgleis

Nach 16 Minuten griff sich Mahmoud Dahoud an die Schulter. Der Mittelfeld-Kopf musste verletzt ausgewechselt werden. Für ihn kam Emre Can auf das Spielfeld. Das Spiel der Schwarz-Gelben nahm eine neue Wendung.

Es verlor an Stabilität und Kompaktheit. Wer statt der erhofften Beständigkeit eher Chaos reinbrachte, war ebenjener Emre Can, der aufgrund seiner Fehleranfälligkeit die Note 6 in der BVB-Einzelkritik erntete.

BVB-Profi Emre Can erlaubte sich eklatante Fehler gegen Werder Bremen

Das zeigte sich schon in der ersten Halbzeit, etwa als der deutsche Nationalspieler vor dem eigenen Strafraum Marvin Ducksch foulte, sodass Werder Bremen eine vielversprechende Freistoß-Position bekam (42.). Dafür kassierte der Dortmunder zugleich die Gelbe Karte.

Den schwerwiegendsten Fehler beging er jedoch in der zweiten Halbzeit. Er verweigerte das Kopfballduell mit Niklas Schmidt (90+3). So konnte dieser zum kurzweiligen Ausgleichstreffer einköpfen. Nein, es war kein gutes Spiel vom einstigen Leitwolf. Auch Stefan Effenberg wetterte im Doppelpass über das Abwehrverhalten des BVB-Profis Emre Can.

BVB-Trainer Edin Terzic findet deutliche Worte zu der Position von Emre Can.

BVB-Trainer Edin Terzic setzt lieber auf Bellingham und Dahoud als auf Can

Dass er sich bei den Westfalen aktuell hinten anstellen muss, machte Dortmund-Trainer Edin Terzic schon vor dem Spiel gegen den Aufsteiger deutlich. Auf die Frage nach der Rolle von Emre Can erklärte er am Sky-Mikrofon: „Die anderen beiden (Jude Bellingham und Mahmoud Dahoud, Anm. d. Red.) machen es sehr, sehr gut. (...) Sie haben derzeit den Vorzug.“

Von Mo Dahoud schwärmte der BVB-Trainer auch nach dem Spiel: „Mo war da für uns ein wesentlicher Faktor, weil er die Außenverteidiger gut gefunden hat. Es tat uns sehr weh, dass er das Spielfeld verlassen musste.“

BVB-Mittelfeld gesetzt: Emre Can bekommt Konkurrenz von Neuzugang Özcan

Emre Can befindet sich also auf dem Abstellgleis. Dass er, wenn er dann mal die Chance auf dem Rasen erhält, einem Totalausfall gleicht, untermauert die Entscheidung des Trainers. Und trägt nicht dazu bei, dass er in Kürze wieder einen der beiden Mittelfeld-Herzen um Bellingham und Dahoud ersetzen darf.

Insbesondere mit Blick darauf, dass Salih Özcan inzwischen im Mannschaftstraining ist und auch auf Einsatzzeit drängt.

BVB-Profi Emre Can auf dem Abstellgleis: Einstiger Leitwolf muss mehr Sicherheit bringen

Emre Can, einst als Leitwolf und Führungsspieler geholt, entwickelte sich beim BVB allerdings eher zum Unsicherheitsfaktor. Vergebene Liebesmüh in der Offensive und wiederholt fragwürdiger Körpereinsatz – wie bei der Roten Karte gegen Sporting Lissabon – in der Defensive zeichnen derzeit das Bild des gebürtigen Frankfurters.

Eine lange Verletzungshistorie und keine klassische Stammposition – mal lief er in der Innenverteidigung oder als Außenverteidiger auf – tragen sicherlich zu der derzeitigen Instabilität bei. Dennoch: Ein Verein des Kalibers von Borussia Dortmund braucht Sicherheit und Klarheit im Zentrum. Bis Emre Can diese Faktoren nicht sichern kann, wird er wohl Plan B oder gar C bleiben.

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