Nur kurze Zeit zu sehen

NRW-Himmel zeigt aktuell seltenes und verzauberndes Phänomen

Über NRW zeigt sich aktuell ein verzauberndes Phänomen am Himmel. Während es im Juni noch schwach ist, soll es im Juli intensiver zu sehen sein.

Bochum – Die aktuell lauen Sommerabende locken die Menschen in NRW bis in späte Stunden auf Balkone, Terrassen und Gärten. Ein Blick in den Abendhimmel zeigt derzeit das Phänomen der leuchtenden Nachtwolken. Jüngst war das Spektakel etwa über Bochum zu sehen, erfuhr RUHR24.

PhänomenLeuchtende Wolken
Ort der SichtungNordhorizont
ZeitraumJuni, Juli, selten im August

NRW: Leuchtende Nachtwolken im Juni über Bochum zu sehen

Das Bochumer Planetarium verspricht auf seinem Facebook-Account, dass das Himmelsphänomen in den kommenden Wochen noch viel ausgeprägter auftreten werde. Aber was sind „leuchtende Nachtwolken“ überhaupt?

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bezeichnet das Phänomen der zart silbrig-weiß aufleuchtenden Wolken an Juni- und Juli-Abenden als durchaus selten. Dabei leuchten plötzlich Wolken auf, die aus Eiskristallen bestehen und sonst nicht sichtbar sind. Möglich wird das durch den speziellen Stand der Sonne bei der Dämmerung in den Sommermonaten Juni und Juli.

Leuchtende Wolken über NRW: Phänomen ist meist nur im Juni und Juli zu sehen

Anders als „normale“ Wolken treten die leuchtenden Nachtwolken in sehr großer Höhe auf, also in etwa 80 bis 85 Kilometer über dem Erdboden. Dort ist es so kalt, wie sonst nirgends auf der Erde – rund 140 Grad unter null. Zum Vergleich: Eine „normale“ Wolke schwebt in Höhen bis circa 15 Kilometer.

In NRW zeigen sich im Juni- und Juli-Himmel „leuchtende Nachtwolken“ – so wie hier über Bochum-Grumme.

Durch die speziellen Bedingungen in 80 Kilometer Höhe entstehen die „Leuchtenden Wolken“, indem aus geringer Wasserkonzentration Eiskristalle werden, die an Staubpartikeln haften.

Leuchtende Nachtwolken über NRW: Phänomen ist nicht endgültig aufgeklärt

Kurios: Das genaue Prozedere dieser „Kristallisation“ ist noch nicht vollständig erforscht. Aktuell gehen Forscher davon aus, dass der Staub von Meteoren stammt, die in diesen Höhen verglühen.

Bei günstiger Sonneneinstrahlung bei Dämmerung oder Sonnenaufgang im Juni und Juli leuchten die Wolken. Am besten, so der DWD, sei das Phänomen zwischen 22 und 23 Uhr oder morgens in der ersten Dämmerung von etwa 3 bis 4 Uhr zu sehen.

Weil der Himmel dann noch dunkel erscheine und die Wolken durch die Sonne noch angestrahlt werden, erscheinen sie leuchtend hell. Übrigens: Im Juni treten zeitgleich auch die sogenannten Junikäfer in Erscheinung und können den leuchtenden Himmel „beflecken“.

Rubriklistenbild: © Daniele Giustolisi/RUHR24

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