Wohnung finden

Wohnen in Bochum: Stadt erklärt „Flucht“ vieler Bürger

Eine Wohnung in Bochum zu finden, ist aktuell nicht leicht. Die Stadt hat jedoch einen Plan, wie das künftig einfacher funktionieren soll.

Bochum – Aktuell eine neue Wohnung zu finden, ist nicht leicht. Oft ist das Angebot geringer als die Nachfrage – so auch in Bochum. Der aktuelle Wohnungsmarktbericht der Stadt offenbart, dass die Ruhrgebietsmetropole ein Wohnungsproblem hat.

Wohnungskrise in Bochum – Bericht enthüllt Einwohnerflucht in Nachbarstädte

Die Wohnungskrise in Bochum liegt weiteren Krisen zugrunde. Die Corona-Pandemie, steigende Lebenshaltungskosten, die Energiekrise, Rohstoffknappheit und Lieferengpässe belasten den eh schon kriselnden Wohnungsmarkt. Eine Entspannung sei vorerst nicht in Sicht, prophezeit Bochums Stadtbaurat Markus Bradtke im Vorwort des aktuellen Wohnungsmarktberichts.

Aktuell sei der Wohnungsmarkt sogar noch angespannter, als im Jahr zuvor. Nach Ansicht der Bochumer Wohnungsmarktexpertinnen und -experten fehlt vor allem großer, bezahlbarer und altengerechter Wohnraum. Insbesondere größere Wohnungen werden deutlich häufiger nachgefragt als angeboten. Aber auch im Eigentumsbereich trifft Nachfrage auf ein zu geringes Angebot. 

Generell sei die Nachfrage nach Wohnen in Bochum hoch. Das Problem: Laut Wohnungsmarktbericht gewinnt die Stadt Einwohner aus dem Ausland, verliert aber Einwohner an die umliegenden Städte. Bedeutet: Innerhalb des Stadtgebietes wird immer seltener umgezogen. Dies könnte ebenfalls mit geringeren Wahlmöglichkeiten der Wohnungssuchenden zusammenhängen, heißt es im Bericht.

Bochum plant viele neue Wohnungen – Mietpreise auf hohem Niveau

Dabei baut die Stadt fleißig neue Wohnungen. Bereits in der ersten Jahreshälfte 2022 waren so viele neue Wohnungen geplant wie noch nie. 750 neue Wohnungen wurden geplant. Häuser für 550 Wohnungen werden komplett neu gebaut – 200 Wohnungen entstehen durch den Ausbau oder die Umnutzung von Gebäuden. Eine Fertigstellung in den kommenden Jahren könnte den Markt etwas entlasten.

Dennoch drückt ein weiterer Schuh: die hohen Mietpreise. Nicht nur in Bochum steigen die Mieten, auch in Dortmund müssen Wohnende tief in die Tasche greifen. In Bochum liegt die Nettokaltmiete im Durchschnitt bei 7,50 Euro pro Quadratmeter. Zum Vergleich: In Dortmund kostet Wohnen auf dem Quadratmeter 8,10 Euro.

Was will die Stadt Bochum gegen die angespannte Lage auf dem hiesigen Wohnungsmarkt tun? Bochum hat die Lage schon früh erkannt und im Jahr 2017 das Handlungskonzept Wohnen Bochum verabschiedet. Dieses sieht vor, jährlich 800 neue Wohneinheiten zu schaffen.

Die Stadt Bochum leidet unter einem Wohnungsproblem.

Hier entstehen neue Wohnungen in Bochum – Langendreer bekommt Mehrfamilienhäuser

Aktuelle Beispiele nennt der Wohnungsmarktbericht ebenfalls. Auf einer Fläche zwischen der Straße Feldmark, dem Friedhof Altenbochum und dem Sheffield-Ring entsteht ein neues Wohngebiet. 115 Wohneinheiten in Form von Mehrfamilien-, Reihen- und Gartenhofhäusern sind geplant, davon 30 Prozent als geförderter Wohnungsbau.

Auch in Langendreer entstehen zahlreiche Wohnungen. Auf einer Fläche zwischen Hauptstraße und der Straße In der Schornau ist der Bau mehrerer Mehrfamilienhäuser geplant.

Rubriklistenbild: © Hans Blossey/Imago

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