2.400 Kilometer von Zuhause
Schwangere Ukrainerin flüchtet vor Krieg nach Bochum – Zwillinge jetzt geboren
Der Ukraine-Krieg bringt unvorstellbares Leid hervor. Doch es gibt auch kleine Lichtblicke, wie jetzt in Bochum.
Bochum – Tägliche Bombenangriffe auf Zivilisten, tausende Tote, Millionen Menschen auf der Flucht: Der russische Angriffskrieg in der Ukraine sorgt für eine humanitäre Katastrophe. Viele Menschen flüchten nach Deutschland, NRW* und ins Ruhrgebiet. Auch hier spielen sich täglich herzergreifende Geschichten ab, berichtet RUHR24*.
Stadt: | Bochum |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Krise: | Ukraine-Konflikt |
Bochum: Schwangere flüchtet 2400 Kilometer aus der Ukraine und bringt Zwillinge zur Welt
Eine Geschichte mit Happy End hat nun eine junge Mutter (24) aus der Ukraine geschrieben. Sie wurde lange vor dem Einmarsch der Russen schwanger. Im Frühjahr 2022 erwartet die Frau aus dem Nordosten des kriegsgeschüttelten Landes Zwillinge.
Seit Beginn des Ukraine-Krieges* Ende Februar ist ihre Heimatstadt Charkiw schwer umkämpft. Erst an Ostern berichteten die Nachrichten von massiven Bombenangriffen der Russen, bei denen zahlreiche Menschen getötet wurden.
Immer wieder kommen in der Stadt mit einst 1,4 Millionen Einwohnern auch Ältere, Frauen und Neugeborene durch die unermüdlichen Angriffe ums Leben. Aktuell soll zudem eine neue Angriffswelle der Russen auf den Osten der Ukraine rollen. Ein verletztes Mädchen aus der Ukraine wird ebenfalls in Bochum behandelt*.
Schwangere aus der Ukraine bringt in Bochum Zwillinge zur Welt
Auch für die schwangere Ukrainerin habe sich die Frage gestellt, „ob sie die Kinder im Bombenhagel des Krieges bekommen oder die Risiken einer langen beschwerlichen Flucht auf sich nehmen wollte“, schreibt das Katholische Klinikum Bochum am Dienstag (19. April) in einer Pressemitteilung.
Die Hochschwangere entschließt sich zur Flucht aus der Ukraine und macht sich auf den Weg nach Westen. Nach über 2.400 Kilometer langen Reise in die Ungewissheit erreicht sie Bochum.
Dort gibt es jetzt zumindest ein kleines Happy End: Denn im St. Elisabeth-Hospital hat die 24-Jährige jetzt ihre beiden gesunden Zwillinge zur Welt gebracht. Die Geburt der beiden Jungen sei ohne Komplikationen verlaufen, heißt es am Dienstag (19. April) vom Klinikum.
Eine Ärztin sprach der werdenden Mutter dabei sogar auf Russisch gut zu und habe ihre Hand gehalten. Viele Ukrainer verstehen Russisch, auch wenn es seit den 90er-Jahren nicht mehr Amtssprache ist.
Ukraine-Konflikt und Geburt in Bochum: „Glücklich, dass es Mutter und Kindern gut geht“
„Wir sind alle sehr glücklich, dass es der Mutter und den Kindern gut geht und wir ihnen in der schlimmen Zeit, die die Ukraine derzeit durchlebt, ein wenig Heimat und Sicherheit bieten konnten", sagt Chefarzt Dr. Peter Kern. Er hatte die beiden Kinder in dem Krankenhaus in Bochum zur Welt gebracht.
Jetzt erholt sich die Frau im Ruhrgebiet zunächst von den Strapazen der Flucht und der Geburt. Unklar ist noch, ob und wann die junge Mutter mit ihren Zwillingen in die Ukraine zurückkehren kann. Denn ein Ende des Krieges ist derzeit nicht abzusehen. *RUHR24 ist Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA.
Rubriklistenbild: © Katholisches Klinikum Bochum