Nord-Süd-Achse

Bochum soll „1000-Meter-Promenade“ wie in Rotterdam bekommen

Entlang der Viktoriastraße in Bochum stehen die mitunter wichtigsten Gebäude der Stadt. Für die unattraktive Nord-Süd-Achse gibt es jetzt große Pläne.

Bochum – Eine 1000 Meter lange Promenade für Fußgänger und Fahrradfahrer. Geht es nach den Plänen der Partei „Die Stadtgestalter“, sollte Bochum so etwas schon bald bekommen. Vorbild soll die „Coolsingle“ von Rotterdam sein.

Bochum soll an der Viktoriastraße neuen Boulevard wie in Rotterdam bekommen

Konkret plant die Rats-Fraktion eine sehenswerte Fuß- und Radweg-Verbindung der mitunter wichtigsten Bochumer Gebäude über den geplanten Boulevard: Rathaus, Haus des Wissens (in Bau), Viktoria Karree (Fertigstellung in 2023), Musikforum, Bermudadreieck und Schauspielhaus.

Das Ziel: Angesichts der schwierigen Lage für den Einzelhandel sollen die Menschen statt nur fürs Shoppen in die City von Bochum kommen, weil es dort schön ist, weil es dort was zu erleben gibt. Das Motto: „Sehen und gesehen werden“, flanieren, Kaffee trinken, ins Theater gehen, kurzum: Einfach eine gute Zeit zu haben.

Bochumer Viktoriastraße hat aktuell wenig Platz für Fußgänger und Fahrradfahrer

Der Ist-Zustand ist davon aber noch weit entfernt: Über die Viktoriastraße verkehren im Bereich des Bermudadreiecks und des Musikforums aktuell die Verkehrsmassen. An den Seiten gibt es dünne, nicht durchgehende Radfahrstreifen und ein wenig Platz für Fußgänger.

Die Viktoriastraße in Bochum heute: Viel Platz für Fahrräder ist nur, wenn die Straße für eine (Fahrrad-)Demo gesperrt wird.

Weiter südlich, in Rathaus-Nähe, ist inzwischen zwar nur noch Platz für Anlieger, aber dazu gehört der Lieferverkehr genauso, wie die vielen Busse und Bahnen, die rund um das Rathaus verkehren.

Rotterdam ist Vorbild für Viktoriastraße in Bochum

Eine ähnliche Situation gab es einst in Rotterdam, wo die Stadtverwaltung sich aber dann dazu entschloss, aus der „Coolvest“ die „Coolsingle“ zu machen. Autofahrspuren verschwanden, mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger entstand. Ähnliches schlagen „Die Stadtgestalter“ auch für die Viktoriastraße in Bochum vor.

Im Bereich des Bermudadreiecks könnte der Wegfall zweier Fahrspuren sogar dazu führen, dass es mehr Platz für Gastronomie gäbe. Neue Bäume mit Sitzgelegenheiten könnten dann zudem mehr Platz schaffen für Menschen, die am Bermudadreieck einfach nur verweilen wollen. Aktuell ist das ohne einen Platz in einer Bar oder einem Restaurant so gut wie unmöglich.

„Die Stadtgestalter“ haben spektakuläre Pläne für Unterführung am Bermudadreieck in Bochum

Spektakulär könnten nach den Plänen der Rats-Partei die Pläne für die 50 Meter lange Eisenbahnunterführung zwischen Bermudadreieck und dem Schauspielhaus werden. Statt ein Angstraum könnte der Tunnel durch eine Wand vom Autoverkehr getrennt und durch Videoinstallationen aufgewertet werden.

Die Viktoriastraße auf Höhe des Bermudadreiecks: Viel Platz zum Flanieren gibt aktuell nicht – dafür immerhin zwei Radfahrstreifen.

Die Pläne der „Stadtgestalter“ enden an den beiden (schon heute) beliebten Plätzen vor dem Schauspielhaus. Dem kleinen „Tana-Schanzara-Platz“, der durch einen Ausbau in Richtung Norden seine Fläche verdreifachen könnte, sowie den Hans-Schalla-Platz direkt vor dem Theater-Eingang.

Wie viel das ganze kosten soll und wie lange der Umbau der Hauptachse durch die Bochumer Innenstadt laufen soll, dazu machen die „Stadtgestalter“ keine Angaben.

Rubriklistenbild: © Daniele Giustolisi/RUHR24

Mehr zum Thema